
Die innere Uhr steuert das An- und Abschalten vieler Proteine, der molekularen Maschinen in den Zellen.
Warum manchen Menschen 3 Stunden Schlaf genügt
8 Stunden Nachtruhe benötigen die meisten Menschen, um tagsüber fit und konzentriert zu sein. Das gilt aber nicht für alle. Es gibt sogar Menschen, die mit nur 3 Stunden Schlaf auskommen.
Hinter dieser vermeintlichen Superkraft stecken seltene genetische Veränderungen. In einer Studie beschreiben Forscher nun eine Genmutation, die möglicherweise der Grund dafür ist, dass manche Menschen nach nur 3 bis 6 Stunden Schlaf topfit sind.
➤ Mehr lesen: 5 Wecker-Apps, die besser sind, als dein Standard-Wecker
Kurzschläfer ruhen effizienter
Die neuen Erkenntnisse könnten unter anderem bei der Entwicklung neuer Medikamente für Schlafstörungen helfen. „Unsere Körper arbeiten weiter, wenn wir ins Bett gehen“, erklärte die Neuroforscherin Ying-Hui Fu gegenüber Nature. „Sie entgiften und reparieren Schäden. Diese Menschen können einfach auf einem höheren Niveau diese Funktionen ausführen, als wir es können.“
Bereits seit den 2000er Jahren erforschen Fu und ihre Kollegen, wie Genmutationen unseren Schlaf-Wach-Zyklus beeinflussen und das Schlafbedürfnis mancher Menschen senken. Bisher haben die Forscher 5 Mutationen in insgesamt 4 Genen identifiziert, die das Schlafbedürfnis verringern. Nun haben sie erneut eine Mutation in einem Gen namens SIK3 gefunden.
Manipulierte Mäuse schlafen kürzer
Die Forscher haben Mäuse genetisch manipuliert, sodass sie diese Mutation trugen. Das Ergebnis war, dass die Tiere 31 Minuten weniger Schlaf benötigten als solche ohne die Mutation.
Da Mäuse normalerweise etwa 12 Stunden schlafen, ist eine halbe Stunde zwar verhältnismäßig wenig, aber das Ergebnis deutet darauf hin, dass diese eine Mutation nicht der alleinige Grund für den geringeren Schlafbedarf sein kann. Immerhin haben die Forscher auch festgestellt, dass das veränderte Enzym besonders zwischen den Nervenzellen des Gehirns aktiv ist, was den Schlaf möglicherweise verkürzen kann.
➤ Mehr lesen: Smarte Arzthelfer: Was bringt Tracking mit Wearables unserer Gesundheit?
Es war bereits bekannt, dass Mutationen in diesem Gen den Schlaf verändern: Forscher aus Japan haben zum Beispiel herausgefunden, dass eine andere Mutation in SIK3 Mäuse besonders schläfrig machte. Nun werden die Wissenschaftler jedenfalls weiter daran forschen, wie dieses Gen und andere mit unserem Schlaf zusammenhängen.
Kommentare