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Ex-Chef will Qualcomm übernehmen

Der langjährige Chef und Gründersohn Paul Jacobs arbeite daran, Investoren für ein Gebot zusammenzutrommeln, berichtete die „Financial Times“ am Freitag. Jacobs habe unter anderem den japanischen Technologiekonzern Softbank angesprochen, der einen 100 Milliarden Dollar schweren Fonds für Investitionen in innovative Unternehmen kontrolliert.

Von dem Volumen dieses Fonds ist nur etwa die Hälfte ausgegeben. Ein Problem könnte allerdings sein, dass Qualcomm selbst unter den Investoren des Fonds ist - genauso wie Apple, mit dem der Chipkonzern in einen festgefahrenen Streit um Patente und Lizenzzahlungen verwickelt ist.

Trump-Veto

Der Konkurrent Broadcom wollte Qualcomm für mehr als 140 Milliarden Dollar übernehmen. Es wäre der mit Abstand teuerste Deal in der Technologiebranche gewesen. Noch während sich Qualcomm gegen den Übernahmeversuch wehrte, blockierte Trump einen Kauf unter Hinweis auf die nationale Sicherheit. Unter anderem wurde befürchtet, dass Broadcom nach einer Übernahme Qualcomms Forschung an dem nächsten superschnellen 5G-Datenfunk zurückfahren würde - was die Position der chinesischen Netzwerkausrüster bei der Technologie stärken könnte.

Broadcom hatte rund 120 Milliarden Dollar für Qualcomm geboten und wollte zudem Schulden in Höhe von 25 Milliarden Dollar übernehmen. Qualcomm, das an der Börse zuletzt rund 90 Milliarden Dollar wert war, hatte den Preis als zu niedrig zurückgewiesen. Einige Aktionäre hatten sich dennoch empfänglich für das Broadcom-Angebot gezeigt.

Auf Partner angewiesen

Paul Jacobs war Qualcomm-Chef von 2005 bis 2014 und wechselte dann an die Spitze des Verwaltungsrates. Kurz bevor Trump die Broadcom-Attacke stoppte, wurde Jacobs vom Vorsitzenden zu einem einfachen Mitglied des Aufsichtsgremiums gemacht. Danach hätten sich seine Überlegungen, Qualcomm von der Börse zu nehmen, „herauskristallisiert“, schrieb die „Financial Times“ unter Berufung auf informierte Personen. Obwohl Jacobs' Vater Irwin 1985 unter den Gründern von Qualcomm war, halte er persönlich weniger als 0,1 Prozent der Aktien und wäre auf einen oder mehrere starke Partner angewiesen.

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