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Rettung aus Höhle: Elon Musk schickt Ingenieure nach Thailand

Milliardär und Tesla-Gründer Elon kündigte auf Twitter an, dass er am Freitag ein Team von SpaceX- und Boring-Company-Ingenieuren nach Thailand schicken werde.

 

Dieses soll vor Ort überprüfen, ob man die thailändischen Behörden bei der Bergung der in einer Höhle eingeschlossenen Schulklasse unterstützen kann. Musk bot bereits am Mittwoch öffentlich seine Hilfe an und verwies auf die Technologien seiner Boring Company. Das jüngste Start-up von Musk versucht derzeit, den Tunnelbau zu beschleunigen.

Die zwölf Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren und ihr Trainer sitzen seit dem 23. Juni in der Höhle fest, nachdem ihnen Wassermassen den Rückweg abgeschnitten hatten. Das Team hatte die Höhle nach einem Training aufgesucht, war dabei wohl von einer Sturzflut überrascht worden - und hatte sich vor den Wassermassen immer tiefer ins Innere gerettet.
Kurz bevor britische Rettungstaucher die Gruppe am späten Montagabend (Ortszeit) mehr als drei Kilometer vom Höhleneingang entfernt entdeckt hatten, war das Wasser in der Höhle nahe der Grenze zu Myanmar wieder angestiegen. Regenfälle erschweren die Bergungsarbeiten. In der Region am 20. nördlichen Breitengrad ist zwischen Juni und Oktober Regenzeit.

Umstrittene Hilfe

Ein Sprecher von Musk gab gegenüber Bloomberg bekannt, man wolle die Bergungsarbeiten mit Wasserpumpen der Boring Company und Akkupacks von Tesla unterstützen. Dazu müssten jedoch zunächst Ingenieure anreisen, um die Situation vor Ort zu überprüfen. Es ist unklar, ob die thailändischen Behörden von Musks Angebot wissen. Lediglich der thailändische Start-up-Gründer James Yenbamroong tauschte sich öffentlich auf Twitter mit Musk aus und gab bekannt, dass man versuche, eine Verbindung zwischen ihm und den Behörden herzustellen.

Bereits im Vorjahr half Tesla nach dem Hurrikan Maria mit Powerwalls aus, wurde darum aber auch von den Behörden gebeten. Kritiker warfen dem Unternehmen jedoch vor, aus der Situation Kapital zu schlagen und neue Regionen für sich zu erschließen.

Bohren oder tauchen

Für die Rettung der Eingeschlossenen in Thailand gibt es mehrere Szenarien. Entweder sollen die Kinder in Begleitung von Rettungstauchern aus dem überfluteten Teil der Höhle herausschwimmen. Oder es könnte von oben eine Öffnung in die Höhlendecke gebohrt werden, um die Eingeschlossenen herauszuheben. Behörden und Rettungskräfte favorisieren die erste Variante.

Auf die erste Variante werden die Nachwuchsfußballer mit Tauchunterricht - so gut es geht - vorbereitet. Trainiert wird vor allem das Aufsetzen der Tauchmasken und das Atmen unter Wasser. Medien diskutierten auch die Möglichkeit, die Höhle mit Hilfe von Pumpen so weit auszutrocknen, dass die Jungen sie zu Fuß verlassen könnten. Angesichts der Wassermassen erscheint diese Lösung derzeit aber unwahrscheinlich.

Erstes Todesopfer

Wie gefährlich die Rettungsversuche sind, zeigte sich nun auch durch den Todesfall eines Tauchers. Der 37-Jährige starb aufgrund von Sauerstoffmangel, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Das ehemalige Mitglied der thailändischen Spezialeinheit Navy Seals habe Behälter mit Atemluft in der Höhle platzieren wollen und auf dem Rückweg das Bewusstsein verloren.

Die genauen Todesumstände des Tauchers waren zunächst unklar. Möglich ist, dass seine Druckflasche beschädigt war oder ihm die Atemluft ausging. „Wir sind dafür trainiert, jederzeit mit Risiken zu rechnen. Das gehört zum Job“, sagte Arpakorn Yookongkaew, Kommandeur der Spezialeinheit. „Wir werden uns nie zurückziehen. Wir bleiben, bis die Mission abgeschlossen ist“, fügte er hinzu. Für den Gestorbenen werde es auf Anweisung des thailändischen Königs eine ehrenvolle Trauerfeier geben, erklärten die Behörden.

Sauerstoff soll in die Höhle geleitet werden

Die geplante Sauerstoffleitung vom Höhleneingang bis zu der Kammer mit den Eingeschlossenen müsse rund 4,7 Kilometer lang sein, sagte der an der Rettungsaktion mitwirkende Armeegeneral Chalongchai Chaiyakam. „Unsere Hauptaufgabe heute ist es, ein Rohr in die Kammer zu legen, damit die Gruppe mehr Luft zum Atmen bekommt.“

Der Sauerstoffgehalt in der Kammer liege aktuell bei rund 15 Prozent, sagte der Armeegeneral. Normalerweise beträgt der Sauerstoffgehalt in der Luft rund 20 Prozent. Wie lange die Fußballer und ihr Trainer noch ohne zusätzlichen Sauerstoff in der Höhle ausharren können, ließ der General offen. Auch sagte er nicht, wie lang der Bau der Leitung dauern soll.

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