
Google Pixel 9a
Google Pixel 9a im Test: Schön ist es nicht, aber richtig gut
Das a-Modell der Google-Pixel-Phones ist für mich immer eines der spannendsten Handys des Jahres. Meist steht es dem Standard-Pixel um nicht viel nach, kommt zu einem relativ niedrigen Preis und kann mit einer funktional hochwertigen Ausstattung aufwarten.
Ob das auch beim Pixel 9a so ist, wollte ich herausfinden. Was bekommt man für 549 Euro? Wird der Preis rasch fallen? Soll ich doch zum Pixel 9 greifen? Wie gut ist die Kamera und gibt es irgendwelche Benefits? Diese Fragen habe ich beim Test in den Mittelpunkt gestellt.
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Google Pixel 9a
Wie schaut das denn aus?
Aber zunächst muss das Design auseinandergenommen werden. Google mag es ja ganz gern, gegen den Strom zu schwimmen - oder zumindest nicht bei allen Trends sofort aufzuspringen. Das ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes. Wenn dann aber so ein Look wie beim Pixel 9a herauskommt, sollte man seine Prinzipien noch einmal überdenken.
Viele Hersteller setzen bekanntlich auf immer dünnere Handys, bei denen sich das Kameramodul extra weit vom restlichen Gehäuse abhebt. Google baut hingegen ein vergleichsweise dickes Smartphone, bei dem die Kamera nahezu komplett in das Gehäuse eingelassen ist.
Das ist ein Look, der mich sofort an inspirationslose Billig-Handys aus den 2010er-Jahren erinnert. Und überhaupt steht die Kamera dennoch ein ganz klein wenig aus dem Gehäuse heraus, sodass das Pixel 9a nicht ganz ohne zu wackeln auf einem Tisch liegt.
Nun gut. Die meisten stecken ihr Handy ohnehin in eine fette Hülle und maskieren damit den eigentlichen Look des Geräts. Das kommt den abstehenden Kameras anderer Hersteller ja zugute, weil die Rückseite dadurch wieder plan wird. Beim Pixel 9a verschwindet die Kamera hingegen quasi in einer Mulde.
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Google Pixel 9a
Besser als es aussieht
Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, bin ich kein Fan vom Pixel-9a-Design. Das Erscheinungsbild ist immer Geschmacksache und kann eben durch eine Hülle individuell angepasst werden. Und ganz so schlimm ist es eigentlich gar nicht.
Hält man nämlich das Pixel 9a in der Hand, wird sofort deutlich, dass es kein Billig-Handy ist. Der matte Aluminiumrahmen hinterlässt umgehend einen hochwertigen und robusten Eindruck. Das Google-Handy fühlt sich echt super an.
Es ist allerdings 8,9 Millimeter dick, womit es zu den voluminösesten Handys zählt. Wenn dann noch eine Hülle draufkommt, ist das Pixel 9a schon ziemlich klobig. Das Samsung Galaxy A56 misst hingegen lediglich 7,4 Millimeter, was dann doch zu einem deutlich spürbaren Unterschied führt.
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Technische Spezifikationen
Google Pixel 9a
- Abmessung: 154,7 x 73,3 x 8,9 Millimeter
- Gewicht: 185,9 Gramm
- Display: 6,3" P-OLED, 60-120 Hz, bis zu 2.700 nits (peak), 1.080 x 2.424 Pixel, 422,2 ppi, HDR
- Prozessor: Google Tensor G4
- Speicher: 8 GB RAM, 128 GB / 256 GB
- Kamera:
- Hauptkamera: 48 MP, f/1.7, 82° Sichtfeld, OIS und CLAF
- Weitwinkelkamera: 13 MP, f/2.2, 120° Sichtfeld
- Selfie-Kamera: 13 MP, f/2.2, 96,1° Sichtfeld
- Video: 4K@30/60fps (Rückseite), 4K@30fps (Front)
- Software: Android 15, 7 Jahre OS- und Sicherheits-Updates
- Akku: 5.100 mAh, Fast Charging bis zu 23 Watt, Wireless Charging bis 7,5 Watt
- Konnektivität: Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3, NFC, eSIM, 5G, IP68
- Preis: 549 Euro (UVP)

