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QuietComfort Ultra Kopfhörer 2. Gen im Test: Boses Bester

Der QuietComfort Ultra Kopfhörer von Bose wird aufgefrischt. Das 2025er-Modell (auch als QuietComfort Ultra Headphones 2. Gen bekannt) ist seinem 2 Jahre älteren Vorgänger optisch und funktional sehr ähnlich, soll aber an einigen Stellen verfeinert worden sein. Die futurezone hat ihn getestet.

Die 2. Generation der QuietComfort Ultra Kopfhörer erkennt man von außen am besten an dem metallischen Verbindungsstück zwischen Kopfbügel und Ohrmuschel. Das ist beim neueren Modell auf Hochglanz poliert, während es bei der 2023er-Version matt ist. Auch die Farben “Dunkelviolett” und “Treibholz-Sand” (Beige mit braunem Akzent) gibt es nur beim überarbeiteten Modell. Ansonsten sind die optischen Unterschiede minimal. 

Der "Comfort" wird bei QuietComfort Ultra 2. Gen großgeschrieben. Mit einem Gewicht von 250 Gramm und einer äußerst bequemen Polsterung ist auch ein mehrstündiges Tragen problemlos möglich. Die Ohrmuschelpolster umschließen die Ohren komplett und lassen sogar noch Spielraum, auch in der Tiefe. Somit ist auch die Wärme, die sich unter den Kopfhörern unvermeidlich entwickelt, gut auszuhalten. 

Die Verarbeitung ist, wie man es sich für einen 450 Euro teuren Kopfhörer erwartet, ohne Makel. Auch die Ohrpolster lassen sich ohne Werkzeug austauschen, wenn es einmal nötig sein sollte.

Grässliche Begrüßung

Beim Einschalten der Kopfhörer wird man von einer Frauenstimme begrüßt, die den Akkustand und das verbundene Gerät durchgibt. Die Stimme hört sich robotisch und akzentbehaftet an und gehört dringend überarbeitet. Warum man so eine Stimme in 450 Euro teuren Kopfhörern (UVP) einsetzt, ist mir unklar. Glücklicherweise kann sie in den Einstellungen der Bose-App unter “Sprachbefehle” deaktiviert werden.

Die Bose App wird benötigt, um das volle Potenzial der Kopfhörer auszuschöpfen. Darin befindet sich der Equalizer (EQ), mit dem man den Bass, Mitten und Höhen verstellen kann. Klanglich hat es der QuietComfort Ultra 2. Gen Kopfhörer, aber auch gar nicht nötig, dass man viel am EQ herumspielt. Persönlich würde ich die Kopfhörer als basslastig beschreiben, ohne dass der Bass aber die Mitten und Höhen übertönt. Für mich drückt er aber etwas zu sehr auf die Ohren, besonders wenn das ANC eingeschaltet ist und ich mich in einer lauten Umgebung befinde. 

Die Bose-Kopfhörer kommen mit USB-C-Kabel und exotischem Klinkenstecker.

Für Connoisseure des guten Klanges bieten die Kopfhörer auch Audioübertragungen über USB-C, wobei aber lediglich 16-Bit und maximal 48 kHz übertragen werden. Wer meint, den Unterschied zu höheren Auflösungen oder Abtastraten zu hören, ist damit eventuell nicht zufrieden. Alternativ gibt es auch ein Klinkenkabel. Bose setzt hier auf die eher seltene 2,5mm-auf-3,5mm-Variante. Oder man verbindet sich über Bluetooth (Multipoint)  – als Codecs werden SBC und AAC sowie das höherwertige aptX Adaptive unterstützt. Das unterstützen allerdings nur Smartphones mit Qualcomm-Chip.

Hervorragendes ANC

Hervorragend ist die aktive Geräuschunterdrückung (ANC), die im Vergleich zum Vorgänger noch besser geworden sein soll. Da mir ein Vergleichsgerät fehlt, kann ich das nicht beurteilen. Es handelt sich aber um eines der besten ANC auf dem Markt. In der höchsten Stufe wird Bürolärm deutlich reduziert, in Zug oder U-Bahn ist die Geräuschunterdrückung ebenso Gold wert. Eine Transparenzfunktion ist auch verbaut, diese rauscht allerdings etwas. Das fällt aber nur auf, wenn man keine Musik hört.

