iPhone 16e im Test: Apple hat keine Konkurrenz

iPhone 16e im Test: Apple hat keine Konkurrenz

© Florian Christof

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iPhone 16e im Test: Apple hat keine Konkurrenz

Es ist fraglich, ob das iPhone 16e derzeit der beste Deal ist. Langfristig wird es aber wohl ein Erfolg werden.

Eigentlich wurde ja ein neues iPhone SE erwartet. Geworden ist es das iPhone 16e - ein Handy, mit dem Apple eine neue Ära in vielerlei Hinsicht einläuten möchte. Ob der Plan aufgeht, sieht zunächst zweifelhaft aus. Langfristig dürfte der Erfolg aber vorprogrammiert sein. 

Wer sich ein günstiges iPhone erwartet hat, dürfte wohl enttäuscht sein. Mit 709 Euro ist das 16e nicht gerade billig. Angesichts des Preises von der Mittelklasse zu sprechen, ist ein bisschen verwegen. Ein Blick auf die Eckdaten lässt aber keinen anderen Schluss zu. 

Ich konnte mir von dem iPhone 16e ein Bild machen. Auch wenn das Fazit wenig überraschend ausfällt, ist es spannend zu sehen, wie Apple ein Patchwork-Handy zusammenschustert und daraus eine neue iPhone-Kategorie kreiert. 

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Design und Patchwork

Warum ich das iPhone 16e als Patchwork-iPhone bezeichne, hat einen guten Grund. Es besteht nämlich aus folgenden Einzelteilen: Das Display ist vom iPhone 14, das Gehäuse und die Kamera sind vom iPhone 15, der Action-Button ist vom iPhone 15 Pro und der Prozessor stammt vom iPhone 16.

In erster Linie ist das iPhone 16e einfach ein iPhone. Das zeigt sich nirgends deutlicher als am Design, dem Gehäuse und den verwendeten Materialien. In diesen Belangen unterscheidet es sich nur marginal vom regulären iPhone 16 oder auch dem iPhone 15. 

Der flache Aluminiumrahmen wirkt extrem robust, die Glasrückseite ebenso. Alles in allem ist es hervorragend verarbeitet, fühlt sich hochwertig an und kommt im klassisch modernen iPhone-Look. 

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Technische Spezifikationen

Apple iPhone 16e

  • Maße: 146,7 x 71,5 x 7,8 Millimeter 
  • Gewicht: 167 Gramm
  • Display: 6,1 Zoll OLED, 60 Hz, 1.170 x 2.532 Pixel, 800 nits typ, 1.200 nits HBM, HDR, 457 ppi
  • Kamera:
    • 48 MP Hauptkamera: f/1.6, 26mm, 1/2.55", PDAF, OIS
    • Video: 4K@60fps / 1080p@240fps
    • Selfie-Kamera: 12 MP, f/1.9; 1/3.6", 4K@60fps
  • Prozessor: Apple A18 (3 nm)
  • Speicher: 8/128GB, 8/256GB, 8/512GB, NVMe
  • Akku: 4.005 mAh, kabelloses Laden mit 7,5 Watt, kein MagSafe
  • Software: iOS 18.3.1
  • Sonstiges: NFC, 5G, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6, Bluetooth 5.3, Single-SIM + eSIM, USB-C-Port, Wasserschutz IP68, Satelliten-SOS
  • Farben: Black, White
  • Preis: ab 709 Euro (UVP)

Das Display

Mit einer Display-Diagonale von 6,1 Zoll hat es dieselbe Bildschirmgröße wie das iPhone 16 und das iPhone 15. Auch die Außenmaße sind nahezu ident. Damit ist es ein vergleichsweise kleines und handliches Gerät, das gut mit einer Hand bedient werden kann. 

Unterschiede gibt es aber beim Display selbst. Das iPhone 16e hat zwar auch ein OLED-Panel, es kann aber bei den Helligkeitswerten nicht mit den aktuellen iPhones mithalten. Auch wenn die Helligkeit mit 800 nits (HBM) und 1.200 nits (peak) nicht allzu berauschend ist, ist der Screen aber hell genug. 

