Science

Silicon Austria Labs bekommen 30 Millionen Euro für Forschung

Damit die digitale Transformation die grüne Wende weiter voranbringt, erhalten die Silicon Austria Labs (SAL) 30 Millionen Euro vom Bundesministerium für Klimaschutz als Sonderfinanzierung. An den zukunftsweisenden digitalbasierten Lösungen arbeiten Forschende an den Standorten in Graz, Villach und Linz. Das Headquarter ist an der TU Graz. Damit soll Entwicklungen im Sinne des Klimaschutzes vorangetrieben und auch Forschungsinfrastruktur errichtet werden.

Ob E-Mobilität, energieeffiziente Gerätekomponenten, industrielle Produktion - viele Entwicklungen in Richtung nachhaltiges Leben und Wirtschaften basieren auf Innovationen im Bereich der elektronikbasierten Systeme (EBS). Um hier Innovationen voranzutreiben, wurden 2018 in Österreich die Silicon Austria Labs als internationales Spitzenforschungszentrum gegründet. In den unterschiedlichen Projekten finden sich etwa Entwicklungen für E-Mobilität, Clean Energy oder Smart Health.

Was alles erforscht wird

Im Grazer Leuchtturmprojekt Leistungsdichte, geleitet von Rudolf Krall, steht die Optimierung und Effizienzsteigerung von elektronischen Komponenten im Vordergrund, etwa für den Einsatz in Elektrofahrzeugen. Ein interdisziplinäres Team widmet sich der Erhöhung von Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit elektronikbasierter Systeme (Dependable EBS).

Bei SAL in Villach beschäftigen sich die Forschenden unter der Leitung von Christina Hirschl mit photonischen Systemen. Sie sind beispielsweise für die Photovoltaik wesentlich und spielen auch für autonomes Fahren - und „More-than-Moore“-Mikrosystem-Technologien - die Voraussetzung für die Miniaturisierung und Effizienzsteigerung von Komponenten sind - eine wichtige Rolle, wie es vonseiten der SAL hieß.

Bei SAL in Linz wird unter der Leitung von Thomas Buchegger am zukünftigen Mobilfunkstandard 6G getüftelt, für dessen geplante Markteinführung ab 2030 sich die Grundlagenforschung gerade international formiert. 6G soll die Übertragung großer Datenmengen quasi in Echtzeit ermöglichen, bei gleichzeitig hoher Ausfallsicherheit und spielt damit eine wesentliche Rolle für die drahtlose Maschine-zu-Maschine-Kommunikation in der Industrie.

Was mit dem Geld nun passieren wird

Mit den Sondermitteln werde unter anderem Forschungsinfrastruktur an allen drei Standorten errichtet: „Unsere Forscher*innen tüfteln in Graz, Villach und Linz an technologischen Lösungen für die Zukunft - von der neuen Generation der Datenübertragung 6G über effiziente leistungselektronische Systeme bis hin zu Mikrosystem-Technologien. Eine international wettbewerbsfähige F&E-Infrastruktur ist eine wichtige Voraussetzung für Spitzenforschung, die wir nun schaffen können“, betonte Gerald Murauer, Geschäftsführer von SAL.

In dem im Bau befindlichen SAL Building am Grazer TU Campus Inffeldgasse entstehen neue Laborflächen für Forschung zur Leistungselektronik. Außerdem entsteht am Hauptsitz in Graz mit dem Smart Testing Lab ein Labor für funktionelles Prüfen von EBS entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Ein guter Teil des Budgets fließt in den Bau eines Reinraums am High Tech Campus in Villach, der mit einer Fläche von 1.000 Quadratmetern der größte Forschungsreinraum in Österreich sein wird. Reinräume, die sich durch ein Minimum an Partikeln und Keimen auszeichnen, sind die Voraussetzung, um an miniaturisierten Chips und Sensoren zu arbeiten, die ihrerseits zur Optimierung der Nachhaltigkeit von Geräten beitragen sollen.

Am Linzer Standort wird für die Forschung an drahtlosen Systemen ein 5G Research & Experimentation Testbed eingerichtet. Es soll die Entwicklung und Validierung von industriellen 5G-Anwendungen für Industrie und KMU unterstützen. In Zukunft sollen auch 6G-Anwendungen getestet werden.

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