Science

Video: China schickt Rakete in Richtung Mars

China hat eine Rakete mit einem Raumschiff zu seiner ersten Landung auf dem Mars gestartet. Die Trägerrakete vom neuen, leistungsstarken Typ „Langer Marsch 5“ hob am Donnerstag vom Raumfahrtbahnhof in Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan ab. Das fünf Tonnen schwere Raumschiff besteht aus einem Orbiter, einem Landegerät und einem Gefährt von der Größe eines Golfwagens.

Anders als andere Raumfahrtnationen will China schon bei seiner ersten unabhängigen Mars-Mission versuchen, auf dem „roten Planeten“ zu landen. Das Raumschiff soll im Februar den Mars erreichen, die Landung aber erst zwei, drei Monate danach erfolgen. Der Name „Tianwen-1“ kann mit „Fragen an den Himmel“ übersetzt werden und ist einem antiken chinesischen Gedicht entlehnt.

Offiziellen Stream gab es keinen, im Netz kursieren dennoch einige Videos. Der chinesische Start war mit Spannung erwartet worden, weil die neue Rakete vom Typ „Langer Marsch 5“ zum Einsatz kam, bei deren Entwicklung es einige Fehlschläge gegeben hatte. Laut China war der Start in der ersten Phase jedenfalls erfolgreich.  

Technik aus Österreich

Bei der Rakete kommt auch Technik aus Österreich zum Einsatz. Eines der wissenschaftlichen Geräte am Orbiter ist demnach ein Magnetometer, das von der University of Science and Technology China in Hefei gebaut wurde.

Das in Graz ansässige Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat beim Design speziell der Digitalelektronik geholfen und eine spezielle Kalibriermessung mit den Flugsensoren durchgeführt. 

Für die Zusammenarbeit hat China ein Kooperationsabkommen mit der Forschungsförderungsgesellschaft FFG abgeschlossen, dessen Logo auch auf der Rakete prangt.

Zweite Nation auf dem Mars

Gelingt die Mission, wäre China nach den USA die zweite Nation, die auf dem Mars landet und einen Rover betreibt. Russland war zwar 1971 eine Landung gelungen, aber die Kommunikation brach unmittelbar nach dem Aufsetzen ab. Eine Landung auf dem Mars gilt als besonders riskant. Bisher ist nur die Hälfte aller Versuche gelungen.

Chinas Mission ist eine von drei Flügen zum Mars in diesem Sommer. Zwischen Juli und August ist der Mars der Erde am nächsten - so eine Konstellation gibt es nur alle zwei Jahre. Am Montag hatten die Vereinigten Arabischen Emirate mit Hilfe einer japanischen Rakete die erste arabische Mars-Sonde ins All geschickt. Sie soll aber nicht landen. In einer Woche wollen die USA ein Raumschiff starten, um mit dem Rover „Perseverence“ (Durchhaltevermögen) auf dem Mars zu landen.

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