Die deutsche Rakete hob in Australien ab.

Die deutsche Rakete hob in Australien ab.

© HyImpulse

Science

Deutsches Start-up verwendet Kerzenwachs als Raketenantrieb

Auf einem Testgelände im Süden Australiens hob am Freitag erstmals die SR75-Rakete des deutschen Start-ups Hylmpulse Technologies ab. Die Rakete funktioniert mit einem neuartigen Hybridantrieb, der eine Mischung aus Paraffin und Flüssigsauerstoff als Treibstoff nutzt. Die deutsche Rakete ist die erste, die mit dem Wachs Paraffin, das oft für Kerzen verwendet wird, angetrieben wird. Hylmpulse sieht in dem Raketenstart einen „Durchbruch für die kommerzielle Raumfahrtindustrie und ein wichtiges Signal für den Raumfahrtstandort Europa.

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Neuartiger Treibstoff mit einigen Vorteilen

Der Wachs-Treibstoff gilt als besonders günstig, wie das Unternehmen in einer Aussendung erklärt. Das feste Kerzenwachs wird zusammen mit flüssigem Sauerstoff schon bei der Herstellung in den Tank der Rakete gegeben. Das Unternehmen meint, dass die Rakete damit relativ ungefährlich zum Startplatz gebracht werden könne. Wenn sie abstürzt, würde sich der Sauerstoff verflüchtigen und das Paraffin ließe sich leicht wieder entfernen. Daher wäre die Rakete auch in puncto Versicherung billiger als andere Raketen. Kritiker*innen meinen aber, dass die Kombination von Paraffin mit Flüssigsauerstoff weniger sicher sei als herkömmliche Feststoffraketenantriebe.

Die Rakete, die 12 Meter hoch ist und 2,5 Tonnen schwer, soll bis zu 250 Kilometer hoch fliegen können. Beim Testflug in Australien durfte die Rakete allerdings nur 60 Kilometer hoch fliegen, wegen der gesetzlichen Lage. Deshalb schaffte es die Rakete bei ihrem Jungfernflug nicht bis in den Weltraum. Jetzt wird sie geborgen und untersucht.

Jetzt wird die Rakete weiterentwickelt

Laut dem deutschen Start-up soll auf Basis der SR75 nun eine weitere Rakete entwickelt werden, die bereits im kommenden Jahr kommerzielle Nutzlasten ins Orbit befördern soll. In erster Linie will man mit der deutschen Rakete SR75 dann Kleinsatelliten in die Erdumlaufbahn bringen – insgesamt soll sie 300 Kilogramm an Nutzlast befördern können. 

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