Digital Life

Google-Katzen für Eulensterben verantwortlich

Der Shoreline Park in Mountain View nahe der Google-Zentrale ist Lebensgebiet des Kaninchenkauzes. Zuletzt ist der Bestand des Vogels in den ganzen USA massiv zurückgegangen, lediglich 50 leben laut einem Bericht der Seattle Times in dem Park im Silicon Valley.

Doch auch der Bestand im Shoreline Park ist zuletzt massiv zurückgegangen. Forscher sahen die Entwicklung bereits seit längerem mit Sorge, konnten den Grund des massiven Rückganges aber nicht identifizieren. Genauere Nachforschungen führten zu den Toren des Suchmaschinenkonzerns, dessen Mitarbeiter für das Eulensterben indirekt mitverantwortlich sind.

GCat Rescue

Es sind nicht die Google-Mitarbeiter selbst, sondern deren Katzen, die für die Eulen für Probleme sorgen. Innerhalb des Konzerns haben Mitarbeiter die Gruppe GCat Rescue gegründet. Sie retten streunende Katzen rund um den Googleplex, füttern sie und päppeln sie, falls notwendig, wieder auf. Junge und freundliche Tiere werden zur Adoption freigegeben, weniger freundliche werden sterilisiert bzw. kastriert, mit Chips ausgestattet und wieder freigelassen. Das Vorgehen ist nicht unüblich, viele Einzelpersonen und Gruppen, die sich um streunende Katzen kümmern, gehen genauso vor.

Gefährlich für den Kauz

Das regelmäßige Füttern sorge laut Kritikern jedoch dazu, dass Katzen in das Gebiet gelockt werden, in dem die Eulen brüten. Die Seattle Times zitiert den Wissenschaftler und Universitätsprofessor Travis Longcore: „Katzen, die gefüttert werden, jagen dennoch. Wenn man ein Freiluft-Tierheim für Katzen macht, muss man mit Konsequenzen für die Tierwelt rechnen.“

Der Kaninchenkauz ist besonders durch Katzenattacken bedroht, da der Vogel nicht auf Bäumen, sondern am Boden im Gras brütet. Umweltschützer haben Google bereits 2012 gebeten, die Katzenfutterstationen abzubauen.

Eileen McLaughlin, Mitglied einer Gruppe, die die Tier- und Pflanzenwelt in der Bay Area schützen will, erzählte gegenüber der Seattle Times, dass die Bitten von Google nicht erhört wurden. „Sie haben uns gesagt, dass das etwas sei, was ihre Mitarbeiter machen würden und sie nicht eingreifen können.“

Neben den Google-Katzen ist es vor allen der angrenzende Golfplatz, der eine zusätzliche Gefahr für den Kaninchenkaus bzw. seine Jugtiere darstellt. 

Facebook füttert keine Katzen

Andere Tech-Unternehmen in der Gegend haben das Problem ebenfalls erkannt und reagiert. Facebook, dessen Büros sich unweit von Mountain View in Menlo Park befinden, hat etwa Katzenfütter-Programme der Mitarbeiter untersagt.

Google selbst wollte sich gegenüber der Seattle Times nicht umfassend äußern und erklärte lediglich, dass GCat Rescue aus zehn Mitarbeitern bestehe. Die Gruppe selbst antwortete auf eine E-Mail-Anfrage nicht.

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