Netzpolitik

Österreich bekommt 2019 ein SMS-Warnsystem für Katastrophen

In Österreich wird noch in diesem Jahr ein SMS-Warnsystem geschaffen, das den Bürgern im Katastrophenfall Meldungen aufs Handy sendet, hieß es am Mittwoch aus dem zuständigen Ministerium von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ). Solche Alarme sollen künftig zum Beispiel bei Naturkatastrophen oder anderen großen Notfällen an alle Handys in der betroffenen Region übermittelt werden.

Auf ein derartiges System hat sich die EU Ende 2018 unter österreichischem Vorsitz geeinigt, nun soll der "Cell Broadcast" unter Federführung des Ministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie umgesetzt werden. "Wir werden in diesem Jahr daher mit allen involvierten Partnern in Verhandlungen treten, um dieses international bewährte System auch in Österreich einzuführen", kündigte Hofer an. Für eine gesetzliche Verankerung werde es Gespräche mit Providern und den Ländern geben.

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Infos per SMS

Das System "Cell Broadcast" sieht vor, dass eine zentrale staatliche Stelle SMS-Nachrichten an alle Mobiltelefone schickt, die in einer Region eingeloggt sind, in der diese Information wichtig ist. Das könne im Fall einer Bedrohung durch einen möglichen Dammbruch, nach einem Chemieunfall, oder nach einem Lawinenabgang geschehen, hieß es in einer Aussendung des Ministeriums. In derartigen Situationen können dann per SMS jeweils die entsprechenden Verhaltensmaßnahmen und Informationen vermittelt werden.

Für derartige Warnungen gab es in Österreich bislang das "Katwarn". Mit einer eigenen App erhält man dabei Warnungen verschiedener Behörden auf das eigene Smartphone. Alternativ kann man dieselben Warnungen auch per SMS oder E-Mail erhalten. Allerdings muss man sich bei Katwarn vorher registrieren, um entsprechende Warnungen zu erhalten.

Falsche Warnung sorgte für Panik

Vor ziemlich genau einem Jahr erhielten große Teile der Bevölkerung von Hawaii eine wahre Horror-Nachricht per SMS: "Angriff mit ballistischen Raketen auf Hawaii. Suchen Sie sofort Schutz. Das ist keine Übung." Zahlreiche Menschen flüchteten in Panik in Keller oder gingen unter Matratzen in Deckung. 38 Minuten später folgte die Entwarnung durch die hawaiianische Katastrophenschutzbehörde HEMA.

Wie sich herausgestellt hat, hatte der Mitarbeiter den Alarm ausgelöst, weil er ein Testszenario als tatsächlichen Angriff fehlinterpretierte.

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