Netzpolitik

So sanktioniert die Tech-Branche Russland

Wie die EU-Kommission kürzlich verkündete, möchte sie die russischen Staatsmedien Russia Today (RT) und Sputnik sanktionieren. Laut Binnenmarktkommissar Thierry Breton soll der Zugang zu den Sendern, die als Propagandainstrumente des Kremls gelten, auf allen europäischen Kanälen blockiert werden.

Nun springen nach dem Druck der Öffentlichkeit auch Tech-Konzerne auf den Zug auf. Sie wollen keine Falschinformationen mehr verbreiten, so lautet der Grundtenor der Unternehmen. Vor allem soziale Medien preschten mit Verboten vor. 

Google

Alphabet, der Mutterkonzern von Google und der Videoplattform YouTube, hat russische Staatsmedien zuerst aus dem Werbeprogramm ausgeschlossen. Diese können auf Google-Plattformen nun kein Geld mehr mit Werbeeinblendungen verdienen und auch selbst keine Werbungen schalten.

Jetzt wurden die Maßnahmen verschärft: „Aufgrund des andauernden Krieges in der Ukraine sperren wir mit sofortiger Wirkung Youtube-Kanäle, die mit RT und Sputnik in Europa verbunden sind“, teilte ein YouTube-Firmensprecher mit.  Bis die Maßnahmen flächendeckend umgesetzt werden, könnte es allerdings eine Weile dauern.

Facebook

Auch Meta, die Mutter von Facebook, Whatsapp und Instagram, verhängt Verbote. Facebook hatte am Samstag ein globales Werbeverbot für russische Staatssender angekündigt. Facebooks Sicherheitschef Nathaniel Gleicher will außerdem weitere russische Medien als solche kennzeichnen.

Russland hatte wohl schon mit so einem Schritt gerechnet: Vor Facebooks Anzeigenstopp hatte die russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor am Freitag angekündigt, den Zugang zum sozialen Netzwerk in dem Land zu erschweren. Berichten zufolge laden Videos und Bilder auf der Plattform seither auffallend langsam.

Microsoft

Einen Stopp für russische Staatsmedien verhängt auch Microsoft. Der Tech-Konzern erklärte, er wolle die App des russischen Senders RT aus seinem Windows Store entfernen.

Auf den Newsseiten von Windows und MSN sollen keine Nachrichten von RT oder Sputnik mehr aufscheinen.

Zudem will das Unternehmen den Algorithmus seiner Suchmaschine Bing abwandeln, um Inhalte der Staatsmedien in den Ergebnissen nach unten zu verschieben.

Twitter

Twitter setzt auf Warnhinweise. Nachrichten, die in Verbindung mit russischen Staatsmedien stehen, werden gekennzeichnet. Laut Twitter gäbe es täglich mehr als 45.000 Tweets, die Beiträge von staatlichen Sendern teilen. Dieser Schritt solle „die Verbreitung dieser Inhalte auf Twitter deutlich reduzieren“, äußert sich Yoel Roth, Sicherheitsbeauftragter von Twitter online.

TikTok

Die Kurzvideoplattform hat gegenüber dem Wall Street Journal angegeben, dass es den Zugang zu russischen Staatsmedien in der EU ebenfalls einschränkt. TikTok gehört zu dem chinesischen Unternehmen Bytedance.

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Lisa Pinggera

lisa_bingernda

Von 2021 bis 2023 bei futurezone. Erzählt am liebsten Geschichten über Kryptowährungen, FinTechs und die Klimakrise. Schreibt aber über alles, was erzählenswert ist.

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