Video: Tragflügelboot nimmt startendes Space Shuttle huckepack
Das Kaspische Seemonster ist vielleicht dem einen oder anderen ein Begriff. Das gigantische Bodeneffektfahrzeug, das über das Kaspische Meer flitzen sollte, wurde vom Schiffs- und Flugzeugkonstrukteur Rostislaw Jewgenjewitsch Alexejew entwickelt. Er hatte allerdings noch einen anderen, mindestens ebenso gigantomanischen Plan, der weniger Bekanntheit erlangte.
Keine Startrampe notwendig
Gemeinsam mit dem Flugzeughersteller Suchoi entwarf Alexejew ein Startsystem für eine Art Space Shuttle, für das man keine Startrampe am Boden benötigen sollte. Das Shuttle sollte auf dem Meer starten, genauer gesagt am Rücken eines Raketenflugzeugs, das wiederum auf einem Tragflügelboot befestigt war. Der YouTube-Kanal Hazegrayart hat eine Animation erstellt, die das Prinzip veranschaulicht.
Mit 180 km/h durch das Wasser
Ein 91 Meter langes Raketenflugzeug sollte dabei auf einem 70 Meter langen Tragflügelboot seine Triebwerke zünden. Mittels Foiling-Flügeln sollte sich das Boot aus dem Wasser erheben und auf 180 km/h beschleunigen - schnell genug, damit das Flugzeug abheben kann. Dieses sollte anschließend in die Stratosphäre aufsteigen und das 49 Meter lange Shuttle abkoppeln, das dann in den Weltraum fliegen sollte. Alle Teile des Systems wären wiederverwertbar gewesen.
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Riskantes Gedankenspiel
Aus dem Plan, der laut New Atlas 1974 präsentiert worden ist, wurde nichts - mit gutem Grund. Die Geschwindigkeit wäre für ein Tragflügelboot allzu hoch und sehr riskant gewesen. Bei über 119 km/h erzeugen die Druckverhältnisse über den Foils nämlich kochendes Wasser, das Schockwellen erzeugt und das Material beschädigt. Das Albatros-Startsystem, wie die dreiteilige Huckepack-Konstruktion genannt wurde, bleibt dennoch ein faszinierendes Gedankenspiel.