Google Pixel 9a
© Florian Christof
Hochwertiges Display
Mit einer Display-Diagonale von 6,3 Zoll ist das Pixel 9a ein relativ kompaktes Handy. Der Rahmen um den Screen ist relativ breit, wodurch auch die Außenmaße entsprechend anwachsen. Der Bildschirm selbst kann durch und durch überzeugen.
Er ist brillant, farbstark und lässt flache Betrachtungswinkel zu. Mit einer maximalen Peak-Helligkeit von 2.700 nits ist das P-OLED-Panel hell genug, um gegen Sonnenlicht anzukommen. 120 Hz Refresh-Rate und Schutz durch Corning Gorilla Glass 3 runden das Display ab.
Wobei der Screen eigentlich gar nicht abgerundet ist. Er schließt nämlich flach zum Rahmen hin ab, wodurch sich eine geradlinige Optik und ein schnörkelloser Look ergeben.
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Google Pixel 9a
© Florian Christof
Kamera mit Spitzenqualität
Wenn es um die Fotoqualität geht, brauchte man sich bei den Pixel-Handys noch nie Sorgen zu machen. Das ist auch beim Pixel 9a so. Ob jetzt die Kameraobjektive derart hochwertig sind oder ob die Bildqualität mithilfe der Software-Algorithmen erzielt wird, ist für die meisten User unerheblich. Die Fotos mit dem Pixel 9a sind jedenfalls erstklassig.
Sowohl mit der Hauptkamera als auch mit dem Weitwinkelobjektiv sind in allen Lichtsituationen makellose Bilder möglich. Bei Tageslicht ohnehin und zu später Stunde schafft es das Pixel 9a, das nächtliche Ambiente wunderschön wiederzugeben und gleichzeitig Details entsprechend darzustellen.
Tendenziell liefert die Hauptkamera die besseren Bilder, was bei schlechteren Lichtbedingungen auch am optischen Bildstabilisator (OIS) liegt. Einen solchen gibt es für die Weitwinkelkamera nicht. Im Vergleich mit der Konkurrenz bringt aber auch das Weitwinkel besonders gute Fotos zustande.
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Google Pixel 9a: Aufnahmen bei Tageslicht



15 Bilder
Wunderschöne Ergebnisse sind auch mit dem Porträt-Modus drin. Der Vordergrund wird makellos erkannt, wodurch die Bokeh-Effekte gut zur Geltung kommen. Schade ist, dass Google beim Porträt-Modus eine 1,5-fache beziehungsweise eine 2-fache Vergrößerung vorschreibt. Ohne diesem Digitalzoom kann der Porträt-Modus nicht genutzt werden.
Unterm Strich macht das Pixel 9a in seiner Preisklasse mit der wohl besten Kameraqualität auf sich aufmerksam. Wünschen könnte man sich einen optischen Zoom. Bei Handys in diesem Preissegment, wird man den aber generell nicht finden.
Lobenswert finde ich, dass Google auf ein Makroobjektiv verzichtet. Die Konkurrenz verbaut meist eine solche 2-MP-Linse, um auf insgesamt 3 Objektive zu kommen. Bislang war ein solches Makro aber immer komplett unbrauchbar. Es ist gut, dass das Pixel 9a erst gar kein solch sinnloses Objektiv integriert hat.
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Google Pixel 9a: Aufnahmen bei Nacht



