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Cloud Gaming: Welche Dienste es gibt und was sie können

Einer der größten Trends der der Gaming-Branche ist aktuell das Cloud-Gaming. Die Vorteile liegen auf der Hand: So kann man mit den Diensten meist ohne teure Hardware relativ ortsungebunden seine Lieblingsgames spielen. Voraussetzung ist lediglich eine schnelle und stabile Internetverbindung. 

Das Grundprinzip ist immer gleich: Anstatt das Spiel auf der Hardware vor Ort zu berechnen, geschieht das in einem Rechenzentrum, wo Prozessoren, Arbeitsspeicher und Grafikchips stationiert sind. Zur Anwenderin oder zum Anwender wird dann lediglich ein Videostream übertragen, der auf PC, Tablet, Smartphone oder zum Teil auch auf dem Fernseher abgespielt werden kann. 

Die wichtigsten Cloud-Gaming-Anbieter in Österreich im Überblick

  • Geforce Now
  • Stadia
  • PlayStation Now
  • Blacknut
  • Xbox Xcloud
  • Shadow

GeForce Now

GeForce Now

Der Dienst des Unternehmens Nvidia war 5 Jahre lang in der Beta bevor er 2020 offiziell gestartet ist. Heute ist er einer der wichtigsten Player am Markt. 

Preis

GeForce Now gibt es sowohl in einer kostenlosen Variante als auch in einem Abo um 10 Euro im Monat. In der kostenlosen Version kann man Spiele, die man bereits besitzt importieren und bis zu eine Stunde lang pro Session spielen. Alleine schon durch die Zeitbegrenzung sieht man, dass diese Variante eher zum Ausprobieren gedacht ist. Um 10 Euro kann man hingegen bis zu 6 Stunden lang spielen und hat vorrangigen Zugriff auf die Rechenzentren. Kaufen muss man die Games - bis auf 80 Free-to-Play-Titeln aber dennoch.

Games

Unterstützt werden von Geforce Now Hunderte Games. Welche genau das sind, kann man an dieser Stelle nachlesen. Hier sei auch nochmal darauf hingewiesen, dass man die Spiele kaufen muss - meistens per Steam, um Geforce Now zu spielen. Die Auswahl ist jedenfalls einigermaßen groß und besteht aus zahlreichen Indie- und Triple-A-Titeln. Gleichzeitig fällt jedoch auf, dass man auch auf viele alte Bekannte verzichten muss. Nach der GTA-Serie sucht man etwa vergeblich, genauso wie auf die populären EA-Titel Fifa oder Madden. Generell fällt auf, dass die von Nvida unterstützte Bibliothek sehr action-lastig ist. 

Internet, Controller und Geräte

Das wichtigste ist eine schnelle Internetverbindung: GeForce Now benötigt mindestens 15 Mbit/s für 720p bei 60 FPS und 25 Mbit/s für 1080p bei 60 FPS. Unterstützt wird das Gaming auf Mac OS, Windows-PCs, Nvidia Shield, Android-. und Apple-Smartphones und Tablets. In Sachen Steuerung werden auf PCs natürlich sämtliche Tastaturen und Mäuse unterstützt - auch für Apple wird entsprechende Gaming-Hardware empfohlen. Alle Plattformen unterstützen eine Reihe von Gamepads - etwa Sonys Dualshock- sowie Microsofts Xbox-Controller. Auch Gamepads von Razer oder Steelseries werden unterstützt. Alle notwendigen Informationen dazu lest ihr hier.

Pro und Contra

Einer der größten Vorteile von GeForce Now ist es, bereits über Steam oder andere Plattformen gekaufte Games zu importieren. Auch die Performance kann sich in der Regel sehen lassen. Nachteile sind, dass viele populäre Games fehlen. Auch muss man sich aktuell mit maximal 1080p zufrieden geben. 

Google Stadia

Stadia

Googles Cloud-Gaming-Dienst Stadia ist vor einigen Monaten hierzulande gestartet und will vor allem durch die umfassende Cloud-Infrastruktur des Internetkonzerns punkten.

Preis

Auch Google setzt auf 2 verschiedene Abos: So kann man Stadia entweder kostenfrei nutzen und nur für die Spiele bezahlen, oder um 10 Euro pro Monat Stadia Pro abonnieren. Letzteres erlaubt Spielen in bis zu 4K-Auflösung. Außerdem hat man ohne Zusatzkosten Zugriff auf eine Reihe von Pro-Titeln. Darunter viele Indie-Titel wie etwa Hotline Miami, aber auch Games wie Hitman

Games

Die Spieledatenbank von Stadia ist insgesamt eher überschaubar. Dafür findet man mit Cyberpunk 2077 sowie den EA-Games Fifa und Madden Spiele, die es auf anderen Cloud-Gaming-Diensten nicht gibt. Dazu gibt es noch eine Reihe von populären Indie-Titeln. Insgesamt kann die Auswahl aber nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten. Eine vollständige Liste sowie alle aktuell im Pro-Abo enthaltenen Games findet ihr hier.

