MQ-9 Reaper startet eine Hellfire-Rakete.

MQ-9 Reaper startet eine Hellfire-Rakete

© US Air Force

Militärtechnik

Video: MQ-9 Reaper schießt mit Hellfire-Rakete auf ein UFO

In den USA finden regelmäßig Hearings zu UAPs statt. UAP (Unidentified Aerial Phenomena) ist seit einigen Jahren die offizielle Bezeichnung der US-Regierung für UFO.

Im Rahmen des Hearings hat der Politiker Eric Burlison ein Video veröffentlicht. Darin ist zu sehen, wie eine MQ-9 Reaper der US-Streitkräfte am 30. Oktober 2024 vor der Küste des Jemens das Feuer auf ein „kugelförmiges Objekt“ eröffnet.

Das Objekt wird von einer Hellfire-Rakete getroffen. Sie explodiert nicht, scheint das UAP aber getroffen zu haben. Zumindest sieht es in dem Wärmebild-Video so aus, als würden Trümmer abbrechen und das Objekt kurz ins Taumeln geraten. Danach fliegt es aber weiter.

Reaper-Drohnen nutzten Buddy-Lasing

An der Aktion waren 2 Drohnen des Typs MQ-9 Reaper beteiligt. Das Video ist aus der Perspektive der MQ-9 gedreht, die das Ziel beobachtet und mit einem Infrarot-Laser markiert hat. Deshalb ist im Video auch „LRD LASE DES“ zu sehen, was bedeutet, dass der Markierungslaser aktiv war.

Die zweite Drohne hat die Hellfire-Rakete abgefeuert, deren Laser-Suchkopf auf das markierte Ziel zugesteuert hat. Diese Taktik wird Buddy-Lasing genannt und wird genutzt, damit die Rakete aus einem guten Winkel abgefeuert werden kann, um die Trefferchance zu erhöhen.

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Hellfire-Rakete ist gegen Ziele am Boden gedacht

Dass das Abfangmanöver hier nicht optimal funktioniert hat, dürfte auf die verwendete Rakete zurückzuführen sein. Die Hellfire ist eine Luft-Boden-Rakete und nicht zur Bekämpfung von Luftzielen gedacht. Tatsächlich handelt es sich bei diesem Video um den ersten bestätigen Fall davon, dass eine MQ-9 mit einer Hellfire auf ein Luftziel geschossen hat.

Die Hellfire explodiert üblicherweise beim Aufschlag. In diesem Fall dürfte sie das Ziel aber nur hinten gestreift haben, weshalb der Aufschlagzünder nicht aktiv wurde und die Rakete weitergeflogen ist.

Luft-Luft-Raketen nutzen deshalb Annäherungszünder. Sie explodieren schon kurz vor dem Ziel. Die Wucht der Explosion und die Splitter reichen dennoch, um Kampfjets zu zerstören oder zumindest die Systeme so zu beschädigen, dass die Maschine nicht mehr kampffähig ist.

UFO war vermutlich eine Huthi-Waffe

Das Video wurde angeblich von einem Whistleblower zugeschickt. Wie lange das UAP nach dem versuchten Abschuss noch weitergeflogen und wohin es geflogen ist, ist unbekannt.

Die Chancen sind jedenfalls hoch, dass es sich dabei nicht um Aliens handelt. Die Huthi haben aus dem Jemen heraus seit Oktober 2023 Schiffe im Roten Meer beschossen. Dabei kamen verschiedene Raketen, Kamikazedrohnen und Kamikazeboote zum Einsatz. Manches Kriegsgerät war professionell aus iranischer Massenproduktion, anderes war improvisiert.

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Vermutlich dürfte es sich in diesem Fall um einen Unterschall-Marschflugkörper oder eine Langstrecken-Kamikazedrohne der Huthi gehandelt haben, was durch die Kameras und Sensoren der MQ-9s nicht eindeutig identifiziert werden konnte. Dass die US-Streitkräfte sich entschieden haben, auf ein unbekanntes Ziel das Feuer zu eröffnen, sorgt für Kritik. Als Rechtfertigung dafür wird vermutlich genannt werden, dass das UAP als Bedrohung für zivile oder militärische Schiffe eingestuft wurde, da Geschwindigkeit und Kurs Hinweise darauf waren, dass es sich um eine Waffe der Huthi handelt.

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