8 Bilder
Chip und Software-Support
Unter der Haube werkt ein Google Tensor G4. Der Chip basiert auf ursprünglichen Samsung-Designs, die von Google zum Teil stark verändert wurden. Den allerbesten Ruf hatten die Tensor-Prozessoren nie. Auch Google dürfte unzufrieden damit sein, weshalb für den kommenden Tensor G5 ein neues Design und ein neuer Produzent herangezogen werden sollen.
Der Tensor G4 im Pixel 9a leistet aber dennoch gute Arbeit. Er hat mit keinen der alltäglichen Anwendungen und Apps irgendwelche Probleme. Auch beim Fotobearbeiten - sofern es auf dem Handy stattfindet - hat der G4 keine Schwierigkeiten.
Herausragend sind bei den Pixel-Handys stets der lange Software-Support und die schnelle Verfügbarkeit der Updates. Ausgeliefert wird das Pixel 9a mit Android 15. Es wird die nächsten 7 Android-Versionen erhalten.
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Google Pixel 9a
© Florian Christof
Android und Künstliche Intelligenz
Das Betriebssystem der Pixel-Handys gilt vielfach als das "originale" Android. Es ist tatsächlich ein wunderbar gestaltetes User-Interface mit zahlreichen Raffinessen und makellos abgestimmten Elementen. Daran gibt es nichts auszusetzen.
An allen Ecken und Enden ist mittlerweile Gemini zu finden. Man mag zu den KI-Assistenten stehen wie man will, in so manchen Situationen ist er tatsächlich hilfreich und kann unterstützend genutzt werden.
Das liegt auch daran, dass beim Kauf eine Pixel-Handys die kostenpflichtige Advanced-Version von Gemini ein Jahr lang gratis genutzt werden kann. In diesem Paket sind auch 2 TB Cloud-Speicherplatz mit dabei. Daran könnte man sich schnell gewöhnen. Ohne Pixel-Handy kostet dieses AI-Bundle regulär 21,99 Euro monatlich.
Bemerkbar macht sich die KI auch in der Fotos-App, wo sie mit leistungsstarken Bearbeitungsfunktionen aufwarten kann. Der sogenannte Magic Editor weiß zu begeistern und lädt zum Ausprobieren und Herumspielen ein.
Riesiger Akku
Das füllige Gehäuse des Pixel 9a hat einen großen Vorteil. Es bietet ausreichend Platz für einen Akku mit einer besonders hohen Kapazität. Die 5.100 mAh machen das Pixel-Handy zu einem ausdauernden Gerät, mit dem man - sofern die Screentime entsprechend reduziert wird - schon mal 2 Tage durchkommen kann.
Beim Aufladen ist ebenso Ausdauer gefragt. Mit einer maximalen Ladeleistung von 23 Watt wird die Batterie vergleichsweise langsam geladen. Kabelloses Laden ist möglich, das geht aber mit maximal 7,5 Watt noch langsamer über die Bühne.

Google Pixel 9a
© Florian Christof
Fazit
Mein einziger Kritikpunkt am Google Pixel 9a ist das Design. Ich bin zwar wirklich kein Fan davon, aber man gewöhnt sich dran. Außerdem ist das immer Geschmacksache und mit einer Hülle sieht das Handy ohnehin gleich ganz anders aus.
Viel wichtiger ist, was ein Handy leistet. Und hier kann das Pixel 9a vollends überzeugen, was uns zu den aufgeworfenen Fragen zurückführt: Die Kamera liefert makellose Ergebnisse und zählt ohne Wenn und Aber zu den besten in dieser Preisklasse.
An Display, Prozessorleistung, User-Interface und Software-Support gibt es ebenso wenig auszusetzen. Praktisch sind der KI-Assistent Gemini Advanced sowie 2 TB Cloud-Speicher für ein Jahr kostenlos. Alles in allem ist das Google Pixel 9a zu einem Preis von 549 Euro ein richtig guter Deal, den man nicht bereut.
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Wie sieht es mit der Preisentwicklung aus?
Wer noch ein bisschen zuwartet, wird das neueste Google-Handy um ein paar Dutzend Euro günstiger bekommen. Auch wenn die Preise der Pixel-Handys nicht ganz so schnell fallen wie bei Samsung- oder Xiaomi-Smartphones, wird auch das Google-Phone beim Preis in Kürze Federn lassen.
Wenn sich die Preise ähnlich entwickeln wie bei den Vorgängergeräten, dann wird das Pixel 9a spätestens in den Sommermonaten deutlich unter 500 Euro zu haben sein.

Google Pixel 9a
Pixel 9, Pixel 9a oder überhaupt Pixel 8a?
Bleibt noch die Frage, ob man nicht gleich zum Pixel 9 greifen soll, das im vergangenen Sommer auf den Markt gekommen ist. Im Großen und Ganzen bietet das Pixel 9 im Vergleich mit dem Pixel 9a gar nicht allzu viele Vorteile. Es hat ein anderes Design, einen besseren Screen-Schutz, eine leicht hochwertigere Kamera-Hardware.
Beim Display und dem Prozessor gibt es keine Unterschiede. Der Akku des Pixel 9 lässt sich zwar etwas schneller laden, dafür hat er aber eine niedrigere Kapazität. Und wenn man nicht auf spezielle Funktionen wie WiFi 7 oder Satelliten-SOS angewiesen ist, kann man sich ohne Weiteres den Aufpreis von knapp 80 Euro sparen.
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Das Google Pixel 9 ist derzeit bei so manchem Online-Händler ab 627 Euro zu haben. Das Pixel 9a wird zum Marktstart 549 Euro kosten. Der Vollständigkeit halber sollte noch der Preis des Pixel 8a erwähnt werden. Dieser liegt derzeit bei 386 Euro.
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