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iPhone 16e

Die Sache mit der Refresh-Rate

Enttäuschend, aber nicht überraschend ist, dass das Display eine Refresh-Rate von lediglich 60 Hz aufweist. Auch die regulären iPhones kommen noch immer nicht über diese niedrige Bildwiederholfrequenz hinaus. Das bedeutet leider auch, dass es kein Always-on-Display auf dem 16e gibt. 

Wer die 60 Hz gewohnt ist, wird keine großartigen Einbußen bemerken. Wer aber 120 Hz gewohnt ist und auf den Screen des iPhone 16e blickt, wird den Rückschritt sofort bemerken. Es ist schon sehr schade, dass ein iPhone im Jahr 2025 noch immer mit einem 60-Hz-Display auf den Markt kommt.

In der Android-Welt sind die 120 Hz längst in nahezu allen Preisklassen zum Standard geworden. Selbst ein günstiges Xiaomi-Handy um 180 Euro hat einen 120-Hz-AMOLED-Screen verbaut. Fairerweise muss man sagen, dass dies nicht das einzige Kriterium ist, an dem ein hochwertiger Bildschirm gemessen wird. 

Überstrahlen kann das Display des iPhone 16e die günstigen Android-Geräte mit seiner Brillanz und Klarheit, mit der Farbdarstellung, den Kontrasten und den flachen Betrachtungswinkeln. Auch wenn es nur 60 Hz hat, handelt es sich um ein richtig hochwertiges OLED-Display. Rein von den Eckdaten her, dürfte das 16e denselben Screen haben wie das iPhone 14. 

Das Comeback des Notch

Einen weiteren Unterschied zu den regulären iPhone-Modellen wird man ebenso auf den ersten Blick sehen: Das iPhone 16e hat kein Dynamic-Island und verschafft dem breiten Balken-Notch ein Comeback. In der Bildschirmeinkerbung sind die Selfie-Kamera sowie die Sensoren für Face-ID untergebracht. 

Natürlich würde das Dynamic-Island deutlich schicker und moderner aussehen. Als interaktive Schaltfläche für Live-Aktivitäten - etwa Musik-Wiedergabe, Navi, Timer oder Airdrop - ermöglicht es auch praktische Funktionen, auf die man beim 16e leider verzichten muss. 

Positiv ist, dass ein Action-Button vorhanden ist, der mit verschiedenen Funktionen belegt werden kann. Eine eigene Kamerataste, wie sie die 16er-iPhones haben, gibt es nicht. Das lässt sich verkraften - ich greife beim Pro-Modell beispielsweise in den allerwenigsten Fällen zur Kamerasteuerung.

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Die einzelne Kamera

Apropos Kamera: Hier bin ich schwerst hin- und hergerissen. Auf den ersten Blick ist es schon sehr schade und auch ein wenig frech, im Jahr 2025 nur eine einzige Kamera zu verbauen. Zwar handelt es sich um ein hochwertiges Objektiv, das eine hervorragende Foto- und Videoqualität aufweist. Der Weitwinkel und auch der Zoom gehen mir aber schon ziemlich ab. 

Die Kamera ist im Grunde dieselbe Hauptkamera, die auch im iPhone 16 und iPhone 15 verbaut ist: Eine Auflösung von 48 MP, eine Blende von f/1.6, eine Brennweite von 26mm und ein optischer Bildstabilisator. 

Die Kamera in Kombination mit der Software weiß nicht zu enttäuschen. Sie liefert erstklassige Bilder - sowohl bei guten als auch bei miesen Lichtbedingungen - und kann auch bei Nachtaufnahmen überzeugen. Auszusetzen gibt es hier kaum etwas. 

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Kein Weitwinkelobjektiv, aber großartige Videos

Das Weitwinkelobjektiv habe ich während des Tests des Öfteren vermisst. Will man etwa Gebäude, Straßenzüge oder andere architektonische Juwele in Szene setzen, tut man sich mit der Brennweite von 26mm schon recht schwer. Und wer ein hochwertiges Teleobjektiv gewohnt ist, wird das bei der Nutzung des iPhone 16e ebenso schmerzlich vermissen.

