Donald Trump
© REUTERS / Carlos Osorio

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Meta-KI leugnet Trump-Attentat: Unternehmen rechtfertigt sich

Meta musste sich nach Kritik aus dem politischen Lager der Trump-Anhänger rechtfertigen. Angeprangert wurde, dass sich der Chatbot Meta AI erst weigerte, Fragen zu dem Attentat auf den Ex-Präsidenten Donald Trump zu beantworten - und dann zum Teil behauptete, es habe nie stattgefunden.

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Der Konzern erklärte in einem Blogeintrag, man habe Meta AI zunächst mit Absicht nicht über das gescheiterte Attentat am 13. Juli sprechen lassen. Denn rund um schlagzeilenträchtige Ereignisse gebe es oft widersprüchliche Angaben und unbegründete Spekulationen bis hin zu Verschwörungstheorien.

Aber auch nachdem der KI-Chatbot mit Informationen über das Attentat gefüttert worden sei, habe er "in wenigen Fällen" behauptet, es sei nicht passiert, räumte Meta ein. Das sei "unglücklich", aber keine Absicht gewesen.

Halluzinationen als Problem

Die Halluzinationen sind ein allgemeines Problem von KI-Chatbots und haben damit zu tun, wie die Software funktioniert. Die Programme werden zunächst mit riesigen Mengen an Informationen trainiert. Bei ihren Reaktionen auf Nutzeranfragen wägen sie dann auf dieser Basis Wort für Wort ab, wie ein Satz wahrscheinlich weitergehen sollte.

Dadurch kann die Software völlig falsche Aussagen zusammenwürfeln, auch wenn sie nur mit korrekten Informationen angelernt wurde. KI-Entwickler versuchen, das Problem mithilfe zusätzlicher Leitplanken für die Programme in den Griff zu bekommen.

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Faktencheck

Bei einem zweiten Problem wurde ein Foto, auf dem Trump mit seinen Leibwächtern unmittelbar nach dem Attentat zu sehen ist, fälschlicherweise mit einem Faktencheck-Label versehen. Damit war ursprünglich eine manipulierte Version des Bildes markiert worden, in der ein Lächeln auf den Gesichtern der Bodyguards ergänzt wurde. Doch für die automatisierten Systeme von Meta war der Unterschied zwischen den beiden Fotos schwer zu erkennen - und sie fügten das Faktencheck-Label auch zum Original-Foto hinzu.

Auch Google mit Problemen

Nicht nur Meta kämpfte mit Schwierigkeiten in diesem Zusammenhang. Auch bei Google kam es im Rahmen der Autocomplete-Funktion in der Suchmaschine zu automatisierten Vorgängen, bei denen Ergebnisse zum Attentat blockiert wurden. Google berichtete davon auf dem offiziellen PR-X-Account. 

Trump selbst reagiert erwartungsgemäß erzürnt auf die Berichte und ortet Zensur. Dies sei ein weiterer Versuch, die Wahl zu manipulieren, schreibt er in einem Beitrag auf seiner eigenen Plattform Truth Social. "Geht auf Meta und Google los", fordert er seine Anhänger auf. 

Vorfall in Pennsylvania

Bei dem Attentat hatte ein Mann bei einem Wahlkampfauftritt im US-Staat Pennsylvania auf Trump geschossen. Die Kugeln töteten einen Zuschauer und verwundeten 2 weitere. Der Ex-Präsident wurde am Ohr getroffen.

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