"Im Interesse der ISS": Roskosmos-Chef bittet die NASA um Hilfe
Die russische Raumfahrtagentur Roskomos und ihr Chef Dmitri Rogosin im Speziellen haben scheinbar einen Strategiewechsel vollzogen. Bis noch vor einigen Tagen hat der Putin-treue Roskosmos-Chef die US-Raumfahrtagentur NASA und US-Astronauten wild beschimpft.
Sogar mit einem möglichen Absturz der ISS wurde dabei gedroht. Auf Twitter lieferte sich Rogosin heftige Wortgefechte und lies etwa den NASA-Astronauten Scott Kelly wissen: "Verschwinde, du Trottel! Sonst geht der Tod der ISS noch auf dein Konto!"
Darüber hinaus hat Roskosmos ein verstörendes Video über die ISS erstellt. Darin ist zu sehen, wie sich die russischen Raumfahrer auf der ISS von ihrem US-Kollegen Mark Vande Hei verabschieden und ihn dort zurücklassen, während die Raumstation abstürzt.
"Im Interesse der ISS"
In den vergangenen Tagen sind die Anfeindungen von Rogosin beziehungsweise der russischen Raumfahrtagentur weniger geworden. Mehr noch: In einem Tweet bittet Rogosin westliche Raumfahrtagenturen scheinbar um Hilfe. Kurz zuvor hatte der Roskosmos-Chef auf Telegram in diesem Zusammenhang noch vor einem Absturz der ISS gewarnt.
"Roskosmos wendet sich mit schriftlichen Appellen an die NASA, an die kanadische Raumfahrtagentur und an die ESA", schreibt Rogosin auf Twitter. Roskosmos wolle damit versuchen, dass die "illegalen Sanktionen" gegenüber den russischen Unternehmen und Auftragsfertigern aufgehoben werden. "Im Interesse der ISS", fügt Rogosin hinzu.
NASA und Roskosmos bekräftigen Kooperation
Außerdem hat Roskosmos klargestellt, dass sie den NASA-Astronauten Mark Vande Hei nicht auf der ISS zurücklassen werden. Wie geplant werde der Raumfahrer am 30. März mit einem russischen Sojus-Raumschiff zur Erde zurückkehren, bestätigt auch die NASA.
Sowohl Roskosmos als auch die NASA haben ihre Zusammenarbeit im Weltraum bekräftigt. "Roskosmos hat Partnern nie einen Grund gegeben, an unserer Zuverlässigkeit zu zweifeln", teilte die russische Behörde in Moskau mit. Der sichere Betrieb der ISS habe oberste Priorität, wurde betont.
"Wir arbeiten zusammen, wir arbeiten seit mehr als 20 Jahren zusammen und wir werden das weiter so machen", sagte der bei der NASA für die ISS zuständige Manager Joel Montalbano am Montag bei einer Pressekonferenz.
"Wir wissen, was passiert, aber wir können unsere Arbeit weitermachen", sagte der NASA-Manager weiter. "In den vergangenen 3 Wochen hat sich nichts verändert, wir sehen keine Beeinträchtigungen." Die ISS basiere auf Zusammenarbeit. "Es ist kein Vorgang, bei dem eine Gruppe ohne die andere weitermachen kann. Alle müssen zusammenarbeiten, damit wir erfolgreich sind."