Österreich bei Biometrie im Mittelfeld
Österreich liegt nicht nur beim diesjährigen PISA-Test im Mittelfeld, sondern auch beim Einsatz von biometrischer Datenerfassung. Comparitech hat 50 Länder der Welt daraufhin untersucht, wie viel Biometrie zum Einsatz kommt. Der Einsatz reicht dabei von Fingerabdrücken, die für Reisepasse entnommen werden, bis hin zu Gesichtserkennungssoftware, die von der Polizei eingesetzt werden soll.
So schneidet Österreich ab
Der „Höchstscore“, der von den Forschern vergeben wurde, betrug 25. Dieser bedeutet, dass der Einsatz von Biometrie und Überwachung im Land exzessiv und invasiv ist – also diesen Score möchte man als Land eigentlich keinesfalls erreichen, sondern genau das Gegenteil ist der Fall. Österreich erzielte 13 von 25 Punkten und liegt damit, ähnlich wie die Nachbarländer Polen, Slowenien und Tschechien im Mittelfeld. Deutschland erreicht 15 von 25 Punkten.
Die Bereiche, in denen Österreich schlecht abgeschnitten hat, sind im Bereich Arbeitsplatzüberwachung zu finden. Hier gibt es kaum Bemühungen, sensible biometrische Daten zu schützen. Auch der Einsatz von Überwachungskameras wird vermerkt, der verpflichtende Fingerabdruck für den Reisepass sowie eine „mittelgroße biometrische Datenbank“.
Die EU-Länder liegen großteils im Mittelfeld und schneiden insgesamt nicht so schlecht ab, weil es die EU-Datenschutzgrundverordnung gibt. Was es trotzdem in allen Ländern gebe, so Comparitech, seien Banken-Apps, die den Zugang mittels Fingerabdruck ermöglichen und um die Identität zu bestätigen.
China an der Spitze
Am schlechtesten schnitt China mit 24 von 25 Punkten ab. Der eine Punkt Abzug liegt daran, dass das chinesische Regime noch kein Wahlsystem im Einsatz hat, für das Biometrie erforderlich ist. Ansonsten steckt praktisch überall Biometrie drin: in Reisepässen, Personalausweisen, Bank-Accounts. Es gibt zudem eine große, nationale Datenbank inklusive DNA der Bürger, aber keine Gesetze, die diese sensiblen Daten ausreichend schützen. Auch der Einsatz von Gesichtserkennungstechnologien bringt China einen Haufen Negativ-Punkte. In Betrieben dürfen Firmen ihre Mitarbeiter zudem permanent überwachen, um die Produktivität zu messen. China hatte Gesichtserkennung zudem vor wenigen Tagen verpflichtend eingeführt, um an einen neuen Mobilfunkvertrag zu kommen.
Ebenfalls schlecht abschneiden Malaysia und Pakistan von 21 von 25 Punkten sowie die USA mit 20 von 25 Punkten. In Asien sind Indien, Indonesien, Philippinen und Taiwan unter den Ländern, mit der meisten biometrischen Datenerfassung.
Auf Platz 1 der Länder, die am wenigsten biometrische Daten über ihre Bewohner sammeln, liegt Irland vor Portugal, Zypern und Großbritannien.