41 Prozent der neu gekauften Fahrräder in Österreich sind E-Bikes
E-Bikes sind in Europa immer beliebter und in Österreich ist das Interesse besonders groß. Dies geht aus einer Umfrage des Unternehmensberaters Deloitte hervor, an der 11.250 Personen in 20 Ländern befragt wurden. 41 Prozent der im Jahr 2020 in Österreich gekauften Fahrräder verfügen über einen elektrischen Antrieb. Zum Vergleich: In Deutschland waren es 39 Prozent, in der Schweiz 34 Prozent. An der Spitze liegen die Niederlande mit 50 Prozent. Dort besitzen nun 30 Prozent der Befragten ein E-Bike. In Österreich sind es 18 Prozent, in Deutschland 17 und in der Schweiz 21 Prozent.
Sport vor Arbeit
Gründe für den Kauf von Elektro-Fahrrädern sind in Österreich vor allem die Motivation zum Sporteln und ein wachsendes Gesundheits- und Nachhaltigkeitsbewusstsein. In der Schweiz werden E-Bikes hingegen vor allem als Transportmittel für den Arbeitsweg gekauft. In den Fahrradnationen Belgien und Niederlande werden Arbeitsweg und Erholung ähnlich oft als hauptsächliche Kaufgründe genannt.
Chance für stationären Handel
Um sich ein E-Bike zuzulegen, besuchen 89 Prozent der Interessent*innen in Österreich den statonären Handel. Es geht ums Testen, die Beratung im Geschäft und spätere Servicemöglichkeiten, die hier das Online-Einkaufen tendenziell ausstechen.
Noch wenig Firmenräder
Aufholbedarf gibt es im europäischen Bereich für die Unternehmen in Österreich. Die Möglichkeit des E-Bike-Leasings über den Arbeitgeber, dank dem Arbeitnehmer*innen einen vergünstigten Zugang zu qualitativ hochwertigen Rädern erhalten, wird in Österreich wenig genutzt: Nur 3 Prozent der im Umlauf befindlichen E-Fahrräder sind hierzulande Leasing-Räder. Beispielsweise in Großbritannien oder Irland liegt der Wert bei mehr als 10 Prozent.
"Die Arbeitgeber*innen nutzen die steuerlichen Vorteile von Firmenrädern noch kaum", erläutert Anneliese Klena-Egger von Deloitte. "Dabei könnten sie damit sowohl ihren Angestellten ein Incentive bieten als auch etwas Gutes für die Umwelt tun." Laut Umfrage nutzen viele ihr E-Rad auch für die Fahrt in die Arbeit. Für 18 Prozent war dies sogar der Kaufgrund.
Luft nach oben am Markt
Der E-Bike-Absatz verzeichnete der Studie zufolge voriges Jahr ein europaweites Marktwachstum von 25 Prozent. Heuer ist demnach mit einem Anstieg von weiteren gut 20 Prozent zu rechnen. "E-Bikes werden zwar weiter im Trend bleiben, in den nächsten Jahren wird es aber zu einer ersten Marktsättigung kommen", so Klena-Egger. Auch die andauernde Covid-19-Krise müsse in die Marktprognose miteinbezogen werden.
"Durch die Pandemie hat die Branche mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen - es gibt einen spürbaren Mangel an für die Produktion benötigten Rohstoffen. Für weiteres Wachstum ist eine funktionierende Lieferkette entscheidend - das ist aktuell die größte Herausforderung für die Hersteller", sagt die Fachfrau.