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VW präsentiert selbstfahrenden Elektro-SUV ID Roomzz

Volkswagen hat am Montag den Elektro-SUV ID Roomzz präsentiert. Der Model-X-Konkurrent soll autonomes Fahren ermöglichen und ab 2021 erhältlich sein. Der Marktstart ist in China geplant, zu einem späteren Zeitpunkt werde das auf dem E-Auto-Baukasten MEB (Modularer E-Antriebs-Baukasten) basierende Fahrzeug auch in anderen Ländern erhältlich sein. 

VW hat den Innenraum des Fahrzeugs auf autonomes Fahren optimiert. Die Sitze der vordersten Reihe können im autonomen Modus (Level 4) um 25 Grad nach innen geschwenkt werden, um einfacher Gespräche zu führen. Zudem kann jeder Passagier den Sitz stufenlos anpassen, beispielsweise um sich hinlegen zu können. Auf ein klassisches Armaturenbrett wird verzichtet, stattdessen findet der Fahrer ein „Digital Cockpit“ vor. Dabei handelt es sich um ein Lenkrad mit Glasoberfläche und digitalen Bedienelementen sowie ein dahinter liegender Bildschirm, der relevante Informationen anzeigt.

450 Kilometer Reichweite

Der verbaute 82-kWh-Akku soll eine Reichweite von bis zu 450 Kilometer (WLTP) bieten. Ein Schnellladesystem mit 150 Kilowatt Leistung soll den Akku binnen 30 Minuten auf 80 Prozent laden. Zwei Elektro-Motoren treiben Vorder- und Hinterachse mit einer Systemleistung von 225 Kilowatt an, wodurch der Elektro-SUV binnen 6,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen kann. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 180 km/h elektronisch abgeriegelt. 

Der ID Roomzz ist das neueste Mitglied der ID-Familie. Der Model-3-Herausforderer ID Vizzion wurde bereits 2018 präsentiert und soll zum Marktstart 2022 bis zu 665 Kilometer Reichweite bieten. Den Anfang soll jedoch der Kompaktwagen ID Neo 2020 machen, der für einen Preis von knapp 30.000 Euro erhältlich sein soll. Ebenfalls im Angebot: Der E-Crossover Crozz, der VW-Bus Buzz sowie der Buggy.

Viele Fachkräfte in China

Bei der Entwicklung der Software für die selbstständig fahrenden  Autos setzt man auf Experten aus China. Der Wolfsburger Autobauer will seine 4000 IT-Experten und Programmierer in China nutzen, um die nötige Software für Fahrer-Assistenzsysteme und andere Teile der globalen IT-Architektur für das autonome Fahren zu schreiben. „Wir werden unsere Fähigkeiten ausbauen, in China für China zu entwickeln - und für bestimmte Technologien auch für den Rest der Welt“, sagte der Forschungs- und Entwicklungs-Chef für China, Sven Patuschka, am Montag in Shanghai.

Während Autobauer anderswo händeringend nach IT-Fachleuten suchen, baut VW in China auf eine Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 29 Jahren in fünf Entwicklungszentren.Die chinesische Regierung setzt selbst auf autonomes Fahren und Elektromobilität, um das Verkehrschaos in den Millionenstädten in den Griff zu bekommen und die Umweltprobleme zu lösen, und baut kräftig an der Infrastruktur dafür. Das Land dürfte daher eines der ersten sein, in denen sich selbstfahrende Autos durchsetzen. Forschung und Entwicklung der Marken VW und Audi in China sollen gebündelt werden. Dadurch sollten Synergien gehoben und die Effizienz erhöht werden, erklärte Volkswagen.

Akkus aus China

Bei der Entwicklung könnten auch die Zulieferer und Gemeinschaftsunternehmen mit FAW und JAC in China eine größere Rolle spielen. „Wir sind in Gesprächen, die Zusammenarbeit mit unseren Partnern zu vertiefen und zu verbreitern“, sagte VW-China-Chef Stephan Wöllenstein. Ob sich damit die Mehrheitsverhältnisse der Joint Ventures ändern könnten, ließ er offen. Die spanische VW-Marke Seat etwa soll zusammen mit JAC eine zweite Produktfamilie von Elektro-Autos entwickeln. Mehr als die Hälfte der 22 Millionen Fahrzeuge mit Elektromotoren, die VW bis 2028 produzieren will, sollen aus China kommen. Die Batteriezellen dafür will VW künftig nicht nur von der chinesischen CATL beziehen. Es gebe Gespräche mit fünf Batteriezellen-Herstellern, von denen man mit einem oder zweien enger zusammenarbeiten könnte, sagte Wöllenstein.

Größter Markt für VW

Die Volksrepublik ist der größte Absatzmarkt von Volkswagen. Die Hauptmarke VW liefert dort etwa die Hälfte ihrer Modelle aus. Bis ins erste Quartal war die Nachfrage auf dem weltgrößten Pkw-Markt geschrumpft, weil die Chinesen im Handelsstreit mit den USA größere Anschaffungen scheuten. Nun hofft VW angesichts staatlicher Anreize auf ein Frühlingserwachen. „Wir sehen eine Belebung im April in China“, sagte Marken-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann auf der Automesse in Shanghai.

VW setzt in China vor allem auf sportliche Geländewagen (SUV). Mit Hilfe neuer Modelle sollen sie dort im nächsten Jahr 40 Prozent des Absatzes ausmachen.Weltweit geht Stackmann für das laufende Jahr von einer zumindest stabilen Entwicklung aus. Der VW-Absatz werde auf dem Niveau des Vorjahres liegen, vielleicht sogar etwas darüber. Im vergangenen Jahr hatte die Marke 6,24 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert.

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