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Digital Life

4chan nach Hack down, Daten und Quellcode veröffentlicht

4chan ist derzeit down. Dabei handelt es sich nicht um einen simplen, technischen Ausfall. Die Plattform dürfte das Opfer eines gezielten Angriffs geworden sein.

Der Ausfall hat in der früh begonnen und hält seitdem an. Der Angriff soll über eine Sicherheitslücke eines veralteten PHP-Codes und MySQL erfolgt sein – was in der Hackerszene als Klassiker gilt. So konnte der Angreifer in den Administratorbereich eindringen.

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Später veröffentlichte eine Person Daten des Portals und gab an, dass es sich um die gesamte Datenbank handle. Auf X analysierte der User Yushe den Leak. Demnach wurde nicht der gesamte Source Code, sondern yotsuba.php geleakt, was die Hauptdatei des Codes ist.

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Darin sind ua. die E-Mail-Adressen der Moderatoren und freiwilligen Moderatoren (Janitors) enthalten. Aktuell gibt es keine Hinweise darauf, das Daten normaler User gestohlen wurden. Allerdings könnte sich der Angreifer diese Daten vorerst aufgehoben haben, weil er versucht, 4chan damit zu erpressen.

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Kontroverses Portal

Ein Motiv für den Angriff ist vorerst nicht bekannt. 4chan hat sich seit seiner Existenz allerdings viele Feinde gemacht. Eine Racheaktion ist also möglich. Aufgrund der leicht ausnutzbaren Lücke könnte der Angreifer aber auch einfach nur 4chan aus Spaß gehackt haben – weil es ein leichtes und gleichzeitig bekanntes Ziel ist.

Die Kontroversen um das 2003 gestartete Portal begannen schon früh, etwa mit „Internet Raids“. Bei denen schießen sich 4chan-User auf ein bestimmtes Ziel ein. Zum Beispiel organisierten 2006 und 2007 4chan-User eine DoS-Attacke auf die Radiosendung von Hal Turner. Im Mai 2009 luden 4chan-Mitglieder pornografische Videos auf YouTube hoch, unter den Namen von Teenager-Promis. Man wollte dagegen protestierten, dass YouTube Copyright-geschützte Musik löscht.

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2014 wurden private Fotos von Prominenten geleakt, weil deren iCloud-Passwörter komprimiert wurden. Die Fotos wurden zuerst auf 4chan gepostet. Auch wenn das Portal nicht am Hack beteiligt war, wurde es deshalb damit in Verbindung gebracht. Gamergate, das 2014 passiert ist, kann aber auf 4chan zurückgeführt werden. User organisierten Belästigungskampagnen gegen Frauen in der Gaming-Industrie, inklusive Androhungen von Mord und Vergewaltigung.

Die amerikanische Alt-Right-Bewegung, deren Mitglieder am extremen rechten Rand stehen, organisierte sich ebenfalls in 4chan. Gamergate wird als erste große Online-Kampagne von Alt Right gesehen. 

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