Überzeugen kann die Kamera bei der Qualität der Videoaufnahmen, die bei den iPhones seit jeher zu den besten überhaupt zählt: Das Bildrauschen ist auf ein Minimum reduziert, der optische Bildstabilisator ermöglich ruhige Bilder und der Dynamikumfang spricht für sich selbst. 

Schneller Chip mit KI

Herzstück des iPhone 16e ist der Prozessor: Der Apple A18 Chip ist der neueste iPhone-Prozessor, der in Sachen Leistungsfähigkeit in der obersten Liga spielt. Hier braucht man sich absolut keine Sorgen machen und ist für die nächsten Jahre gut gerüstet - vor allem auch, was die langfristige Versorgung mit Updates anbelangt. 

Dass das 16e vom neuesten Apple-Chip angetrieben wird, hat einen guten Grund. Das ist notwendig, damit die KI-Features von Apple Intelligence funktionieren. In Österreich sind die AI-Tools erst ab April verfügbar: Mit dem Update auf iOS 18.4 sollen sie endlich hierzulande ankommen. Ausgeliefert wird das iPhone 16e mit iOS 18.3.1.

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Super Akkulaufzeit, aber ohne MagSafe

Enttäuschend ist, dass das 16e kein MagSafe hat. Der magnetische Ring auf der Rückseite des Handys fehlt. Er wäre für zahlreiches Zubehör eine praktische Sache - etwa für kabellose Ladestationen und magnetische Halterungen, Wallets und Akkupacks. Mit passenden Handy-Hüllen kann man sich den magnetischen Ring dennoch auf das iPhone 16e holen – bei Amazon sind die schon ab rund 12 Euro erhältlich

Auch wenn das 16e kein MagSafe hat, kann das Handy kabellos geladen werden. Legt man es auf ein entsprechendes Ladegerät, beträgt die maximale Ladeleistung 7,5 Watt

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iPhone 16e

Im Vergleich zu den regulären iPhones fällt die Kapazität des Akkus deutlich höher aus. Das 16e kann 4.005 mAh verweisen, das iPhone 16 lediglich 3.561 mAh und das iPhone 15 überhaupt nur 3.349 mAh. 

Diese hohe Kapazität macht sich auch im Alltag spürbar. Das iPhone 16e hat tatsächlich eine vergleichsweise lange Akkulaufzeit. Wenn man ein bisschen auf die Screentime achtet, wird man sogar 2 Tage über die Runden kommen. 

Das neue C1-Modem

Die lange Akkulaufzeit ist auch auf eine Premiere zurückzuführen. Das iPhone 16e ist nämlich das erste iPhone, das auf dem hauseigenen C1-Modem aufbaut. Das 5G-Mobilfunkmodem wurde von Apple entwickelt und in jeder Hinsicht auf die übrige Hardware abgestimmt. 

Als Nutzer wird man von dem C1-Modem nichts mitbekommen. Mobilfunk, aber auch WLAN und Bluetooth, funktionieren genauso, wie man es gewohnt ist. Bemerkbar soll sich das Apple-Modem bei der Energieeffizienz und der Akkulaufzeit machen, wie Apple bei der Ankündigung erklärt hat. 

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iPhone 16e

Fazit

Das iPhone 16e birgt wenig Überraschungen. All die Komponenten kennt man bereits von den regulären Apple-Handys - vom iPhone 14 bis zum iPhone 16. Im SE-Nachfolger tauchen sie an unterschiedlichen Stellen wieder auf, sodass das 16e zu einem neuen iPhone wird – einem Patchwork-Handy sozusagen. 

Insofern weiß man auch ganz genau, was man sich vom 16e erwarten kann und was man für sein Geld bekommt. Mit den korrekten Erwartungen kann es auch keine Enttäuschung geben. Von einem günstigen Budget-Modell ist jedenfalls keine Rede mehr.

Ob das 16e nun ein Mittelkasse-Handy oder ob es gar darunter angesiedelt ist, spielt keine Rolle. Apple kann selbst definieren, was iPhone-User zu welchem Preis bekommen. Das kann man nur machen, wenn man keine Konkurrenz hat. Und Apple hat keine Konkurrenz.

