Science

Asteroiden-Probe: Rätsel um Brocken mit "blumenkohlartiger" Textur

2020 sammelte die Raumsonde Osiris-Rex Proben auf dem Asteroiden Bennu. Im Oktober 2023 wurde diese Probe erstmals geöffnet und zur Untersuchung an Institutionen versandt. Darin könnte ein bisher unbekanntes organisches Material stecken, berichtet nun der Missionsleiter Dante Lauretta

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Wie Space.com berichtet, erklärte Lauretta auf der Konferenz der American Geophysical Union: „Ich gehe fest davon aus, dass sich Kosmochemie-Gemeinschaft darauf stürzen wird“. Die Substanz sitze am äußeren Deckel der Probenkapsel und sei reich an Kohlenstoff und organischen Molekülen. 

Das Material ist sehr dunkel, man findet aber auch eine deutlich hellere Substanz

Die Partikel seien dunkel und würden aus zentimeter- und millimetergroßen „knotigen Brocken“ mit einer rauen, „blumenkohlartigen“ Textur bestehen. „Sie haften an allem, was sie berühren“. 

Magnesium, Phosphor und Natrium werfen Rätsel auf

Außerdem befindet sich einiges an Material mit einer hellen Beschichtung in der Probe. Wie Nature berichtet, wurden die Proben unter einem Rastermikroskop untersucht. Dort habe sich gezeigt, dass die helle Schicht sehr brüchig ist, und einen dunklen Kern hatte. Die helle Oberfläche enthält Magnesium, Natrium und Phosphor.

Auch das wirft Rätsel auf, sagt Loretta: „Ich betrachte schon seit Langem Meteoriten, aber sowas ist mir noch nicht untergekommen“. Die Kombination dieser Stoffe käme in Meteoriten selten bis nie vor

Forscher*innen arbeiten in einem geschützten Container mit der Probe

NASA muss neue Schraubendreher bauen 

Anders als geplant nahm Osiris-Rex zu viel Material von Bennu mit. Statt 60 Gramm lud die Sonde 70,3 Gramm ein. Zudem landeten Partikel im äußeren Deckel. Dort werden nochmal 30 bis 70 Gramm erwartet, die ebenfalls von Umwelteinflüssen geschützt sind. 

Weil 2 der 35 Schrauben des Deckels aber kaputt sind, werden die Steinchen derzeit mit einer Pinzette durch eine Öffnung entnommen. Die NASA produziert aktuell neue Schraubendreher, um die beiden Schrauben zu lösen. 

Das bisher extrahierte Material wurde an das Reflectance Experiment Laboratory (RELAB) in Rhode Island, USA, und an das Natural History Museum in London geschickt. Dort werden zunächst Spektralanalysen durchgeführt werden. 

So kam die Bennu-Probe auf die Erde zurück

Mehr Wasser als gedacht

Dabei wurden mehr Signaturen von blauen Lichtwellenlängen registriert. Das könnte laut Lauretta darauf hindeuten, dass die Proben mehr Wasser enthalten, als zuvor vermutet. Was genau den azurblauen Farbton im Spektrum verursacht, können die Forscher*innen aber noch nicht sagen. 

Etwa 1.000 Bennu-Partikel größer als 0,5 Millimeter konnten bisher katalogisiert werden. Sobald die Schraubendreher der NASA einsatzbereit sind, werden Forscher*innen auch an dieses Material kommen, um die Untersuchungen voranzutreiben. Das könnte allerdings dauern, denn die Werkzeuge müssen aus einem Material hergestellt werden, das die Proben nicht kontaminiert.

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