Huthis greifen Schiff mit Kamikaze-Drohnen an: Video zeigt Abwehr
Ein unbemanntes Drohnenboot der Houthi-Miliz wurde am 20. Juli im Roten Meer abgeschossen, als es sich dem Containerschiff Pumba angenähert hat. Wie TWZ berichtet, reichten 2 Dutzend Schüsse vom auf dem Schiff anwesenden Sicherheitspersonal aus, um das Boot aufzuhalten.
➤ Mehr lesen: Zerstörer schießt Huthi-Drohne mit "Super Rapid"-Kanone ab
Laut TWZ sollen die Schüsse mit Steyr-Sturmgewehren abgegeben worden sein. Ob es sich bei den Waffen wirklich um StG 58 oder doch eine andere Variante des FN FAL handelt, ist im Video aufgrund der niedrigen Auflösung nur schwer zu erkennen. Die ersten StG 58 für das österreichische Bundesheer wurden von FN in Belgien hergestellt, später hat Steyr die Fertigung in Lizenz übernommen.
Ähnliche Angriffe
Das Drohnenboot explodierte dabei etwa 30 Meter vom Schiff entfernt und verursachte keine Schäden, wie ein Experte gegenüber TWZ versicherte. Erst vor etwa einem Monat gab es einen ähnlichen Angriff auf das griechische Containerschiff Tutor.
Die Huthi-Rebellen konnten damals das Schiff direkt treffen. Das Sicherheitspersonal auf dem Schiff schien dabei verwirrt, mit welcher Bedrohung sie es zu tun hatten.
Teil eines längeren Angriffs
Die Drohne, die dieses Mal explodierte, bevor sie das Schiff beschädigen konnte, war nur ein Teil eines längeren und komplexen Angriffs auf Pumba. Die Attacke begann um 7 Uhr morgens etwa 120 Meter nordwestlich der jemenitischen Küstenstadt Mokka. Dabei explodierte zunächst eine luftgestützte Drohne etwa 5 bis 10 Meter über dem Schiff, was leichte Schäden auf den Containern an Deck und ein kleines Feuer auslöste.
➤ Mehr lesen: Griechische Fregatte schießt Huthi-Drohne mit Bordkanone ab
Etwa 90 Minuten später näherten sich der Pumba 3 kleinere Boote - 2 davon mit Besatzung und eins ohne. Letzteres ist auf dem Video zu sehen und wurde wohl von der Besatzung auf einem der anderen beiden Boote ferngesteuert. Was nicht auf dem Video zu sehen ist, ist eine Huthi-Rakete, die etwa 5 Meter neben dem Schiff explodierte. Sie verursachte allerdings keine Schäden.
Loch in Schiffshülle gerissen
Kurz nach 8 Uhr wurde eine zweite Huthi-Rakete abgeschossen, die jedoch ebenfalls explodierte, bevor sie die Pumba erreichen konnte. Rund 3 Stunden später schlug eine weitere Rakete etwa 100 Meter vor dem Containerschiff ins Wasser ein. Zu diesem Zeitpunkt entdeckte die Besatzung ein Loch etwa 6 Meter über der Wasserlinie am Heck der Pumba.
➤ Mehr lesen: Billiger wird’s nicht: Hubschrauber-Doorgunner jagen Huthi-Drohnen
Dabei ist unklar, welcher Angriff das Loch verursacht hat. Die Beschädigung führte allerdings zu keinerlei Problemen mit der Stabilität des Schiffes, weshalb die Pumba ihren nächsten Hafen anfuhr.
Angriff auf Hafen im Jemen
Am selben Tag, an dem der Angriff auf die Pumba stattgefunden hat, führte Israel einen Langstreckenangriff auf Huthi-Einrichtungen im Jemen durch. Dabei wurden Treibstofflager sowie der Hafen der Küstenstadt al-Hudaida getroffen.
Einen Tag zuvor kam es in Tel Aviv zu einem tödlichen Drohnenangriff, den die Huthis durchgeführt hatten. Laut Israel wurde der Hafen deshalb angegriffen, weil es den Waffentransfer zwischen dem Iran und den Huthis erleichtere. Der Hafen ist allerdings auch für Hilfslieferungen wichtig - etwa 80 Prozent aller humanitären Hilfe und der Großteil aller ausländischen Einfuhren in den Jemen laufen laut den Vereinten Nationen über diesen Hafen.
Kommentare