Kärnten engagiert TikToker, um für Corona-Impfung zu werben
Mit einer neuen Kampagne will das Land Kärnten die Impfquote vor allem in den jüngeren Bevölkerungsschichten heben, weshalb man auch bereits zwei TikTok-Influencer an Bord hat. "martyaustria", der auf der Plattform 297.000 Follower hat, begründete sein Engagement bei der Präsentation am Mittwoch vor allem mit persönlichen Erfahrungen mit der Pandemie: "Ich habe meinen Vater verloren." Zur Pandemie-Bekämpfung könne jeder etwas beitragen: "Ich möchte mit meiner Reichweite dazu beitragen." Die zweite Influencerin ist "vanessacorinna", die 45.600 Follower hat.
Geld für Kampagne, aber nicht für Testimonials
Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) betonte, dass sich die Testimonials unentgeltlich zur Verfügung stellen würden: "Ich weiß, dass einzelne damit rechnen, von Impfgegnern da und dort kritisiert zu werden. Umso mehr spricht ihre Bereitschaft, sich für das Wohl der Menschen einzusetzen, für die Verbundenheit zum Land Kärnten."
Wie Kaiser sagte, habe es bei der Suche nach Testimonials auch einige Absagen gegeben: "Man wollte nicht unbedingt ins Gerede kommen, andere haben gesagt, sie hätten konzentrierte Jobs, in denen sie keine zusätzlichen Belastungen und Diskussionen auf sich nehmen wollten." Mit Hilfe der Kampagne wolle man zusätzlich noch 55.000 bis 60.000 weitere Personen dazu bewegen, sich impfen zu lassen - damit wäre man, was die Durchimpfung angeht, in einer "guten Position".
Wer die Kampagne noch unterstüzt
Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) verband ihren Appell mit ihrer Erfahrung als Ärztin: "Impfen wirkt." Das zeige auch der Blick auf die Intensivstationen: Von sieben Coronapatienten, die mit Stand Mittwoch in Kärnten auf Intensivstationen behandelt werden mussten, sei kein einziger geimpft.
Weitere Testimonials sind die Billard-Ausnahmekönnerin und Dancing-Star Jasmin Ouschan, Infineon-Vorstandsvorsitzende Sabine Herlitschka. Neben TikTok soll auch in Medien geworben werden. Für Inserate und Online-Schaltungen sind 100.000 Euro budgetiert. Unter dem Hashtag #jetztimpfen mit dabei sind etwa Aron Stiehl, Intendant des Stadttheaters Klagenfurt, Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl, Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber, Ärzte, zwei Spieler des Eishockey-Clubs VSV sowie zahlreiche Vertreter von Einsatzorganisationen, wie Rotem Kreuz, Bergrettung, Feuerwehr und Rettungshundebrigade.