UAP 23

UAP 23

© Kanadisches Verteidigungsministerium

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Erstes Foto von rätselhaftem Objekt, das von F-22 abgeschossen wurde

Im Februar 2023 musste die US Air Force mehrfach ausrücken, um den Luftraum bei Alaska zu schützen. Gleich 3 unbekannte Objekte wurden über den USA und Kanada abgeschossen.

2 davon wurden von F-22s abgeschossen. Vermutlich kam dabei eine AIM-9X Sidewinder zum Einsatz. Die Luft-Luft-Rakete hat einen Infrarot-Suchkopf, visiert also Wärmestrahlung an.

Beim Abschuss vom 11. Februar 2023 stürzte das Objekt über dem Yukon in Kanada ab. Jetzt wurde das erste Foto von UAP 23 veröffentlicht. UAP steht für Unidentified Aerial Phenomena. Es ist der Begriff, den die USA und Kanada seit ein paar Jahren statt UFO verwenden.

UAP-23

UAP 23

Veröffentlicht wurde das Foto von CTV News. Es stammt von einer nicht genannten Quelle, die das Foto, zusammen mit einigen stark zensierten E-Mails, bekommen hat, nachdem sie ein Auskunftsbegehren (Access to Information) zu dieser Sache eingereicht hatte.

Das Foto ist ein Scan eines ausgedruckten Dokuments, weshalb die Qualität nicht besonders gut ist. Es ist anscheinend mit der Infrarot-Kamera (Wärmebild) eines Flugzeugs gemacht worden. Ob es von der F-22 stammt, die das Objekt abgeschossen hat, ist nicht bekannt. Anhand der Beschreibung des Objekts, die aus den E-Mails hervorgeht, könnte das Foto womöglich von unten gemacht worden sein.

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Vermutlich ein Spionage-Ballon

Laut dem E-Mail-Verkehr wird UAP 23 von einem kanadischen Brigadier-General als ein „zylindrisches Objekt“ beschrieben: „Das obere Viertel ist metallisch, der Rest weiß. Auf 6 Meter langem Draht hängt eine Ladung unter dem Objekt.“

Die Beschreibung trifft auf Spionage-Ballone zu, die im Februar 2023 über den USA aufgetaucht sind. Zwar flogen die auch schon in der Vergangenheit immer wieder über Kanada und die USA, doch die öffentlichen Sichtungen und mediale Berichterstattung sorgten dafür, dass die US Air Force aktiv die Ballone jagte.

Solange die Überreste von UAP 23 nicht geborgen werden, gilt das Objekt als unidentifiziert. Die Absturzstelle im Yukon konnte nicht ausgemacht werden. Aufgrund des Geländes und der dort oft harschen Wetterbedingungen wurde die Suche nach 6 Tagen aufgegeben. Im Februar 2023 sagte die kanadische Regierung, dass die Überreste womöglich in Zukunft von Wanderern oder Jägern zufällig entdeckt werden.

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Armee wollte Foto schon längst veröffentlichen

Fast noch spannender als das Foto selbst sind die Umstände, wie es veröffentlicht wurde. Aus dem Mailverkehr heraus ist zu sehen, dass das Foto schon am 15. Februar 2023 von der kanadischen Armee zur Veröffentlichung freigegeben wurde – also 4 Tage nach dem Abschuss. Es wurde sogar vorgeschlagen, das Foto über die Social-Media-Kanäle der Streitkräfte zu veröffentlichen.

Das kanadische Verteidigungsministerium entschied aber dagegen. Das Foto würde aufgrund der aktuellen Lage Verwirrung bei der Bevölkerung stiften und Fragen aufwerfen, unabhängig davon, wie gut der Sachverhalt im begleitenden Text erklärt wird. Man werde das Foto mit der Begründung zurückhalten, dass die US-Streitkräfte in diesem Fall involviert sind – weil ja eine F-22 der US Air Force UAP 23 abgeschossen hat.

Veröffentlicht wurde das Bild nie. Die Anfrage mittels Access to Information wurde im März 2023 gestellt. Das Verteidigungsministerium hat laut CTV News demnach 18 Monate gebraucht, um nach dem Auskunftsbegehren das Bild zu veröffentlichen, das von der Armee schon am 15. Februar 2023 freigegeben worden wäre.

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Benzin ins Feuer der Verschwörungstheoretiker

Das Zurückhalten der Informationen könnte jetzt allerdings erst recht unangenehme Fragen nach sich ziehen. Die Bevölkerung wird sich wundern, was die kanadische Regierung noch so alles zurückhält. Selbsternannte UFO-Jäger und Verschwörungstheoretiker haben jetzt ein Argument mehr, die Regierung anzuzweifeln.

Laut Iain Boyd, Direktor des Center for National Security Initiatives an der Universität Colorado, hätten die Vorfälle im Februar 2023 gezeigt, dass es die USA und Kanada nicht schaffen, Objekte in ihrem Lauftraum eindeutig zu identifizieren. „Es zeigt eine potenzielle Schwachstelle im US/kanadischen Sicherheitssystem“, sagt Boyd: „Das Zurückhalten von Informationen zu solchen Fällen befeuert zwar Verschwörungstheorien. Es kann aber für die Streitkräfte sinnvoll sein, um Gegnern nicht dabei zu helfen, potenzielle Schwachstellen in der Abwehr zu identifizieren.“

In den USA erforschen das Pentagon und die NASA seit ein paar Jahren offiziell UAPs. Sie haben bereits erste Berichte veröffentlicht und wollen regelmäßig weitere veröffentlichen. Unter dem Namen Sky Canada Project will das Büro des wissenschaftlichen Beraters der kanadischen Regierung heuer einen UAP-Bericht vorlegen. 

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