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Garmin Pay im Test: So zahlt man in Österreich mit Uhr

Geht es um neue Bezahllösungen, haben es Anbieter in Österreich nicht gerade einfach: Das Land zählt traditionell zu den Bargeldliebhabern. In keinem EU-Land greifen die Bürger lieber zu Münzen und Scheinen, wie auch regelmäßig in Umfragen und Untersuchungen bestätigt wird.

Auch haben große Anbieter wie Apple und Google ihre Bezahllösungen bislang hierzulande nicht auf den Markt gebracht. Wer mit Smartwatch per NFC bezahlen will, hat seit Ende des vergangenen Jahres dennoch eine Möglichkeit, nämlich Garmin Pay.

Voraussetzung dafür ist, neben einer Uhr des Herstellers Garmin, ein Konto bei der Ersten Bank samt Kreditkarte. Seit Herbst funktioniert es bereits mit der s Mastercard, seit Montag wird auch die s Visa unterstützt. Die futurezone hat sich in der Praxis angesehen, wie gut Garmin Pay in Österreich funktioniert.

Das Einrichten

Sind die Voraussetzungen eines Erste Bank Kontos samt entsprechender Kreditkarte gegeben, braucht man noch eine kompatible Garmin Uhr.  Laut dem Hersteller kann der Dienst aktuell mit folgenden Geräten genutzt werden: D2 Delta S, D2 Delta, D2 Delta PX, fēnix 5 Plus, fēnix 5 Plus, fēnix 5X Plus, Forerunner 645 (Standard und Music) und Vivoactive 3 (Standard und Music).

Im Test habe ich Garmin Pay mit einer Fenix 5 Plus ausprobiert. Um den Dienst Garmin Pay zu aktivieren, ist ein Besuch in der Connect-App notwendig. Dort muss man das Gerätemenü seiner verbundenen Uhr öffnen.

Unter dem Punkt „Garmin Pay“ lässt sich eine „Brieftasche erstellen“. Anschließend kommt man zu einer Eingabemaske, in der man seine Kreditkartendaten eintragen muss. Notwendig sind Nummer, Ablaufdatum sowie der dreistellige Card Validation Code (CVC), der auf der Rückseite aufgedruckt ist. Die Karte wird dann sozusagen auf die Uhr "kopiert".

Anschließend bekommt man von seiner Bank wahlweise ein SMS oder eine E-Mail mit einem Bestätigungscode zugesandt. Hat man jenen eingegeben, ist die Kreditkarte registriert.

Mühsamer Kenncode

Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme wird man aufgefordert, einen vierstelligen Zahlencode einzurichten. Jener wird auf der Uhr abgefragt, wenn man die Bezahlfunktion aufruft. Das geschieht über ein Drehrad mit Zahlen, das man mithilfe der Knöpfe an der Uhr weiterdreht.

Einerseits eine gute Sicherheitsmaßnahme, andererseits in der Praxis an der Kassa auch nervig, wenn man etwas mühsam an den Knöpfen oder am Touchscreen der Uhr herumwerken muss muss, um die Karte zu öffnen. Immerhin wird der Kenncode nur alle 24 Stunden abgefragt oder dann, wenn man die Uhr zwischendurch vom Handgelenk genommen hat.

In der Praxis

Um mit der Uhr zu bezahlen, muss der jeweilige Händler über ein NFC-Terminal verfügen, das auch Kreditkarten-Zahlungen unterstützt. In Österreich ist das bei jeder Filiale der großen Supermarktketten der Fall.

Geht es an das Bezahlen, muss man im Garmin-Hauptmenü den Punkt „Brieftasche“ auswählen. Anschließend gilt es, den entsprechenden Kenncode einzugeben, sofern man das innerhalb der vergangenen 24 Stunden nicht schoneinmal gemacht hat, bzw. während man in der Schlange vor der Kassa gewartet hat. Nach Eingabe des korrekten Codes scheint die Kreditkarte auch schon am Uhrendisplay auf, frei sichtbar sind nur die letzten vier Stellen.

Hält man die Uhr an das Terminal, wird die Zahlung sofort durchgeführt. Bei mehreren Bezahlvorgängen auf verschiedenen Terminals dauerte der Vorgang nur den Bruchteil einer Sekunde. Es ist auch kein mühsames Herumrücken der Uhr notwendig, um die richtige Position zu verwenden. Der Vorgang funktioniert reibungslos.

Einmal eingerichtet ist übrigens keine Verbindung von der Smartwatch zum Smartphone mehr notwendig, um Garmin Pay zu nutzen. Praktisch, wenn man das Handy beim Sport nicht mitnehmen will, oder zu Hause vergessen hat.

Sicherheit und Sperren

Wer einen Pin-Code bei seiner regulären Karte eingerichtet hat, muss jenen beim Bezahlen mit Garmin Pay nicht eingeben. Der selbst gewählte vierstellige Kenncode ist die einzige Sicherheitsmaßnahme, wie es vonseiten Garmin heißt. 

Wenn man seine Uhr verliert bzw. vom Handgelenk nimmt, wird die Karte wieder automatisch gesperrt, der Kenncode ist also zum Nutzen wieder zwingend notwendig. Wer die Karte permanent unbrauchbar machen will, soll laut Garmin die Brieftasche in der App löschen.

Fazit

Garmin Pay funktioniert genauso problemlos, wie man sich das Bezahlen per Smartwatch vorstellt. Das Einrichten benötigte in meinem Fall zwar mehrere Anläufe, nach rund zehn Minuten war es aber erledigt und die Karte funktionstüchtig auf meinem Handgelenk nutzbar. Positiv überrascht hat mich die Geschwindigkeit des Bezahlvorganges und der Umstand, dass man den Sensor auf den Lesegeräten nicht erst durch Herumrücken der Uhr suchen muss.

Lediglich die Eingabe des Kenncodes nervt im Alltag gelegentlich. Dennoch kann ich den Nutzen der Sicherheitsmaßnahme durchaus nachvollziehen.

Die Nutzung von Garmin Pay ist kostenlos. Wenn man also eine kompatible Garmin-Uhr samt Erste-Konto und Kreditkarte hat, spricht nichts dagegen, es zu aktivieren. Ob andere Banken Garmin Pay zukünftig unterstützen werden, ist noch nicht bekannt.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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