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Science

Sojus-Rakete stürzte ab, weil falsches Werkzeug verwendet wurde

Der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri , macht Fehler beim Zusammenbau der Trägerrakete Sojus-FG für den gescheiterten Start vor drei Wochen verantwortlich. Bei der Montage eines Seitentanks an der ersten Raketenstufe seien nicht die vorgeschriebenen Werkzeuge verwendet worden, sagte Rogosin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Donnerstag in Moskau.

Deshalb sei ein Sensor beschädigt worden, die Trennung der ersten von der zweiten Raketenstufe kurz nach dem Start habe daher nicht geklappt. „Das heißt, es ist kein Konstruktionsfehler“, sagte . Der Umgang mit der Rakete sei falsch gewesen. Roskosmos-Vizechef Alexander Lopatin kündigte an, die für das Missgeschick Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen.

Der Sensor war’s

Am 11. Oktober waren bei einer Sojus-Rakete kurz nach dem Start zur Internationalen Raumstation ISS Probleme aufgetreten - die Kapsel mit den beiden Raumfahrern Alexej Owtschinin und Nick Hague musste in der kasachischen Steppe notlanden. Die russische Raumfahrtbehörde bildete eine Untersuchungskommission und legte alle bemannten Flüge bis zur Veröffentlichung ihres Abschlussberichts auf Eis.

Bereits am Mittwoch war bekannt geworden, dass es wegen des Sensors Probleme bei der Trennung der ersten von der zweiten Raketenstufe gegeben hatte. Nach Angaben von Roskosmos-Exekutivdirektor Sergej prallte einer der vier Antriebsbooster gegen den Treibstofftank der zweiten Stufe, der daraufhin explodierte.

Neue Richtlinien

Laut Oleg Skorobogatow, dem Leiter eines auf Raketentechnik spezialisierten russischen Forschungsinstituts, schloss die Untersuchungskommission aus, dass der Fehler während der Produktion der Rakete aufgetreten sei. Er forderte als Konsequenz wiederholte Kontrollen der Sensoren. Zudem müsse sichergestellt sein, dass das Personal des Kosmodroms ausreichend qualifiziert sei. Vor den nächsten Starts sollten darüber hinaus alle Sojus-Raketen nochmals überprüft werden.

Ein führender Vertreter der Sojus-Produktionsfirma RKK Energija, Dmitri Baranow, versicherte am Donnerstag erneut, dass die Sojus-Raketen die derzeit „zuverlässigsten“ Raketen seien. Das hatte auch die US-Raumfahrtbehörde NASA nach dem missratenen Start am 11. Oktober betont. So hatte das Notfallsystem, dass für die sichere Rückkehr der Raumfahrer sorgt, einwandfrei funktioniert.

Nächster Start im Dezember

Laut Krikaljow ist der nächste Sojus-Start zur ISS nun für den 3. Dezember geplant. Nach NASA-Angaben war er Start ursprünglich für den 20. Dezember vorgesehen. Die derzeitige dreiköpfige ISS-Besatzung unter ihrem deutschen Kommandanten Alexander Gerst soll demnach „um den 20. Dezember“ herum zur Erde zurückkehren und damit etwa eine Woche nach dem ursprünglichen Termin am 13. Dezember.

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