Netzpolitik

Niederlande schalten Server hinter Simda-Botnetz ab

Ermittlern ist ein Schlag gegen ein Botnetz gelungen, das weltweit hunderttausende Computer infiziert hatte. Im Zuge einer internationalen Polizeiaktion nahm die Polizei in den Niederlanden zehn Kontroll- und Kommandoserver vom Netz. Die Rechner waren ein wichtiger Bestandteil des Simda-Botnetzes, über das nach Angaben der Polizei weltweit mehr als 770 000 Computer infiziert wurden.

Die Ermittlungen dauerten noch an, sagte der Sprecher der niederländischen Cybercrime-Einheit, Thomas Aling, am Montag in Driebergen bei Utrecht. Bisher sei niemand festgenommen worden.

Niederlande besonders anfällig

Unter Leitung von Interpol begannen Polizeispezialisten in mehreren Ländern in der vergangenen Woche einen gezielten Schlag gegen das Netzwerk. Auch in den USA, Russland, Luxemburg und Polen seien Server ausgeschaltet worden. Die Niederlande sind nach Angaben des Polizeisprechers wegen ihrer gut ausgebauten digitalen Infrastruktur für Cyber-Kriminalität besonders anfällig.

Simda gilt als eines der gefährlichsten Botnets. Mithilfe von Schadsoftware können Computer zu solchen Netzen aus ferngesteuerten Bots zusammengeschlossen werden. Oft bemerken die Besitzer das nicht. Cyber-Kriminelle verschafften sich über das Simda-Netz Zugang zu Computern, stahlen persönliche Daten und Passwörter für Bankkonten und verbreiteten Schadsoftware, erklärte Interpol.

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