Fotomontage der RoboBee zwischen zwei Blättern vor dunklem Hintergrund

Die RoboBee kann von Blättern starten und landen.

© Harvard SEAS

Science

Roboter-Biene kippt dank neuer Beinchen nicht mehr so leicht um

Vor mehr als 10 Jahren hat ein Team der Universität Harvard erstmals einen fliegenden Mini-Roboter namens RoboBee vorgestellt. Durch sein weiches Antriebsmodul ist er sehr widerstandsfähig – selbst wenn er gegen Wände, Fenster oder auf den Boden kracht, geht er nicht gleich kaputt.

Die RoboBee wiegt nur ein Zehntelgramm und hat eine Flügelspanne von 3 Zentimetern. Dadurch kippte sie bei der Landung jedoch häufig um. Nun erhielt sie ein Upgrade, das das verhindern soll. Es wurde in der Fachzeitschrift Science Robotics vorgestellt.

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Beinchen wie bei Schnaken

Das neue Fahrwerk besteht aus 4 Beinchen mit je einem Gelenk, die von Schnaken inspiriert sind. Diese harmlosen Insekten haben ähnliche Dimensionen wie die RoboBee. Sie bewegen sich relativ langsam und ihre Flüge dauern meist nur kurz, d.h. sie verbringen einen Großteil ihrer Zeit mit Starten und Landen.

„Bisher haben wir bei einer Landung das Fahrzeug über dem Boden ausgeschaltet, es einfach fallen gelassen und gebetet, dass es aufrecht und sicher landet“, erklärt Christian Chan aus dem Harvard-Forschungsteam in einer Aussendung. Die neuen Beinchen, die immer ausgestreckt sind, federn den Aufprall ab. Die RoboBee kann dadurch sanft auf dem Boden aufsetzen.

Eine Penny-Münze neben 2 RoboBees und einem Modell einer Schnake

Die neuen Beine der RoboBee machen sie weitaus größer als ihr Vorgängermodell.

Neue Steuerung

Außerdem wurde die Steuerung verbessert, sodass die RoboBee beim Landeanflug nicht mehr unkontrolliert fällt. Auch hier diente die Natur, genauer der Landeanflug von Insekten, als Inspiration

Wichtig sei, die Geschwindigkeit vor dem Aufprall zu reduzieren und danach die Energie schnell zu verteilen, so die Forscher. Die RoboBee beschleunigt deshalb anfänglich aus dem Schwebeflug und bremst dann Richtung Ziel ab. 

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Derzeit noch Kabel nötig

Die neue RoboBee kann auch mit unebenen Oberflächen umgehen. Das Forschungsteam ließ sie zum Beispiel von einem Blatt starten, dann in der Luft schweben und auf einem anderen Blatt sicher landen.

Allerdings muss der fliegende Roboter dafür noch per Kabel mit externen Steuerungssystemen verbunden sein. In Zukunft soll er volle Autonomie über Sensoren und Steuerung bekommen.

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Ziel des Forschungsprojekts ist es, irgendwann einen ganzen Schwarm autonomer RoboBees zu bauen. Sie könnten beim Umweltmonitoring, bei Naturkatastrophen oder als künstliche Bestäuber eingesetzt werden.

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