Samsung Galaxy A56 vs. Google Pixel 9a im Vergleichstest

Samsung Galaxy A56 vs. Google Pixel 9a im Vergleichstest

© Florian Christof

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Samsung Galaxy A56 vs. Google Pixel 9a im Vergleichstest

Die beiden Mittelklasse-Handys fischen im selben Teich. Beim entscheidenden Faktor gibt es aber dann doch einen großen Unterschied.

Die Mittelklasse ist bei Smartphones ein hart umkämpftes Terrain. Im Preisbereich unter 600 Euro tummeln sich nahezu unzählige Geräte verschiedener Hersteller. Zu den aktuellen Smartphones gesellen sich noch Spitzengeräte aus den vergangenen Jahren, die nach einiger Zeit ebenfalls günstiger geworden sind. 

Sich bei der Wahl für ein passendes Handy durch dieses Dickicht zu quälen, ist nur mit Mühe möglich. Daher habe ich mir 2 aktuelle und weitgehend beliebte Smartphones herausgesucht und sie miteinander verglichen. 

Wer liefert die schöneren Fotos, wer hat das bessere Display und den größeren Akku? Wie sieht es mit dem Betriebssystem aus, mit der Support-Dauer, der Fotobearbeitung und KI-Tools? Mit all diese Fragen habe ich das Samsung Galaxy A56 und das Google Pixel 9a konfrontiert.

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Samsung Galaxy A56 (links), Google Pixel 9a (rechts)

Maße und Handling

Wer kleinere Smartphones bevorzugt, könnte eher das Google-Handy ins Auge fassen. Mit einer Display-Diagonale von 6,3 Zoll hat es einen wesentlich kleineren Bildschirm als das Samsung-Gerät mit seinen 6,7 Zoll

Da der Screen beim Pixel 9a aber von einem breiteren Rahmen eingefasst wird, sind die Unterschiede bei den Maßen nicht ganz so deutlich. Das Galaxy A56 ist 7,5 Millimeter länger und 4,2 Millimeter breiter. Das Samsung-Handy ist allerdings nur 7,4 Millimeter dick, während das Pixel dort 8,9 Millimeter misst. 

Auch wenn es nur 1,5 Millimeter in der Stärke sind, fühlt sich das Galaxy A56 deutlich dünner an. Dafür wackelt das Pixel fast nicht, wenn es flach auf dem Tisch liegt. Das liegt daran, dass das Kameramodul auf der Rückseite nahezu zur Gänze im übrigen Gehäuse verschwindet. 

Beim Samsung-Handy heben sich die Kameraobjektive vergleichsweise stark ab. Für mich ergibt sich dadurch aber ein schöneres Design. Der etwas plump wirkende Look des Google-Smartphones trifft nicht so sehr meinen Geschmack. 

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Google Pixel 9a (links), Samsung Galaxy A56 (rechts) 

Technische Spezifikationen

Samsung Galaxy A56

  • Abmessung: 162,2 x 77,5 x 7,4 Millimeter
  • Gewicht: 198 Gramm
  • Display: 6,7" Super AMOLED, 120 Hz, HDR10+, 1.200 nits (HBM), 1.900 nits (peak), 1.080 x 2.340 Pixel, 385 ppi, Corning Gorilla Glass Victus+
  • Prozessor: Exynos 1580 (4 nm)
  • Speicher: 8/128 GB, 8/256 GB, UFS 3.1
  • Kamera:
    • 50 MP Hauptkamera: f/1.8, 1/1.56", PDAF, OIS
    • 12 MP Weitwinkel: f/2.2, 1/3.06"
    • 5 MP Makro: f/2.4
    • Selfie-Kamera: 12 MP, f/2.2, 4K@30fps
    • Video: 4K@30fps, 1080p@60fps, 720p@240fps
  • Software: Android 15, One UI 7, bis zu 6 Android-Upgrades
  • Akku: 5.000 mAh, Fast Charging mit 45 Watt, kein Wireless Charging
  • Konnektivität: 5G, eSIM, Bluetooth 5.3, WiFi 6, NFC, kein Slot für microSD-Karte, kein Kopfhöreranschluss
  • Farben: Pink, Olive, Graphite, Lightgray
  • Preis: ab 335 Euro (8/128 GB); ab 375 Euro (8/256 GB)

Das Display

Der Bildschirm selbst ist bei beiden Handys von hoher Qualität. Beide haben in etwa dieselbe Auflösung und kommen auf eine Refresh Rate von bis zu 120 Hz. Samsung bezeichnet sein Panel als Super AMOLED, Google nennt es P-OLED. 

Bei der maximalen Helligkeit hat Google die Nase vorn. Das Pixel kommt auf 1.800 nits (HBM, High Brightness Mode) beziehungsweise auf 2.700 nits (peak, kurzzeitiger Spitzenwert). Beim Samsung-Gerät sind es 1.200 nits (HBM) und 1.900 nits (peak).

In der Praxis können sowohl das Google Pixel 9a als auch das Samsung Galaxy A56 mit einer hohen Display-Qualität überzeugen. Bei der Brillanz und der Farbdarstellung sind beide gleich auf. Bei der Helligkeit - vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung - geht der Punkt an das Google-Handy.