Bose Quietcomfort Ultra 2. Gen

In den “Modi”, also den Schnelleinstellungen in der App, versteckt, findet sich zusätzlich die Option, Windgeräusche zu reduzieren. Zumindest bei leichtem Wind gibt es einen hörbaren Unterschied, wenn diese Option aktiviert ist. Bei stärkerem Böen fängt der Kopfhörer aber an, ein hohes Säuseln durchzulassen.

Offener, basslastiger Klang

Die QuietComfort Ultra der 2. Generation bieten in der App auch “immersives Audio”, wodurch der Klang mehr Raum einnimmt und offener klingt. 2 Optionen stehen zur Auswahl, die meiner Meinung nach etwas unintuitiv benannt wurden. Bei der Option “Unbewegt” bleibt der Ton an Ort und Stelle vor einem. Wenn man den Kopf z. B. nach links bewegt, hört man die Musik hauptsächlich mit dem rechten Ohr (und umgekehrt).

Bei der Option “Bewegung” bewegt sich der Ton mit einem mit, also man hört die Musik so wie man es gewohnt ist. Hier gibt es aber eine minimale Verzögerung  – so als wollte sich der Ton nicht mitdrehen und müsse erst überzeugt werden, mitzukommen. Trotz dieser minimalen Verzögerung ist dieser Modus meine präferierte Art, Musik mit den Bose Kopfhörern zu hören. Wer den Kopf viel nach links und rechts bewegt (etwa beim Ansehen eines Tennismatches von der Seite aus), kann das als störend empfinden. 

Ist sowohl ANC als auch “immersives Audio” aktiviert, schlägt das natürlich auf den Akku. Bis zu 23 Stunden sind dann möglich. Schaltet man beides aus, reicht der Akku sogar für bis zu 45 Stunden Musikgenuss.

Minimalistische Steuerung

Bei den Steuerelementen gibt sich Bose minimalistisch. Es gibt lediglich 2 Knöpfe und einen Lautstärkestreifen am rechten Ohrhörer. Der Lautstärkestreifen ist ein berührungsempfindlicher Streifen hinter dem Ohr, mit dem man durch Wischen lauter und leiser drehen kann. Hält man den Finger für längere Zeit auf eine Stelle, kann man sich entweder den Batteriezustand ansagen lassen, auf den Sprachassistenten zugreifen oder direkt Spotify öffnen. Mit einem Druck auf den Steuerknopf kann man Telefonanrufe annehmen, Musik pausieren oder wieder starten. Zweimal gedrückt wird ein Anruf abgelehnt und zum nächsten Musikstück gesprungen, 3 Mal muss man drücken, um zum vorherigen Song zu springen.

Die Steuerung ist minimalistisch - 2 Knöpfe und ein Touch-Streifen.

Der Ein- und Ausschaltknopf ist gleichzeitig für das Bluetoothpairing zuständig. Diesen brauche ich quasi nie, da ich meist den Schlafmodus der QuietComfort Ultra 2. Gen nutze. Dieser schaltet sich nach wenigen Augenblicken ein, wenn man die Kopfhörer abnimmt. Setzt man sich die Kopfhörer dann wieder auf, schalten sich die Kopfhörer wieder automatisch ein. Der Akku scheint im Schlafmodus kaum beansprucht zu werden, selbst nach einem ganzen Tag in dem Modus ist er immer noch gleich voll wie am Vortag.

Fazit

Bose spielt seine Stärken da aus, wo man es erwartet: bei der Klangqualität, Tragekomfort und der aktiven Geräuschunterdrückung. Wer bereits den Vorgänger sein Eigen nennt, hat aber keinen Grund zum Upgrade. 

Das Kopftracking funktioniert noch nicht ganz zu 100 Prozent und die voreingestellte Stimme ist für die Preisklasse (450 Euro, hust hust) inakzeptabel. Die erste Version des QuietComfort Ultra ist zudem 100 bis 150 Euro günstiger (hier auf Amazon) und laut Fachmedien nur geringfügig schlechter. 

Harte Konkurrenz in der Preisklasse kommt aus dem Hause Sony mit ihren neuen WH-1000XM6 (ebenfalls 450 Euro). Hier kommt es auf den persönlichen Geschmack an, welche Kopfhörer man sich zulegen möchte. Ein kurzer Trage- und Hörtest zahlen sich sicher aus, um seinen Favoriten zu finden.

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Marcel Strobl

marcel_stro

Ich interessiere mich vor allem für Klima- und Wissenschaftsthemen. Aber auch das ein oder andere Gadget kann mich entzücken.

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