Elon Musks neue Einrichtung DOGE krempelt die Beamtenschaft um - und will sie nun teils mit Chatbots ersetzen.

Elon Musks neue Einrichtung DOGE krempelt die Beamtenschaft um - und will sie nun teils mit Chatbots ersetzen.

© REUTERS / Brian Snyder

Netzpolitik

Elon Musk ersetzt gekündigte Beamten mit Chatbot

Elon Musk und sein Department of Government Efficiency („DOGE“) haben das Ziel, in den USA den „größten Stellenabbau in der amerikanischen Geschichte“ durchzusetzen. Jetzt sind neue Pläne ans Licht gekommen, was die Taskforce plant: Sie wollen die fehlenden Experten in den Behörden mit Chatbots ersetzen. Damit hat DOGE auch schon angefangen. 

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"Aufzählungszeichen erstellen"

Laut Wired hat DOGE bereits 1.500 Mitarbeitern einer Behörde, die staatliche Immobilien verwaltet (US-General Services Administration – GSA), einen Chatbot namens GSAi zur Verfügung gestellt, der nun ihre hunderten entlassenen Kollegen ersetzen soll.

GSAi soll die verbleibenden Mitarbeitern nun bei Verwaltungstätigkeiten unterstützen. Laut DOGE biete der Chatbot „endlose Möglichkeiten“. Viel zu können scheint er trotz dieser Versprechungen allerdings nicht: „Sie können: E-Mail-Entwürfe erstellen, Aufzählungszeichen erstellen, Texte zusammenfassen und Programmiercodes generieren“, heißt es in einer internen Info zur Chatbot-Verwendung, die Wired vorliegt.

DOGE: Keine sensiblen Infos

Außerdem wurde den verbleibenden Behördenmitarbeitern, die mit GSAi ihre Kollegen ersetzen sollen, auch ein paar Einschränkungen mitgeteilt, die in der Praxis durchaus problematisch sind. Die Beamten dürfen dort keine nicht-öffentlichen Informationen oder sensiblen Daten eingeben – also genau das, womit eine Behörde sehr oft zu tun hat. Deswegen könnten die Staatsangestellten den Chatbot etwa nicht einmal zum Zusammenfassen von Sitzungsprotokollen nutzen. Angestellte der Behörde haben bereits gesagt, dass der Chatbot ihnen ähnlich viel bringt wie ein Praktikant und vor allem „generische und vorhersehbare Antworten“ liefere.

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Nicht einmal die Entwicklung kann sich DOGE selbst zuschreiben. Der Chatbot wurde bereits entwickelt, bevor DOGE entstand. Sogar die Behörde selbst war daran beteiligt. Man hatte bislang von der Einführung abgesehen, weil die Mitarbeiter ihn als „unausgereift“ empfanden. GSAi sollte ursprünglich auch nicht hunderte Mitarbeiter ersetzen, sondern ihre Arbeit erleichtern. Auch andere Behörden in den USA entwickeln seit geraumer Zeit ähnliche Chatbots.

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