Science

Foto von Schwarzem Loch M87 zeigt extreme Magnetfelder

Fast zwei Jahre ist es her, dass Forscher*innen erstmals eine Aufnahme eines Schwarzen Lochs geglückt ist. Seit damals beschäftigt die Aufnahme der Galaxie M87 die Wissenschaft auf der ganzen Welt. Am Mittwoch wurde nun ein aktualisiertes Foto veröffentlicht, das die extremen Magnetfelder nah am Rande des Schwarzen Lochs zeigt. Möglich wurde dies, weil Astronom*innen die durch die Felder ausgelöste Lichtpolarisierung messen konnten. So wird deutlich, wie die 55 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie energetische Ströme von ihrem Kern ausstößt.

Geheimnisvolle Jets

Die hellen Energie- und Materiejets, die aus dem Kern von M87 entspringen und sich zumindest über 5000 Lichtjahre von seinem Zentrum ausbreiten, sind eines der geheimnisvollsten und energiereichsten Merkmale der Galaxie. Die meiste Materie, die sich in der Nähe des Randes eines Schwarzen Lochs befindet, fällt hinein. Einige der umgebenden Teilchen entkommen jedoch kurz vor dem Einfangen und werden in Form von Jets weit ins All hinausgeschleudert. Dieser Prozess wurde bisher aber nicht vollständig verstanden.

Beim Forschungskollektiv EHT (Event Horizon Telescope), das für das ursprüngliche Bild verantwortlich zeichnet, wurde das aktualisierte Foto als weiterer Durchbruch gefeiert. „Die neu veröffentlichten polarisierten Bilder sind der Schlüssel zum Verständnis, wie das Magnetfeld es dem Schwarzen Loch ermöglicht, Materie zu verschlingen“, wird EHT-Kollaborationsmitglied Andrew Chael in einer Aussendung zitiert.

Stark magnetisiertes Gas

Mit der neuen EHT-Aufnahme des Schwarzen Lochs und seines Schattens in polarisiertem Licht sei es erstmals gelungen, in die Region dicht außerhalb des Schwarzen Lochs zu blicken, in der dieses Wechselspiel zwischen einströmender und herausgeschleuderter Materie stattfindet. Diese Beobachtungen würden neue Informationen über die Struktur der Magnetfelder direkt außerhalb des Schwarzen Lochs liefern. Das Team fand heraus, dass nur theoretische Modelle mit stark magnetisiertem Gas erklären können, was sie am Ereignishorizont sehen.

„Die Beobachtungen legen nahe, dass die Magnetfelder am Rand des Schwarzen Lochs stark genug sind, um das heiße Gas zurückzudrängen und es dabei zu unterstützen, der Schwerkraft zu widerstehen. Nur das Gas, das durch das Feld schlüpft, kann sich spiralförmig nach innen zum Ereignishorizont bewegen“, erklärt Jason Dexter, Koordinator einer EHT-Arbeitsgruppe. 

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