ISS-Rückkehrer haben ein Geheimnis
Im Oktober kehrte eine Gruppe von Astronauten nach einer 235-tägigen Mission von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurück. Bei ihrem Aufenthalt dürfte nicht alles nach Plan verlaufen sein, wie Ars Technica berichtet.
Über Details schweigen die NASA-Astronauten Matthew Dominick, Michael Barratt und Jeanette Epps bislang jedoch. Sie sind am 25. Oktober an Bord einer Dragon-Kapsel von SpaceX auf der Erde gelandet.
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Crew-Mitglied verbrachte Nacht im Krankenhaus
So musste einer der Heimkehrer wegen eines nicht näher bekannten „medizinischen Problems“ über Nacht in einem Krankenhaus behandelt werden. Bereits einen Tag später wurde er wieder entlassen. Die NASA verrät derzeit nicht, wer der Betroffene ist und wie es um seinen aktuellen Gesundheitszustand steht. Zu einem späteren Zeitpunkt will die NASA Details veröffentlichen.
„Raumfahrt ist immer noch etwas, das wir nicht vollständig verstehen“, sagte der Barratt. Bei Crew-8 war er der Pilot, zuvor diente er als Fliegerarzt für die NASA. „Manchmal entdecken wir Dinge, die wir nicht erwarten. Das war einer dieser Fälle, und wir setzen die Puzzlestücke erst noch zusammen. Um die medizinische Privatsphäre zu wahren und unsere Abläufe geordnet fortzuführen, können wir derzeit nicht mehr dazu sagen.“
Unter den Heimkehrern war auch der russische Kosmonaut Alexander Grebenkin. Laut Angaben der russischen Raumfahrtorganisation Roskosmos musst er nicht im Krankenhaus behandelt werden.
Anzug-Pannen auf der ISS
Bekannt ist, dass es beim Aufenthalt auf der ISS Probleme mit Raumanzügen gab. So musste ein Außeneinsatz am 13. Juni verschoben werden, nachdem Dominick über Probleme mit seinem Raumanzug geklagt hatte.
Den Einsatz sollte stattdessen Barratt übernehmen, nachdem dieser auf den 24. Juni verschoben worden war. Doch auch dieser Einsatz musste nach 31 Minuten abgebrochen werden, als ein Wasserleck in der Service- und Kühlverbindung der ebenfalls nach draußen geschickten NASA-Astronautin Tracy Dyson entdeckt wurde.
Die Luke nach draußen war bereits geöffnet, als wegen des Anzug-Lecks plötzlich Eisflocken in der Luftschleuse umherwirbelten, wie bei einem kleinen Schneesturm. Dyson ist bereits im September mit einer russischen Sojus-Kapsel zur Erde zurückgekehrt.
Raumanzüge verschleißen
Es ist bekannt, dass die Raumanzüge der NASA zunehmend schwächeln und Verschleißerscheinungen zeigen. Sie wurden ursprünglich für das Space Shuttle vor 40 Jahren entwickelt. Es gibt zwar Bemühungen, neue Anzüge für die ISS zu entwickeln, aber diese stocken. Ein Ersatz ist bislang nicht vorhanden.
Die NASA hält weiterhin am Plan fest, im Jänner erneut einen Außeneinsatz zu probieren. Dann soll eine neue Crew auf der ISS sein, die hoffentlich nicht mit Lecks in den Anzügen kämpfen muss.