"Ich staune, wie unterschiedlich Bilder verstanden werden können"
Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte: Darin sind sich der KURIER-Karikaturist Michael Pammesberger und die Computerwissenschafterin Laura Koesten einig. In der Sendung “Spontan gefragt” auf KURIER TV sprechen die beiden mit Genetiker Markus Hengstschläger, wie man Daten präsentieren kann und was Bilder in den Menschen auslösen können.
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“Wir beschäftigen uns mit dem Thema, wie kann man Daten visuell so gestalten, damit sie für alle verständlich sind”, beschreibt Koesten ihre Forschung. Das wird in der heutigen Zeit immer wichtiger. Immer mehr Daten stehen zur Verfügung. Es ist noch nicht lange her, dass Millionen Menschen täglich auf Covid-Kurven geschaut haben. Die Herausforderung dabei ist, komplexe Inhalte einfach zu vermitteln.
Auch Bilder haben einen Bias
Egal, ob es um eine Politik-Karikatur oder ein wissenschaftliches Diagramm geht, es gibt genug Möglichkeiten, ein Bild falsch zu verstehen. Karikaturist Pammesberger spricht aus Erfahrung: “Wenn ich mir manchmal Kommentare unter meinen Karikaturen durchlese, staune ich, wie unterschiedlich sie verstanden werden können.” Viele Menschen würden die Zeichnung gar nicht richtig anschauen, sondern haben schon eine vorgefertigte Meinung zum Thema. Diese Art von Voreingenommenheit bestimmt auch, was man aus der Karikatur herausliest.
Forscher*innen gehe es dabei ganz ähnlich, auch wenn man versucht, möglichst objektiv zu sein. Doch schon bei der Auswahl der Daten und dem Forschungsdesign fällen Forscher Entscheidungen, die die Ergebnisse beeinflussen können. “Man muss sich daher bewusst sein: Es gibt nicht die einen wahren Daten. Das muss man auch vermitteln”, sagt Koesten. Und auch bei der Wahl des Diagramms ist Vorsicht geboten. “3D-Darstellungen sind ganz schwierig zu interpretieren, dafür ist unser Gehirn einfach nicht ausgelegt”, meint die Forscherin.
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Macht Künstliche Intelligenz Karikaturisten überflüssig?
Heute ist es so einfach wie nie, Bilder und Diagramme von Künstlicher Intelligenz (KI) generieren zu lassen, die dann in Sozialen Medien verbreitet werden. Dass sie eines Tages von KI ersetzt werden, glauben weder Koesten noch Pammesberger. In der Wissenschaft fehle KI der Kontext, um Daten gut darstellen zu können.
Bilderstellung schaffe die Software zwar gut, meint Pammesberger. “Aber ganz kreative Dinge, unerwartete Dinge, die sind noch Handarbeit, das kann man nicht so schnell ersetzen.”