In Japan sammelt sich in den Kuhställen von Bauern wie Eiji Mizushita sehr viel Mist. Ein Start-up hat nun eine neue Verwendung dafür gefunden.

In Japan sammelt sich in den Kuhställen von Bauern wie Eiji Mizushita sehr viel Mist. Ein Start-up hat nun eine neue Verwendung dafür gefunden.

© APA/AFP/PHILIP FONG / PHILIP FONG

Science

Japanische Rakete soll mit Kuhmist angetrieben werden

Das japanische Start-up Air Water hat einen neuen Raketenantrieb entwickelt, der mit Kuhmist betrieben wird. 

Aus dem von lokalen Bauernhöfen stammenden Kuhmist wird sogenanntes “Biomethan” hergestellt. Laut Air-Water-CEO Takahiro Inagawa sei seine Erfindung nicht nur nachhaltiger, sondern zugleich auch billiger als andere Treibstoffarten. Er glaubt, dass sich mit Kuhmist betriebene Raketen weltweit durchsetzen könnten. 

Auch indische Busse fahren mit Kuhmist

„Wir tun das nicht nur, weil es gut für die Umwelt ist, sondern weil es lokal produziert werden kann, sehr kostengünstig ist und ein Kraftstoff mit hoher Leistung und hoher Reinheit ist“, sagte Inagawa gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP. 

Mit seiner Idee steht das japansiche Unternehmen nicht allein da. Auch andernorts wurde Kuhmist bereits als Treibstoff entdeckt. In der indischen Stadt Indore fahren etwa Busse mit Treibstoff, der aus den Ausscheidungen der Paarhufer gewonnen wird.  

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Bevor aus dem Mist Treibstoff wird, muss daraus ein Gas hergestellt werden. 

Aber nicht nur für Raketen könnte der Kuhmist-Kraftstoff in Zukunft genutzt werden. Allgemein könne dieser die Unabhängigkeit Japans im Energiebereich erhöhen, so Tomohiro Nishikawa, der als Ingenieur bei Air Water arbeitet.

Test mit Riesenflamme

Noch ist der Kuhmist-Antrieb ein Prototyp. Einmal wurde der Treibstoff mit einem Triebwerk aber bereits getestet: Im Norden der japanischen Stadt Taiki stoben so  10 Sekunden lang bis zu 15 Meter lange blaue-orange Flammen aus einem Hangar. 

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Große Flammen beim Testen. 

Das japanische Start-up arbeitet eng mit lokalen Milchbauern zusammen. Sie sammeln zunächst den Mist ein und verarbeiten ihn dann direkt zu Biogas weiter. Dafür haben sie spezielle Anlagen. 

„Ich bin begeistert, wenn ich daran denke, dass unsere Kuhabfälle dazu verwendet werden könnten, Raketen fliegen zu lassen“, sagte Eiji Mizushita zur AFP. Der japanische Bauer gehört zu den Rohstofflieferanten von Air Water.  

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