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Google Pixel 9a (links), Samsung Galaxy A56 (rechts) 

Technische Spezifikationen

Google Pixel 9a

  • Abmessung: 154,7 x 73,3 x 8,9 Millimeter
  • Gewicht: 185,9 Gramm
  • Display: 6,3" P-OLED, 60-120 Hz, 1.800 nits (HBM), 2.700 nits (peak), 1.080 x 2.424 Pixel, 422,2 ppi, HDR, Corning Gorilla Glass 3
  • Prozessor: Google Tensor G4
  • Speicher: 8 GB RAM, 128 GB / 256 GB
  • Kamera:
    • Hauptkamera: 48 MP, f/1.7, 1/2.0", PDAF OIS
    • Weitwinkelkamera: 13 MP, f/2.2, 1/3.1"
    • Selfie-Kamera: 13 MP, f/2.2, 1/3.1"; 4K@30fps
    • Video: 4K@30/60fps, 1080p@240fps
  • Software: Android 15, bis zu 7 Android-Upgrades
  • Akku: 5.100 mAh, Fast Charging bis zu 23 Watt, Wireless Charging bis 7,5 Watt
  • Konnektivität: Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3, NFC, eSIM, 5G, IP68, kein Slot für microSD-Karte, kein Kopfhöreranschluss
  • Preis: ab 512 Euro (8/128 GB); ab 645 Euro (8/256 GB)

Die Kamera

Auf dem Papier gibt es bei der Kamera keine allzu entscheidenden Unterschiede. Google setzt auf eine Hauptkamera mit 48 MP, die Samsung-Hauptkamera löst mit maximal 50 MP aus. Beide haben eine ähnlich große Blende und einen optischen Bildstabilisator (OIS). 

Beim Weitwinkel vertraut Google auf ein 13 MP Objektiv, Samsung auf 12 MP. Einen optischen Bildstabilisator gibt es hier nicht, die Blendenzahl beträgt bei beiden Geräten f/2.2. Samsung hat noch ein Makroobjektiv mit 5 MP, das allerdings keine wirklich optimalen Bilder liefert. Das Pixel verzichtet auf eine Makrolinse. 

Bei den Videofunktionen hat Google mehr zu bieten: Das Pixel kann 4K-Material mit bis zu 60 fps aufnehmen, beim Galaxy A56 sind es maximal 4K@30fps. Super-Slowmotion geht bei Google bis zu 1080p@240fps, beim Samsung sind es maximal 720p@240fps. 

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Bilder mit der Hauptkamera

Die Fotos

Genug Theorie: Wie gut die Bilder tatsächlich sind, kann sich nur im Praxiseinsatz zeigen. Schlechte Fotos sind eigentlich nicht wirklich dabei. Wenn man sich aber im Detail ansieht, wie die Kamera-Software die aufgenommen Informationen in Bilder umsetzt, treten zum Teil höchst unterschiedliche Ergebnisse zutage. 

Samsung ist seit jeher für poppige Bilder bekannt, die von hoher Farbsättigung und knalligen Farben geprägt sind. Das ist auch beim Galaxy A56 so. Manchmal wirkt die Sättigung schon etwas übertrieben, manchmal sehen die Bilder aber auf den ersten Blick auch richtig gut aus. 

Google liefert hingegen deutlich flachere Farbkurven mit weniger Sättigung, aber dennoch einem hohen Dynamikumfang. Die Bilder wirken daher in der Regel natürlicher und schreien nicht gleich nach künstlicher Bearbeitung.

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Bilder mit der Weitwinkelkamera

Wer Fotos gerne im Nachhinein bearbeitet, wird mit dem Pixel-Bildern mehr Freude haben. Wer auf Knopfdruck gleich ein farbenfrohes Foto haben möchte, ist bei Samsung an der richtigen Adresse. 

Unterschiede in der Fotoqualität sind am deutlichsten im Nachtmodus zu sehen. Hier ist das Pixel 9a klar im Vorteil. Die Nachtbilder wirken natürlicher und geben die Details besser wieder. Das Galaxy A56 bringt auch gute Nachtbilder zustande, manchmal greift die Software aber etwas daneben. 

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Bilder im Nachtmodus

Fotos bearbeiten 

Wenn es um das Bearbeiten von Bildern geht, hat die Gallery-App von Samsung mehrere Spielereien zu bieten, die zum Teil auch recht brauchbar sind. Auf dem Galaxy A56 hat man aber auch die Möglichkeit, auf die Foto-App von Google zurückzugreifen. 

Diese Foto-App stellt am Pixel 9a die Standard-Album-App dar und hat weitreichende und besonders leistungsfähige Tools, um Fotos nachträglich zu retuschieren und zu verbessern. Diese Funktionen sind unabhängig vom Gerät in der Foto-App verfügbar - also sowohl auf dem A56 als auch auf dem Pixel 9a.

