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Logitech MX Vertical im Test: Schont die Hand, belastet die Nerven

Es gibt wohl kaum einen Test, der mir mehr Nerven gekostet hat, als dieser. Das soll nicht heißen, dass die MX Vertical furchtbar schlecht ist, sondern dass sie deutlich anders ist, als eine übliche Maus. Denn Logitech setzt auf das vertikale Design, um ein ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen. 

Der Hersteller beschreibt die Bauweise als „fortschrittliche ergonomische MX Vertical Maus für höchsten Komfort“. Designt wurde sie demnach auf Basis von „wissenschaftlichen Erkenntnissen“. Das Ziel sei es, die Belastung der Muskulatur zu verringern und den Druck auf das Handgelenk zu mindern. Wir haben die Maus im Arbeitsalltag getestet.

Das Design und die Bedienung

Die Inbetriebnahme der Maus funktionierte im Test ohne jegliche Schwierigkeiten. Verbunden wird sie entweder per USB oder per Logitech Unifying Receiver.

Design ist grundsätzlich natürlich Geschmacksfrage, es würde mich aber sehr wundern, wenn ich jemanden treffe, der die MX Vertical wirklich hübsch findet. Das Gerät lässt einen eher vermuten, dass im Werk irgendwas schiefgegangen ist. Die Maus selbst ist mit 78,5 mm x 79 mm x 120 mm sehr groß und, in Anbetracht dessen mit 135 Gramm aber nicht so schwer, wie man vielleicht vermuten möchte.

Einer der auffälligsten Eigenheiten der Maus ist, dass sie besonders hoch ist. Das führte unter anderem dazu, dass ich das Gerät mehrmals aus Versehen über den Schreibtisch geschlagen habe. Passiert ist das zumeist dann, wenn ich die Hand von der Maus genommen habe, um etwas auf der Tastatur zu tippen. Beim Griff in Richtung Tastatur bin ich dabei an die Maus gestoßen.

Man weiß bei der Maus zu Beginn nicht richtig, wie man sie halten soll. So muss man die Hand deutlich höher halten, als man es gewohnt ist. In meinem Fall führte das dazu, dass ich den Mauszeiger weniger präziser steuern konnte als üblich. Nach einiger Zeit gewöhnte ich mich zwar etwas daran, ganz so sicher wie mit einer konventionellen Maus war ich aber auch nach zwei Wochen täglichem Einsatz in der Redaktion nicht. 

Was ich allerdings gleichzeitig feststellte war, dass sich meine Maushand tatsächlich weniger leicht verkrampft und sich am Ende des Tages weniger müde anfühlt. Ich habe also trotz der eher unpräzisen Steuerung nicht dazu geneigt, die Hand zu verkrampfen.

Völlig belastungsfrei ist aber auch das Arbeiten mit einer vertikalen Maus nicht, die Belastung des Handgelenks verschiebt sich nur an eine andere Stelle. So liegt sie eher seitlich am Handballen als auf der Handgelenksunterseite.

Tasten, Abtasten und Akku

Die Maus verfügt neben den beiden Haupttasten noch über ein Mausrad, das gleichzeitig als Mittelklick dient. Zusätzlich gibt es an der Oberseite noch eine Taste, mit der die Geschwindigkeit des Mauszeigers angepasst werden kann. Im Bereich des Daumens finden sich noch zwei Tasten, die standardmäßig mit Zurück und Vorwärts belegt sind.

Die Ausstattung ist somit nicht besonders umfangreich, aber ausreichend. Abgesehen von den drei Haupttasten sowie dem Mausrad empfinde ich die Vor- und Zurückknöpfe als sinnvolle Ergänzung. Das schnelle Umschalten zwischen den Geschwindigkeiten kann unter anderem für Gamer interessant sein.

Der Sensor weist eine Abtastrate zwischen 1000 und 1600dpi auf, die Logitech zwischen 400 bis 4000 skaliert und die in 50er-Schritten festgelegt werden kann. Probleme hatte ich im Rahmen des Tests mit der Genauigkeit nicht.

Die Akkulaufzeit ist für den Alltag mehr als ausreichend. Geladen wird per USB-C. Mit einer vollen Ladung kommt man laut Logitech drei Monate durch. Ist der Akku dann tatsächlich einmal leer, verfügt die Maus über eine Schnellladefunktion. Eine Minute am Strom gibt demnach Akku für drei Stunden Nutzung.

Die Software

Um alle Funktionen der Maus zu nutzen, muss man Logitechs Software Options verwenden. Jene ist deutlich weniger überladen, als man es von anderer Assistenz-Software vielleicht kennt. Im Test hatte ich keinerlei Probleme damit. 

In Options kann man die Tastenbelegung sowie die Mausradempfindlichkeit ändern und Logitech Flow aktivieren. Das ermöglicht es, die Maus auf mehreren verschiedenen Rechnern zu verwenden, solange sie sich im gleichen Netzwerk befinden. 

Fazit

Die MX Vertical ist eine gewöhnungsbedürftige, aber insgesamt dennoch gute Maus. Hat man sich einmal an das vertikale Design gewöhnt und hat man sie zehn bis 15 mal quer über den Schreibtisch geschossen, lässt sich mit der Logitech-Maus gut arbeiten. Bis dahin braucht man aber einige Tage starke Nerven, um sie nicht ein für alle mal in die Ecke zu schleudern.

Die Ausstattung ist nicht überladen, bietet aber dennoch alles, was ich mir von einer Maus erwarte. Die Akkulaufzeit ist lang, die Schnellladefunktion verhindert Frust, dass schon wieder der Strom leer ist. Besonders Computernutzer, die mit Schwierigkeiten wie einem Karpaltunnelsyndrom zu kämpfen haben, könnten die alltägliche Arbeit mit der MX Vertical zu schätzen wissen.

Vor dem Kauf sollte man aber bedenken, dass die Maus nur für Rechtshänder konzipiert ist. Die MX Vertical ist bereits zu einem Preis von 109 Euro im Handel erhältlich.
 

Alle technischen Details auf der Homepage des Herstellers.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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