Internet, Controller und Geräte

Für Stadia wird eine Internetverbindung mit mindestens 10 Mbit/s empfohlen. Wer in 4K spielen möchte, braucht mindestens 35 Mbit/s. Gespielt werden kann auf PCs und Macs im Chrome-Browser, auf Android und iOS sowie auf dem Fernseher per Googles Chromecast. Wie die anderen Services unterstützt Stadia auch Xbox-, PlayStation- und andere Gamepads. Daneben bietet Google noch ein eigenes Stadia-Gamepad an. Dessen Vorteil ist, dass es per WLAN direkt mit den Servern verbunden ist und nicht den Umweg über das Endgerät benötigt. Dadurch werden Lags minimiert.

Pro und Contra

Dank der großen Zahl an hochentwickelter Google-Rechenzentren ist Stadia einer der leistungsstärksten Cloud-Gaming-Dienste. Überhaupt kommt man in Verbindung mit dem offiziellen Controller einem stationären PC oder einer Konsole so nahe, wie mit sonst keinem Dienst. Größter Nachteil ist, dass man bereits gekaufte Spiele nochmal kaufen muss und die generell eher überschaubare Auswahl an Titeln. Dazu kommt, dass in der Stadia-Community zuletzt Zweifel an Google Commitment zu der Plattform aufgekommen sind. Das Unternehmen hat daraufhin immer beteuert, Stadia auf jeden Fall aktiv weiter zu entwickeln zu wollen

Sony Playstation Now

PlayStation Now

Sonys Cloud-Gaming-Dienst war einer der ersten am Markt. Eine Besonderheit ist, dass PS4-Game auch auf PlayStation-Konsolen heruntergeladen werden können, um sie lokal zu spielen. 

Preis

Es gibt drei unterschiedliche Abonnements: 10 Euro pro Monat, 25 Euro für drei Monate oder 60 Euro pro Jahr. Sämtliche verfügbaren Spiele sind in diesem Preis als Flatrate enthalten. 

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Da PlayStation-Now nach dem Flatrate-Modell arbeitet, gilt bei der Spieleauswahl eher Masse statt Klasse. Zwar sind unter den über 700 Games von PS2, PS3 und PS4 einige sehr bekannte Triple-A-Titel (The Crew 2, Detroit oder Horizon Zero Dawn), sie haben jedoch in der Regel bereits einige Jahre auf dem Buckel. Nichtsdestotrotz: Wer nicht immer die neuesten Titel sofort haben muss, oder einiges der vergangenen Jahre nachzuholen hat, hat mit der Auswahl von PlayStation Now einiges zu tun. Höchstens in Sachen bekannter Indie-Titel gibt es etwas Nachholbedarf. Eine Liste aller Games findet ihr hier.

Internet, Controller und Geräte

In Sachen Internetgeschwindigkeit gibt sich PlayStation Now genügsam, lediglich 5 MBit/s werden empfohlen. Gespielt werden kann auf PS4, PS5 und PC. Bei den Konsolen verwendet man natürlich den jeweiligen Original-Controller. Auf dem PC lässt sich der DUALSHOCK 4 Wireless-Controller nutzen.

Pro und Contra

Wenn man fest im PlayStation-Universum verankert ist, kann PlayStation Now durchaus ein interessantes Produkt sein. Wobei das beste Feature wohl weniger das Streamen von Games ist, sondern eher das Herunterladen und Spielen von älteren PS4-Games in der Flatrate. Um in Sachen Cloud Gaming Google, Nvidia und Co wirklich Konkurrenz zu machen, müsste auch das Spielen auf Android oder iOS unterstützt werden.

Blacknut

Blacknut 

Die französische Plattform Blacknut arbeitet in Österreich mit Drei (Drei Home Play) und A1 zusammen. Das Abo zeichnet sich vor allem durch Familienfreundlichkeit aus.

Preis

Wer direkt über Blacknut bucht, zahlt nach 3 Probemonaten um je 7,49 Euro monatlich 15 Euro. A1- und Drei-Kund*innen zahlen für das Angebot nur 10 Euro. Dafür streamt man Games so oft und so lange man will. Die Spiele sind im Preis inbegriffen.

Games

Im Katalog befinden sich über 500 Spiele - richtige Kracher sind aber nicht dabei. Vor allem größere Indiespiele sind vertreten, aber auch ältere Blockbuster wie Lords of Fallen, Ryse oder Sherlock Holmes: The Devils Daughter. Das Programm richtet sich vor allem an Familien, denn es sind einige unterhaltsame Multiplayer-Spiele, etwa Lego Star Wars und Epic Mikey: The Power of 2 dabei. Die vollständige Liste gibt es hier.