Das wird mit dem iPhone 16e mehr als deutlich. Die einzigen Konkurrenten sind die anderen iPhone-Modelle. Natürlich hat Apple nur im iOS-Bereich keine Mitbewerber. Die Wechselwilligkeit zwischen Android und iOS hat sich in vergangenen Jahren aber eher als mäßig herausgestellt.

Wer ins Apple-Ökosystem will oder dort bleiben möchte, wird zu einem iPhone greifen müssen. Und das erklärt wohl auch, wie es zur Ausstattung und Preisgestaltung beim iPhone 16e gekommen ist.

Dem 16e wird ein Platz zugewiesen

Insofern muss Apple für den SE-Nachfolger einen geeigneten Platz finden, um ihn im Portfolio entsprechend positionieren zu können. Das 16e soll weder den regulären 16er-iPhones Konkurrenz machen, noch den 15er-Modellen aus dem Vorjahr und schon gar nicht den Pro-Modellen. 

Das iPhone 16 ist teurer als das 16e, hat aber eine Weitwinkelkamera, Dynamic-Island und MagSafe. Das iPhone 15 kostet in etwa gleich viel wie das 16e. Es hat zwar ein Weitwinkelobjektiv, Dynamic-Island und MagSafe, aber einen älteren Prozessor, sodass keine KI-Funktionen möglich sind.

Das iPhone 14 ist günstiger als das iPhone 16e, hat aber eine schwächere Hauptkamera, einen deutlich kleineren Akku und einen noch älteren Prozessor. Das 14er kann dafür aber mit einem Weitwinkelobjektiv aufwarten. 

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iPhone 16e

The Long Game

Apple spielt auf lange Sicht. Es wird gar nicht allzu lange dauern, dann ist das iPhone 16e das günstigste iPhone und für viele iPhone-Nutzer die beste Option, im Apple-Universum bleiben zu können. 

Spannend für die Preisentwicklung des 16e wird der weitere Produktzyklus. Bedeutet die Modellnummer nun, dass es jedes Jahr ein e-Modell geben wird? Oder soll das 16e wie das SE mehrere Jahre aktuell bleiben? Das wird sich erst herausstellen. 

Zum Marktstart ist das iPhone 16e mit einem Preis von 709 Euro jedenfalls um 26 Prozent günstiger als das reguläre iPhone 16, das bei Apple derzeit 953 Euro kostet. Ein Vergleich: Das iPhone SE kam im Jahr 2022 mit 519 Euro auf den Markt. Das damals aktuelle iPhone 13 mit 899 Euro. Somit war das SE-Modell um 42 Prozent günstiger als das reguläre iPhone. 

Ein möglicher Erfolgsgarant

Was auch für einen erwartbaren Erfolg des iPhone 16e sprechen könnte, sind die Business-Kunden. Es ist nämlich das perfekte Firmenhandy. Denn Unternehmen ist egal, wie viele Kameras es gibt und ob die Inhalte mit 120 Hz über den Bildschirm flimmern. 

Sie wollen ein Handy, das langfristig eine gute Investition darstellt - egal ob die Geräte geleast oder gekauft sind. Das iPhone 16e ist robust, nicht allzu teuer, auf jahrelange Nutzung ausgelegt und kann effizient zentral verwaltet werden. 

Der beste Deal?

Ein Blick auf die unten angeführten aktuellen Marktpreise zeigt, dass der beste Deal möglicherweise das iPhone 15 ist – zumindest würde ich das so beurteilen. Allerdings muss man sich im Klaren sein, dass es nicht für die KI-Funktionen von Apple Intelligence ausgelegt ist. 

Wer darauf verzichten kann, bekommt dafür eine Weitwinkelkamera und Dynamic-Island. Aber auch das reguläre iPhone 16 ist nur um knapp 100 Euro teurer als das 16e. Am günstigsten kommt man mit dem iPhone 14 davon. Es ist allerdings schon mehr als 2 Jahre alt. 

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Florian Christof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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