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Deutscher PayPal-Konkurrent kommt frühestens Ende 2015

"Gehen Sie mal davon aus, dass Sie Ende nächsten Jahres erste Ansätze sehen werden", sagte DZ-Bank-Manager Gregor Roth am Freitag in Frankfurt. Unter anderem gebe es noch Gespräche mit Kunden und Händlern. "Die große Herausforderung ist, dass solche Zahlungsverfahren akzeptiert und dann auch benutzt werden."

Die DZ Bank und die meisten anderen deutschen Geldhäuser wollen unter dem Dach des Branchenverbandes Deutsche Kreditwirtschaft schon seit langem einen Konkurrenten für die eBay-Tochter PayPal aufbauen. Kritiker sagen, das Angebot der Institute komme viel zu spät, da Paypal bereits einen großen Teil des Marktes beherrscht. "Nachdem die anderen 45 Prozent Marktanteil haben, fangen wir an. Guten Morgen", sagte HypoVereinsbank-Chef Theodor Weimer kürzlich.

Über die Details des geplanten Banken-Bezahldienstes ist bisher wenig bekannt. "Wir wollen keine große Ankündigung machen und dann anfangen zu arbeiten", sagte Roth. Er deutete jedoch an, dass sich das Angebot perspektivisch nicht auf Online-Bezahlungen beschränken muss, sondern auch auf andere Bereiche wie mobiles Bezahlen ausgeweitet werden könnte.

Neue Player

Experten gehen davon aus, dass die Geldhäuser in den kommenden Jahren verstärkt Konkurrenz durch kleine IT-Firmen und Schwergewichte wie Ebay oder Apple bekommen. Mit Apples iPhone kann man in den USA mittlerweile bezahlen, abgewickelt werden die Geschäfte über US-Banken und Kreditkartenanbieter. Der Internetriese Google hat die elektronische Geldbörse "Google Wallet" auf den Markt gebracht, mit dem Nutzer im Internet bezahlen und Geld senden und empfangen können.

DZ-Bank-Manager Roth nimmt Angebote wie Apple Pay "sehr ernst". Er ist überzeugt, dass die Anwendung früher oder später auch in Europa eingeführt wird. "Sie ist sehr gut gemacht." Die Genossenschaftsbanken seien offen, mit Apple in diesem Bereich in Deutschland zusammenzuarbeiten. "Wir reden mit MasterCard und Apple genauso wie jeder andere auch", sagte Roth. "Wir schauen uns verschiedenen Wallets an und hoffen, dass wir am Ende auf die richtige Karte setzen."

Viele Banker fürchten, dass der Name ihres Instituts am Ende von den Kunden nicht mehr wahrgenommen wird, wenn die Geldhäuser nur noch im Hintergrund Zahlungen über die Kunden-Konten abwickeln. Roth hat solche Sorgen nicht. "Das Konto ist am Ende des Tages eine Infrastruktur, die von verschiedenen Zugangsmedien genutzt wird." Ob es sich dabei um eine Debitkarte, eine Kreditkarte oder ein Handy handle, spiele keine Rolle. Sicherstellen müssten die Geldhäuser nur, dass sie für die Nutzung ihrer Infrastruktur angemessen bezahlt werden. "Wenn ich nach Italien fahren, zahle ich auch eine Maut-Gebühr."

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