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DSGVO bremst Wachstum bei Spotify aus

Der schwedische Musikstreaming-Marktführer hat im zweiten Quartal unter den Auswirkungen der neuen europäischen Datenschutz-Regeln gelitten. Die sogenannte Datenschutz-Grundverordnung hatte bereits dem Sozialen Netzwerk Facebook zu schaffen gemacht - hier war die Zahl der aktiven Nutzer in Europa zurückgegangen.

Auch die Kosten für den jüngsten Börsengang in New York schlugen in der Spotify-Bilanz durch. Das schwedische Unternehmen schrieb in der Folge einen deutlich höheren Verlust als im Vorjahreszeitraum, wie es am Donnerstag in New York mitteilte. Die "Störung" durch die Datenschutz-Grundverordnung dürfte aber nun größtenteils vorbei sein, erklärte Spotify.

83 Millionen Premium-Abonnenten

Unterm Strich verlor der Musikstreaming-Dienst im zweiten Quartal 394 Mio. Dollar (337 Mio. Euro) und damit mehr als doppelt so viel Geld wie im Vorjahreszeitraum. Die Aktie verlor vorbörslich. Auch von einer deutlich gestiegenen weltweiten Nutzerzahl ließen sich die Anleger kaum besänftigten. Spotify hatte vor allem mehr zahlende Premiumkunden gewinnen können - eigentlich ein gutes Zeichen.

Spotify kam zur Jahresmitte auf 180 Millionen Nutzer, davon wählten 83 Millionen den kostenpflichtigen Premiumdienst. Das bedeutet einen satten Zuwachs von 8 Millionen Premiumkunden binnen drei Monaten. Dieser Zweig des Geschäfts steuert den Löwenanteil zum Umsatz bei, der insgesamt um mehr als ein Viertel auf knapp 1,3 Mrd. Dollar stieg. Die werbefinanzierte Gratis-Version sieht die Firma aber als wichtiges Instrument, um Nutzer überhaupt erst einmal auf die Plattform zu bekommen.

Gegen Apple und Amazon

Spotify ist die Nummer eins im weltweiten Geschäft mit dem Musikstreaming, bei dem Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden. Große Konkurrenten sind Apple und Amazon. Im Gegensatz zu Spotify haben sie den Vorteil, dass sie Verluste durch ihre anderen Geschäfte einfacher ausgleichen können.

Spotify war Anfang April an die Börse gegangen und die Aktie mit einem Kurs von 165,90 Dollar gestartet. Im vorbörslichen Handel am Donnerstag stand das Papier bei 186,75 Dollar.

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