Cyberpunk 2077: Macher kommen in Rechtsstreit billig davon
Cyberpunk 2077 ist Anfang Dezember mit einem Riesen-Hype gestartet. Die Enttäuschung bei den Spieler*innen war groß. Sie beschwerten sich u. a. über Bugs, die das Game teilweise unspielbar machten. Sony schmiss es deshalb sogar auf seinem PlayStation Store.
Der Zustand des Spiels verärgerte nicht nur Käufer*innen, sondern auch die Aktionäre von CD Projekt Red, dem Macher des Games. Es folgten mehrere Klagen. Bei einer großen Sammelklage hat sich CD Projekt jetzt mit den Kläger*innen geeignet – und kommt vergleichsweise billig davon.
Nur 1,85 Millionen Dollar, um Rechtsstreit beizulegen
Wie The Verge berichtet, soll CD Project 1,85 Millionen US-Dollar zahlen. Der Betrag scheint sehr niedrig, zumal Cyberpunk 2077 ein Budget von über 316 Millionen US-Dollar hatte. Laut einem Memo von CD Projekt von Dezember 2020, wurden diese Produktionskosten alleine mit den digitalen Vorbestellungen für das Spiel wieder reingeholt.
Damals war von 8 Millionen Vorbestellungen die Rede. Seitdem wurden insgesamt 17,3 Millionen Exemplare verkauft. Selbst mit Rabattaktionen dürfte CD Projekt also insgesamt schon mehr als 600 Millionen US-Dollar mit Cyberpunk 2077 eingenommen haben.
Gesenkte Verkaufsprognosen, eingebrochener Aktienkurs
Die aktuelle Sammelklage fasst 4 einzelnen Klagen zusammen. Sie wurde von den Aktionären eingebracht, nicht von den Spieler*innen. Sie klagten CD Projekt, weil sie über die finanzielle Leistungsfähigkeit des Unternehmens getäuscht wurden.
Tatsächlich hatte CD Project mit 30 Millionen verkauften Exemplaren bis Ende 2021 gerechnet. Durch den verhunzten Spielestart wurde auch der Ruf angeknackst: Vom Launch des Spiels bis jetzt ist der Aktienkurs von CD Projekt um mehr als 50 Prozent gesunken.
Außerdem wurden Versprechen nicht eingehalten, die den Verkauf des Spiels steigern hätten können. So wurde ein Mehrspieler-Modus auf unbestimmte Zeit verschoben. Die angepassten Versionen des Games für die Konsolen Xbox Series X und PS5, die zum Launch des Spiels bereits im Handel waren, wurde auf 2022 verschoben.
Ein Mitte August veröffentlichter DLC brachte auch nicht die erhofften Spielerweiterungen, sondern lediglich ein neues Auto und kosmetische Inhalte. Das verärgerte Fans, die seit Monaten darauf warteten, dass endlich neue Missionen oder Gebiete zu Cyberpunk 2077 hinzugefügt werden.