
Der Sensor von Q-CTRL kann auf so gut wie jedem Fahrzeug verbaut werden.
Extrem genaue GPS-Alternative entwickelt
GPS-Empfänger haben standardmäßig eine Genauigkeit von 3 bis 5 Meter, genaueres DGPS, bei dem zusätzlich lokale Antennen genutzt werden, erreichen sogar weniger als 2 Meter. Die Technologie ist aus unserem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken: von Flugzeugen über Autos bis hin zu Smartphones - alle nutzen GPS bzw. GNSS (Global Navigation Satellite System).
GPS-Alternative noch sehr ungenau
Ein Ausfall der Technologie wäre eine Katastrophe für die Weltwirtschaft. Bereits heutzutage werden mehr als 1.000 Flüge pro Tag durch GPS-Störsendern (sogenannten Jammern) beeinträchtigt. Alternativen wie ein Trägheitsnavigationssystem (INS), das ohne Satelliten auskommt, sind allerdings zu ungenau. Das Problem ist auch: Je länger man unterwegs ist, desto ungenauer wird INS, wenn es nicht korrigiert wird. Abweichungen von 0,1 Prozent der zurückgelegten Strecke sind keine Seltenheit. Bei einer Strecke von 100 km wären das 100 Meter.

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Die Technologie von Q-CTRL soll das deutlich übertreffen und 50-mal genauer sein als herkömmliches INS. Möglich wird das mit einer Quantentechnologie namens Ironstone Opal. Quantensensoren erkennen darin kaum wahrnehmbare, magnetische Signale der Erde, die ihnen als "magnetische Wegpunkte" dienen. Somit können sie sich ständig korrigieren, ohne auf Satelliten angewiesen zu sein. Das macht das System auch störungssicher.
Genau wie ein Scharfschütze
"In einigen Versuchen erreichten wir die Genauigkeit, die mit der eines Scharfschützen vergleichbar ist", sagt CEO Michael J. Biercuk in einer Aussendung. Im besten Versuch lag die Abweichung 0,006 Prozent der zurückgelegten Distanz, also 6 Meter auf 100 Kilometer.

Quantennavigation im Vergleich zu normalem INS.
© Q-CTRL
Das Unternehmen führte seine Tests dabei mit einem Flugzeug durch, wo der Magnetsensor verbaut war. In einem Fahrzeug am Boden war die Quantennavigation von Q-CTRL immer noch 6-mal genauer als herkömmliches INS.
Kooperationen mit dem Militär
Die Technologie von Q-CTRL ist bereits so weit miniaturisiert, dass sie einfach in bestehende Systeme wie Flugzeuge, Schiffe oder auch U-Boote eingesetzt werden kann. Das Unternehmen kündigte bereits 2023 eine Partnerschaft mit dem australischen Verteidigungsministerium an, um ein störsicheres Navigationssystem zu liefern. Es ist auch geplant, die Technologie mit dem US-Verteidigungsministerium zu testen.
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