Italien: Porno-Plattformen künftig nur noch mit Altersverifikation

Porno-Plattformen sollen in Italien künftig nur Nutzer*innen mit verifiziertem Alter den Zugang erlauben. Auf diese Weise solle sichergestellt werden, dass die Personen, die Zugang zu den pornografischen Videos haben, volljährig sind.

Plattformen sollen Verifikations-Apps nutzen

Dazu soll ein neues Gesetz eingeführt werden. "Wir müssen die Websites für die Alterszertifizierung verantwortlich machen. Sie werden Dienste von Apps in Anspruch nehmen müssen, die die Anwendung des Gesetzes überwachen müssen", sagte Familienministerin Eugenia Roccella nach Medienangaben.

Es ist also geplant, dass sich die Porno-Plattformen "gegen eine Gebühr an Apps wenden, die ausschließlich auf die Feststellung des Alters der Nutzer spezialisiert sind", so Guido Scorza, Mitglied der Behörde für den Schutz personenbezogener Daten in Italien. "Mit Hilfe von Dokumenten, künstlicher Intelligenz oder Fragebögen sind diese Apps in der Lage festzustellen, ob jemand, der auf ein Pornovideo zugreifen möchte, erwachsen oder minderjährig ist", so Scorza.

Kinder schützen als oberstes Ziel

"Expert*innen schätzen das Durchschnittsalter, in dem Kinder zum ersten Mal mit zunehmend gewalttätiger und extremer Pornografie in Berührung kommen, heute auf 7 Jahre. Hier geht es nicht um Zensur, sondern um den Schutz von Minderjährigen", sagte die Ministerin.

Der Zugang zu Porno-Plattformen könne nicht durch eine Selbstzertifizierung des Alters verhindert werden. "Es müssen objektive Instrumente eingesetzt werden. Die Familien fühlen sich oft ohnmächtig, weil Pornografie über neue Technologien verbreitet werden, mit denen Kinder viel besser umgehen können als Erwachsene. Es gäbe tatsächlich Instrumente wie die elterliche Kontrolle, die nur sehr wenig genutzt werden, und sie müssen besser bekannt gemacht und verbreitet werden. Familien dürfen nicht allein gelassen werden", so die Ministerin.