John McAfee wegen Betrug mit Kryptowährungen angeklagt
Der exzentrische Software-Entwickler und Antiviren-Pionier John McAfee wird in den USA wegen Betrugs mit Kryptowährungen und Verschwörung zur Geldwäsche angeklagt. McAfee soll sich dadurch mehrere Millionen Dollar ergaunert haben.
McAfee und sein Bodyguard haben zwischen Dezember 2017 und Oktober 2018 über McAfees Twitter-Account bestimmte Kryptowährungen beworben. McAfee hatte damals regelmäßig unter dem Motto "Coin of the Day" oder "Coin of the Week" meist unbekannte digitale Währungen empfohlen.
"Pump and dump"-Schemes
Seinen mehr als 1 Millionen Twitter-Followern erklärte McAfee, er besitze keine dieser beworbenen Kryptowährungen. Er empfehle sie, weil sie auf einer innovativen Technologie aufbauen oder ein interessantes Geschäftsmodell verfolgen würden.
Allerdings war schon damals klar, dass der Software-Entwickler mehr als 100.000 Dollar für einen solchen Tweet verlangt. Die Kurse für die beworbenen Kryptowährungen stiegen nach einem McAfee-Tweet in der Regel um mehr als 100 Prozent.
Vorwurf: unlautere Werbung
In der Anklage wird McAfee nun vorgeworfen, dass er sich Anteile an den digitalen Währungen noch vor seinen Promotion-Tweet gekauft hatte. Sobald er die jeweiligen Coins empfohlen hatte und der Kurs durch die Decke ging, hat McAfee seine Anteile mit hohen Gewinnen abgestoßen, heißt es in der Anklage.
Der 75-Jährige war im Oktober auf Betreiben von US-Strafverfolgern in Spanien festgenommen worden, die bereits Anklage gegen ihn wegen Steuerhinterziehung und unlauterer Werbung für Kryptowährungen erhoben hatten. McAfees hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert. Den US-Behörden zufolge ist er weiter in Spanien in Haft.
Insgesamt sind McAfee und sein Leibwächter in sieben Punkten angeklagt, auf die laut Justizministerium jeweils maximale Haftstrafen von 5 bis 20 Jahren stehen. Im Falle einer Verurteilung könnte McAfee für längere Zeit ins Gefängnis wandern.