Street View zeigt anscheinend, wie Leiche in Kofferraum gepackt wird
Das Google Street View Fahrzeug hat schon die ungewöhnlichsten Fotos gemacht. Jetzt konnte ein im Oktober in Spanien geschossenes Foto für Googles Kartenservice bei der Klärung eines Mordfalls helfen.
Im Zusammenhang mit der Tötung eines Mannes habe man in der Provinz Soria im Norden des Landes 2 Personen festgenommen, teilte die Nationalpolizei mit. Die Ermittler hätten "in einer Anwendung zur Standortsuche" belastende Bilder entdeckt, hieß es.
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Verdächtiger versteckt Leiche - Google Auto fotografiert es
Dabei dürfte es sich um Google Street View gehandelt haben, berichteten unter anderem der staatliche TV-Sender RTVE und die Zeitung "La Vanguardia" unter Berufung auf die Polizei. Die Bilder konnten von der futurezone noch in der Anwendung gefunden werden.
Die Bilder sollen demnach zeigen, wie eine mutmaßliche, offenbar mit einem Laken verhüllte Leiche von einem Mann in den Kofferraum eines Autos gelegt wird. Die Szene wurde von einem Google-Aufnahmewagen von hinten fotografiert.
Dazu heißt es in der Polizeimitteilung: "Die Ermittler verfügten auch über Bilder, die sie während der Untersuchung in einer App zur Standortbestimmung entdeckt hatten und auf denen ein Fahrzeug zu sehen war, das möglicherweise im Verlauf des Verbrechens verwendet wurde."
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Bilder "nicht ausschlaggebend" für die Festnahmen
Diese Bilder seien allerdings "nicht ausschlaggebend gewesen", betonte die Policía Nacional. Bei Haus- und Fahrzeugdurchsuchungen seien bereits "relevante" Spuren gesichert worden.
Bei den beiden Festgenommenen handle es sich um ein seit längerem geschiedenes Ehepaar, hieß es. Das mutmaßliche Opfer, ein 33-jähriger Kubaner, sei der neue Partner der Frau gewesen.
Opfer vor über einem Jahr spurlos verschwunden
Das Verbrechen ereignete sich den bisherigen Erkenntnissen der Behörden zufolge im Dorf Tajueco knapp 200 Kilometer nordöstlich von Madrid. Vor mehr als einem Jahr, im November 2023, war dort das mutmaßliche Opfer von einem Verwandten als vermisst gemeldet worden.
Nach rund einjähriger Suche wurden am Mittwoch voriger Woche auf einem Friedhof unweit der Ortschaft mit nur rund 50 Einwohnern Teile einer Leiche entdeckt. Die Leichenteile könnten zwar bisher nicht völlig zweifelsfrei dem Vermissten zugeordnet werden, sagte der Leiter der Ermittlungskommission vor Journalisten. Man gehe aber davon aus, dass es sich um Überreste des vermissten Kubaners handle.
Der Kopf des Opfers wird noch gesucht
Dessen Leiche sei von den Tätern wohl zerstückelt worden. Die Ermittlungen dauern an. Die Suche nach den fehlenden Körperteilen, darunter der Kopf, werde fortgesetzt, hieß es.
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