Mysteriöse Stealth-Drohne in China mit 2 Triebwerken aufgetaucht
Es ist gerade mal ein paar Wochen her, als China bei seiner großen Militärparade neue Drohnen enthüllte. Jetzt ist das nächste neue Modell aufgetaucht.
KZ-2
Gesichtet und fotografiert wurde die Drohne bei den Vorbereitungen zur Changchun Air Show. Diese findet vom 19. bis 23. September bei Changchun statt, einer chinesischen Stadt mit über 9 Millionen Einwohnern.
Die Drohne ist mit KZ-2 und Chinese Academy of Sciences (CAS - Chinesische Akademie der Wissenschaften) beschriftet. Die CAS gilt mit über 70.000 Vollzeit-Angestellten als größte Forschungsorganisation der Welt. Sie ist eine zivile Institution, hat aber enge Verbindungen zu den chinesischen Streitkräften und ist oft in militärische Forschungsprojekte involviert.
KZ-2 Drohne
KZ-2 hat Stealth-Elemente
Auf den Fotos wirkt KZ-2 nicht bloß wie ein Mock-up oder Dummy, wie sie öfter bei Flugshows ausgestellt werden. Die Steuerelemente und Details wie Positionslichter in den Flügen lassen vermuten, dass diese Drohne flugfähig ist bzw. bereits für Flugtests genutzt wurde oder diese kurz bevorstehen.
KZ-2
KZ-2 ist ein Nurflügler und hat Elemente einer Stealth-Drohne. Dazu gehört die spitz zulaufende Kante zwischen Ober- und Unterseite des Rumpfs, die im Rumpf integrierten Lufteinlässe für die Triebwerke, die Form der Klappen des Fahrgestells und das generelle Design. Sie erinnert dadurch an den amerikanischen Stealth-Bomber B-21 Raider.
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B-21 Stealth-Bomber
© Edwards Air Force Base
An KZ-2 sind allerdings etliche hervorstehende Teile, abstehende Bolzen und Klebeband zu sehen. All das reduziert die Tarnkappeneigenschaften, weshalb KZ-2 vermutlich nicht in dieser Form für militärische Einsätze gedacht ist.
KZ-2
2 Triebwerke statt eines
Sehr auffällig ist, dass die Drohne anscheinend 2 Triebwerke hat. Die GJ-11 und Chinas neue Stealth-Drohnen, die bei der Parade am 3. September gezeigt wurden, haben alle nur ein Triebwerk.
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Anhand der Position der Lufteinlässe und Düsen dürften die Triebwerke im oberen Bereich des Rumpfs untergebracht sein. Das erlaubt einen größeren Waffenschacht und damit Flexibilität bei der Nutzlast. Die Doppel-Triebwerke könnten gedacht sein, damit KZ-2 Überschallgeschwindigkeit erreicht und/oder eine höhere Traglast hat.
Es liegt die Vermutung nahe, dass die CAS genau das testen will: Die Machbar- bzw. Umsetzbarkeit von einem Doppel-Triebwerk in einer Stealth-Drohne. Eine andere Möglichkeit ist, dass KZ-2 nicht nur ein Technologie-Demonstrator ist, sondern auch ein Testbett. Durch die hohe Traglast und den größeren Waffenschacht könnten damit zB. Waffen für Drohnen getestet werden, oder womöglich der Abwurf von kleineren Kamikaze-Drohnen.
KZ-2
Spekulationen über Verbindung zu H-20
In sozialen Netzwerken wird noch spekuliert, dass KZ-2 eine Rolle für die Entwicklung der H-20 spielt. Dabei handelt es sich um einen Stealth-Bomber, im Stil der amerikanischen B-2 und B-21. China hat zwar die Entwicklung der H-20 bestätigt, bisher gibt es aber nur inoffizielle Konzeptbilder. Auch die wenigen, angeblichen Sichtungen lieferten zu wenig Indizien, um sie der H-20 zuordnen zu können.
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Ein künstlerisches Konzept des chinesischen H-20-Bombers.
© Asiatimes/Weibo
Das Geheimnis der KZ-2 wird vermutlich schneller gelüftet als das der H-20. Da die Drohne bei der Flugshow ausgestellt wird, wird sie ein Hinweisschild erhalten, damit Besucher wissen, was sie da gerade anschauen. Darauf könnte erklärt werden, was es mit KZ-2 auf sich hat.