Sonnenaufgang am Braunkohlekraftwerk
© APA/dpa/Jan Woitas / Jan Woitas

B2B

36 Firmen verursachen die Hälfte der globalen CO2-Emissionen

Eine kürzlich erschienene Analyse der NGO InfluenceMap zeigt einen beunruhigenden Trend: 2023 sind die Emissionen der weltgrößten Öl-, Gas-, Kohle- und Zementproduzenten im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen. 

Diese Entwicklung steht im Widerspruch zum Ziel der Reduktion von Treibhausgasen: Bis 2030 müssten die weltweiten CO2-Emissionen nämlich um 45 Prozent sinken, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Davon sind wir derzeit allerdings weit entfernt, wie diese Analyse zeigt.

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Spitzenreiter

Erstaunlich ist, dass nur 36 Unternehmen für mehr als 50 Prozent der emittierten CO2-Emissionen verantwortlich sind. Unter den Spitzenreitern finden sich staatliche Energieunternehmen wie das saudische Aramco, Coal India und das chinesische CHN Energy

Unter den Top-Emittenten befinden sich neben 16 staatlichen Unternehmen auch 4 private Konzerne, darunter die US-Firmen ExxonMobil und Chevron, die britischen Unternehmen Shell und BP sowie das französische TotalEnergies.

Vor allem China hatte 2023 großen Anteil an den CO2-Emissionen. Wie bereits 2022 liegt das Land auf dem ersten Platz im Ländervergleich. Chinesische Unternehmen waren insgesamt für 23 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.

Europäische Zementindustrie

Mit einem Plus von 6,5 Prozent sind die Emissionen der Zementindustrie relativ am stärksten gestiegen. Insgesamt sind die CO2-Emissionen um 0,7 Prozent gestiegen. Zement wird für den Bau neuer Häuser und Straßen benötigt. Zu den größten Emittenten gehören hier die europäischen Unternehmen Holcim aus der Schweiz, das deutsche Heidelberg Materials und Cement Roadstone Holding 
(CRH) aus Irland.

Die Datenbank Carbon Majors sammelt die Produktionsdaten der 180 größten Öl-, Gas-, Kohle- und Zementproduzenten der Welt. Sie wird jährlich aktualisiert und zeigt, wie sich der globale CO2-Ausstoß im Laufe der Zeit verändert. Die Daten wurden unter anderem in Gerichtsprozessen als Entscheidungsgrundlage herangezogen.

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„Trotz globaler Klimaverpflichtungen steigert die kleine Gruppe der weltweit größten Produzenten fossiler Brennstoffe ihre Produktion und Emissionen erheblich. Die Forschung hebt den unverhältnismäßigen Anteil dieser Unternehmen an der Klimakrise hervor und unterstützt Bemühungen, die mehr unternehmerische Verantwortung durchsetzen wollen“, erklärte Emmett Connaire von InfluenceMap gegenüber dem Guardian.

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