Internet, Controller und Geräte

Laut Blacknut reicht für das Spielen bereits eine Internetleitung mit 6 Mbit/s. Die Latenzzeit (Ping) sollte maximal 30 ms betragen. Über mögliche Auflösung und Framerate erfährt man leider nichts. Gespielt werden kann auf Mac OS, Windows-PCs und Android-Handys und Tablets. iOS und iPadOS werden noch nicht unterstützt. Zum Spielen wird ein Xbox-Controller empfohlen. Allerdings arbeitet man auch mit topp zusammen, die den eigenen Wizard Gaming-Controller mit Smartphone-Halterung verkaufen. So einen Aufsatz gibt es für ein paar Euro auch für andere Controller (zb. hier für 10 Euro bei Amazon). Auf PCs kann zudem mit Tastaturen und Maus oder einen virtuellen Touch-Controller am Handy oder Tablet gespielt werden. 

Pro und Contra

Der Dienst ist vor allem für Familien und Casual Gamer interessant, die ab und zu gemeinsam spielen wollen. Dafür reicht das überschaubare Angebot aus. Ein wirkliches Problem ist die mitunter schlechte Streaming-Qualität insbesondere auf Smartphones. Zwar gibt es kaum eine Latenz, die Framerate fällt aber regelmäßig in den Keller, die Bildqualität lässt stark zu wünschen übrig und die Ladezeiten sind bei größeren Titeln zu lang.

Xbox Cloud

Xbox Cloud

Microsoft bastelt zwar noch an seinem Cloud-Service (Project xCloud), die Beta-Version kann aber bereits gespielt werden. 

Xbox Cloud: Preis

Xbox hat seinen Cloud-Service in seinem Abo-Modell Game Pass Ultimate verpackt. Für 13 Euro monatlich kann man auf über 100 Spiele zugreifen. Im Preis ist zudem Xbox Live Gold und die Spielebibliothek von EA Play inbegriffen.

Xbox Cloud: Welche Games

Hier gibt es wenig zu beklagen, der Katalog enthält sämtliche Blockbuster von Xbox teilweise bereits am Erscheinungstag, hinzu kommen Spiele von Bethesda und EA. Cloudfähig sind noch nicht alle, aber mit der DOOM-Reihe, Control, Destiny 2, Die Sims 4 und Forza Horizon 4, Gears of War, GTA V und NBA 2K21 ist die Auswahl sehr üppig. Dazwischen gibt es einige nette Indie-Titel wie Five Nights at Freddys, Grounded, Guacamelee 2, Golf with Your Friends und Yes, Your Grace. Eine Übersicht der cloudfähigen Spiele gibt es hier.

Xbox Cloud: Internet, Controller und Geräte

Der offene Beta-Test der Cloud-Funktion ist derzeit noch auf Android-Geräte (mindestens Android 6.0) beschränkt, anmelden kann man sich auf der Xbox-Webseite. Erforderlich ist eine Downloadrate von 7 bis 10 Mbit/s. Zwar kann die Touchsteuerung bei einigen Spielen verwendet werden, allerdings wird ein Xbox-Controller empfohlen. Auch Controller anderer Hersteller funktionieren, wurden aber laut Xbox-Support noch nicht vollständig getestet.

Xbox Cloud: Pro und Contra

Noch befindet sich die Xbox Cloud in der Testphase, trotzdem zeichnet sie sich bereits als starke Konkurrenz ab. Mit großem Portfolio, recht kurzen Ladezeiten und guter Bildqualität kann es bereits überzeugen. Geeignet ist das derzeit aber nur für jene, die ohnehin im Xbox-Ökosystem verankert sind. 

Shadow Tech Gaming

Shadow

Abgesehen von den Cloud-Gaming-Diensten der großen Firmen gibt es noch andere Services, deren Prinzip etwas anders ist. So mietet man sich bei diesen Diensten einen konkreten Windows-10-Gaming-PC, mit dem man per Cloud verbunden ist. Auf jenem kann man dann sämtliche Games und auch Programme installieren, die man verwenden möchte.

Bei Shadow wird das Angebot gerade massiv umgebaut. Künftig soll man sich ab 30 Euro im Monat einen Gaming-PC mit spezifischer Hardware mieten können. Details zur verwendeten Hardware wird es im Sommer geben. Mehr zu den Änderungen lest ihr hier.

Vielleicht auch durch die Chipknappheit bedingt, haben Services wie Shadow eine lange Warteliste. Wer sich aktuell (Mai 2021) für den Dienst anmelden möchte, hat ein voraussichtliches Aktivierungsdatum von 29. März 2022.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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