Allerdings sind manche KI-Funktionen in der Foto-App nur verfügbar, wenn man ein kostenpflichtiges Google-One-Abo hat. Je nachdem, ob man bereits Google-One-Kunde ist und welches Abo man bezieht, hält das Pixel 9a ein kostenloses Test-Abo parat, das mehrere Monate genutzt werden kann.

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Samsung Galaxy A56 in den verschiedenen Farben

Die Künstliche Intelligenz

Von der Galaxy AI, die man von der teureren S-Reihe von Samsung her kennt, ist beim Galaxy A56 keine Rede. In der A-Reihe bezeichnet Samsung die KI-Funktionen als "Awesome Intelligence".

Dazu gehört das "Circle to Search"-Feature genauso wie ein halbwegs intelligentes Transkript-Tool. Das Transkribieren von Audioaufzeichnungen funktioniert in Echtzeit und im Nachhinein. 

Eine Text-KI gibt es beim Galaxy A56 nicht. Wer sich Texte schreiben lassen will oder auf der Suche nach neuen Formulierungen ist, muss zu den Apps von Google Gemini, ChatGPT, Perplexity oder ähnlichen Anwendungen greifen.

Genauso sieht es auch beim Pixel 9a aus. Hier ist natürlich die Gemini AI eng mit dem Handy verzahnt - sowohl beim Transkribieren von Audioaufzeichnungen als auch beim Generieren von Texten und sonstigen Prompts. Auch das "Circle to Search"-Feature ist auf dem Pixel-Gerät verfügbar.

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Google Pixel 9a in den verschiedenen Farben

Software, Prozessor und Updates

Beim Chip muss man sich bei beiden Geräten relativ wenig Sorgen machen. Sie haben mit all den üblichen Apps überhaupt keine Probleme und können auch mit ressourcenintensiven Anwendungen gut umgehen. Im Alltag wird man zwischen dem Exynos 1580 (4 nm) von Samsung und dem Google Tensor G4 (4 nm) keine Unterschiede bemerken. 

Beide Smartphones werden mit Android 15 ausgeliefert. Wenn man so will, dann ist das Pixel 9a mit "originalen" Android von Google ausgestattet. Im Gegensatz dazu werden Samsung-Nutzerinnen und - Nutzer das vergleichsweise stark überarbeitete User Interface One UI 7

Beide Benutzeroberflächen haben ihren Reiz und können mit durchdachten Konzepten sowie raffinierten Elementen überzeugen. Welchem User-Interface man den Vorzug gibt, ist reine Geschmacksache. 

Fakten liefert hingegen die Support-Dauer: Samsung verspricht, das Galaxy A56 mit den 6 kommenden Android-Versionen auszustatten. Damit wäre Android 21 im Jahr 2031 das letzte große Update für das Galaxy-Gerät. Google geht ein Jahr weiter und will das Pixel 9a mit den nächsten 7 Android-Versionen versorgen. Schluss wäre damit mit Android 22 im Jahr 2032.

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Samsung Galaxy A56

Der Akku

Wie lange das Smartphone mit einer Akkuladung durchhält, hängt von derart vielen unterschiedlichen Faktoren ab, dass es schwer ist, hier ein allgemeingültiges und abschließendes Urteil zu bilden. Ich würde beide Smartphones im oberen Durchschnitt verorten. Soll heißen: Ein Tag geht sich locker aus. Am 2. Tag wird es dann recht bald knapp werden. 

Im direkten Vergleich kann das Pixel 9a jedoch mit einem entscheidenden Vorteil aufwarten. Es lässt sich nämlich auch kabellos aufladen - mit maximal 7,5 Watt. Das Samsung-Handy kann nur kabelgebunden geladen werden - mit bis zu 45 Watt. Das Google-Gerät kann über das Kabel maximal 23 Watt aufnehmen. 

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Google Pixel 9a

Fazit

Sowohl das Google Pixel 9a als auch das Samsung Galaxy A56 sind hochwertige Smartphones, die im Alltag keinen größeren Schwachpunkt aufweisen. Beide haben einen hochwertigen Bildschirm, einen brauchbaren Prozessor, sind robust verarbeitet und haben einen ähnlich ausdauernden Akku. 

Ähnlich wie beim Design liegt die Beurteilung der Fotoqualität auch nicht unwesentlich im Auge des Betrachters – die Darstellung der Bilder variiert stark zwischen den beiden Geräten. Ich würde eher zum Pixel 9a tendieren, weil die Bilder mehr meinen Geschmack treffen und im Detail betrachtet ein bisschen mehr zu bieten haben. 

Will man die Spezifikationen auf die Waagschale legen, dann geht der Punkt an das Google Pixel 9a: Das Display ist ein bisschen heller, der Prozessor ein bisschen stärker und der Akku lässt sich auch kabellos aufladen. 

Der ausschlaggebende Punkt für eine Kaufentscheidung steht aber noch aus: nämlich der Preis. Und hier geht der Punkt klar an Samsung. Das Samsung Galaxy A56 ist derzeit bereits ab 335 Euro zu haben. Für das Google Pixel 9a muss man 512 Euro hinblättern.

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Florian Christof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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