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iPhones haben ein Penisfoto-Problem

Creepshots sind leider ein altes und beharrliches Ärgernis. Meist sind es Frauen, die von fremden Männern unerwünschte Fotos geschickt bekommen. Und meist sind das Penisbilder. Einige Messengerdienste und Apps versuchen dies zu verhindern. Bei Instagram werden etwa Fotos von Fremden, die per Direct Message geschickt werden, prinzipiell verdeckt angezeigt. Beim iPhone ist das aber nicht der Fall.

Das Problem besteht aufgrund der Funktion AirDrop. Eigentlich ist es eine bequeme Möglichkeit, um Daten schnell zwischen Apple-Geräten zu verschicken. Viele User haben aktiviert, dass sie Dateien von allen iOS-Nutzern empfangen können. Ihre iPhones können also von allen anderen Geräten mit AirDrop gesehen werden, wenn diese in Reichweite sind. Da die Gerätenamen von iPhones üblicherweise den Vornamen der verknüpften Apple-ID enthalten (zB. Susis iPhone), ist es für die Penisfotoverschicker recht einfach, das gewünschte Geschlecht zu adressieren.

Vorschau nicht deaktivierbar

Wird ein Foto per AirDrop empfangen, wird automatisch ein Vorschaubild angezeigt. Dies lässt sich nicht deaktivieren. Weil das Problem immer häufiger auftritt, überlegt der US-Bundesstaat New York es sogar zur Straftat zu erklären. Sollte der Täter dieses Cyber-Flashings gefasst werden, könnte er zukünftig bis zu einem Jahr ins Gefängnis wandern.

Prinzipiell können sich die meisten iPhone-User vor solchen Attacken selbst schützen. AirDrop ist standardmäßig so eingestellt, dass man nur Dateien von Kontakten empfangen kann. Will man aber von anderen Leuten Fotos empfangen, muss man in den Einstellungen „Für jeden“ auswählen. Dies passiert etwa, wenn man schnell mal Fotos mit Mitarbeitern oder flüchtigen Bekannten austauschen will.

Einfache Lösung

Viele User vergessen danach den Dateiempfang per AirDrop wieder auf „Nur für Kontakte“ umzuschalten. Der Journalist Rob Pegoraro schlägt etwa vor, dass die Einstellung „Für jeden“ nur für ein paar Minuten gelten sollte und danach automatisch auf „Nur für Kontakte“ zurückgestellt wird. Apple kennt übrigens das Problem. In Support-Anfragen wird immer nur darauf hingewiesen, dass User die AirDrop-Einstellung ändern sollen. Anscheinend dürfte der US-Konzern momentan nicht besonders daran interessiert sein, die Verbreitung von Penisbildern zu stoppen.

Am häufigsten passiert dieses Cyber-Flashing an Orten mit vielen Menschen, wie etwa vollen Bars, Zügen und Flugzeugen. In einigen Fällen wurden so auch schon Bombendrohungen und ähnliches verschickt, um Panik zu verbreiten. Ein Teenager hat im Vorjahr, angeblich unabsichtlich, in einem Flugzeug ein Bild eines fiktiven Tatorts, samt Leiche, an 15 iPhones geschickt. Die Startvorbereitungen wurden deshalb abgebrochen.

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