
Am "Golf von Amerika" liegt die neue Stadt Starbase City.
"Starbase City": Elon Musk hat nun eine eigene Stadt
212 Wahlberechtigte haben dafür gestimmt, dass die frühere SpaceX-Station Starbase eine eigenständige politische Kommune wird. Das Areal nahe der mexikanischen Grenze ist mit 3,9 Quadratkilometern allerdings recht klein, berichtet die Nachrichtenagentur AP.
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Bisher gehörte das Gelände, auf dem sich der SpaceX-Weltraumbahnhof befindet, zur Gemeinde Boca Chica. Ursprünglich war das ein kleines, abgelegenes Dorf mit nur 26 Einwohnern im Jahr 2000. Mit dem Einzug von SpaceX wurde das Gebiet zunehmend durch Mitarbeitende und Einrichtungen des Raumfahrtunternehmens geprägt. Der Ort besteht aus wenigen Straßen, kleinen Häusern und Wohnwagen.
SpaceX ist in der Region wichtig
Seit 2014 kauft Elon Musks Unternehmen schrittweise größere Teile des Dorfes auf. Das Verhältnis zwischen den Dorfbewohnern und SpaceX gilt grundsätzlich als positiv – vermutlich auch deshalb, weil viele von ihnen für das Unternehmen arbeiten.
An diesem Standort entwickelt SpaceX die „Starship“-Rakete, die unter anderem für künftige Marsmissionen vorgesehen ist. Der Ort ist strategisch günstig gelegen: nahe dem Äquator und mit direktem Zugang zum Golf von Mexiko, wo Tests und Landungen stattfinden.
Nur 6 Gegenstimmen
Von 283 Wahlberechtigten stimmten schließlich 212 für die Gründung der neuen Gemeinde „Starbase City“, während nur 6 Personen dagegen stimmten.
Musk hatte sich bereits seit Langem dafür ausgesprochen, dass „seine“ Raketenbasis eine eigene Stadt wird. Auf X zeigt er sich erfreut über die Entscheidung der Bevölkerung.
SpaceX wird noch mächtiger
Doch es gibt auch Kritik. Mit der Eingemeindung erhält Starbase das Recht, eigene lokale Verordnungen zu erlassen – etwa zu Bauvorgaben, Infrastruktur oder Sicherheitsmaßnahmen bei Raketenstarts. Kritiker befürchten, dass dadurch demokratische Kontrollmechanismen geschwächt werden könnten – insbesondere, weil ein Großteil der Bevölkerung wirtschaftlich von SpaceX abhängig ist.
Die offizielle Stadtgründung lässt bei manchen die Sorge wachsen, dass Musk in der Region politischen Einfluss gewinnt. SpaceX plant, die Zahl der Raketenstarts von derzeit 5 auf künftig 25 pro Jahr zu erhöhen.
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Demos im Vorfeld
Das South Texas Environmental Justice Network organisierte im Vorfeld der Abstimmung Proteste gegen die Abspaltung. Kritiker befürchten nämlich unter anderem, dass der Zugang zum Strand erschwert und die künftige Nutzung des öffentlichen Parks infrage gestellt werden könnte. Offenbar entschied sich die Mehrheit der Bewohner jedoch anders – und stimmte für „Starbase City“.
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