Customers walk past an Apple logo inside of an Apple store at Grand Central Station in New York
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Apple hat ein Problem, über das es nicht reden will

Vor ein paar Tagen hat Apple seine Quartalszahlen veröffentlicht. Mit seiner Umsatzprognose für das wichtige Weihnachtsgeschäft hat das Unternehmen seine Anleger enttäuscht. Und Apple wird künftig keine Absatzzahlen mehr zu seinen Geräten - zu iPhone, iPad und Mac - veröffentlichen, was einige zusätzlich irritieren dürfte.

Die Zahl binnen drei Monaten verkaufter iPhones, iPads und Mac-Computer sei kein guter Gradmesser für den Erfolg des Apple-Geschäfts, begründete Finanzchef Luca Maestri den Schritt. Konzernchef Tim Cook griff zu einem Alltagsbeispiel: An der Supermarkt-Kasse werde man auch nicht gefragt, wie viele Artikel im Einkaufswagen liegen.

iPhone-Verkäufe kaum gestiegen

Im vergangenen Quartal waren die iPhone-Verkäufe im Jahresvergleich kaum gewachsen. Apple setzte rund 46,9 Millionen iPhones ab - das waren nur gut 200.000 mehr als im Vorjahresquartal. Die Erlöse des iPhone-Geschäfts sprangen aber um 29 Prozent auf rund 37,2 Milliarden Dollar hoch. Das liegt daran, dass im vergangenen Jahr das neue iPhone X erst im November auf den Markt kam - und jetzt schon seit September das Nachfolgemodell XS und die größere und teurere Version XS Max verkauft wurden. Der durchschnittliche Preis eines verkauften iPhones stieg auf 793 Dollar von 618 Dollar vor einem Jahr.

Diese Zahl dürfte es von Apple auch nicht mehr geben. Der steigende Durchschnittspreis „war ein positives Zeichen für Investoren, aber vielleicht ein Risiko für Apple, weil Medienberichte darüber, wie aus treuen Kunden mehr Geld herausgepresst wird, die Firma nicht gut aussehen lassen“, kommentierte Analyst Walter Piecyk von der Finanzfirma BTIG. Das Fehlen offizieller Absatzzahlen werde für unnötige Unsicherheit bei Investoren sorgen, kritisierte er.

Apple auf Platz drei beim Marktanteil

Das iPhone schlug sich im vergangenen Quartal besser als der Smartphone-Markt insgesamt, der nach Berechnungen der Marktforschungsfirma IDC um sechs Prozent schrumpfte. Apple sehen die Analysten von IDC auf Platz drei bei einem Marktanteil von 13,8 Prozent. Für Samsung errechneten sie einen Absatzrückgang von 13,8 Prozent auf 72,2 Millionen Computer-Handys und einen Marktanteil von noch 20,3 Prozent. Auf dem zweiten Rang behauptete sich der chinesische Anbieter Huawei, der laut IDC seine Verkäufe um fast ein Drittel steigern konnte und mit 52 Millionen abgesetzten Smartphones auf einen Marktanteil von 14,6 Prozent kam.

Für das Weihnachtsquartal stellte Apple ein Umsatzplus von maximal gut fünf Prozent auf 93 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten sich mehr erhofft, unter anderem, da Apple mehr teurere Geräte im Angebot hat als vor einem Jahr. So kommen demnächst neue Modelle des Laptops MacBook Air und des iPad Pro in den Handel. Zugleich wird seit Kurzem ein weiteres Apple-Telefon verkauft - das iPhone XR, das einige hundert Dollar bzw. Euro günstiger ist als die XS-Modelle.

Verhaltener Ausblick

Einige Marktbeobachter glaubten schon, Apple könne in diesem Weihnachtsgeschäft die Marke von 100 Milliarden Dollar Umsatz in einem Quartal knacken. Die Enttäuschung über die Prognose ließ die Aktie in den Handel am Freitag mit einem Minus von rund sechs Prozent starten. Im nachbörslichen Handel am Donnerstag könnte der Börsenwert von Apple mit einem Kursverlust von über sieben Prozent zeitweise auch unter die im August erreichte Marke von einer Billion Dollar gerutscht sein. Angesichts der laufenden Aktienrückkäufe wird der aktuelle Börsenwert aber erst ermittelt werden können, wenn Apple demnächst die neue Zahl ausstehender Anteilsscheine nennt.

Finanzchef Maestri begründete die verhaltene Umsatzprognose unter anderem mit dem teuren Dollar. Die ungünstigen Wechselkurse würden die Umsätze bei der Umrechnung in die US-Währung um rund zwei Milliarden Dollar drücken, prognostizierte er. Zum anderen sei Apple nicht sicher, ob es bei einigen Geräten nicht Lieferengpässe geben könnte - und zudem könnten wirtschaftliche Turbulenzen in Schwellenländern das Geschäft bremsen.

Service-Geschäft wächst

Im vergangenen Vierteljahr bescherte der Start des neuen iPhone XS Apple noch einen kräftigen Sprung bei Umsatz und Gewinn. Der Konzern verdiente 14,1 Milliarden Dollar - rund 32 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz stieg dabei im Ende September abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal um ein Fünftel auf 62,9 Milliarden Dollar.

Das Service-Geschäft, in dem unter anderem Erlöse aus dem Streaming-Dienst Apple Music, dem App-Download oder dem Online-Speicherdienst iCloud verbucht werden, steigerte den Umsatz im vergangenen Quartal um 31 Prozent auf 9,98 Milliarden Dollar. Beim Geräte-Geschäft will Apple künftig nur noch die addierten Umsätze des sowie die Kosten veröffentlichten.

 

Update: Bei der ursprünglichen Veröffentlichung dieses Artikels, ist aufgrund technischer Probleme nicht der gesamte Inhalt des Artikels online gegangen. Dies wurde nun nachgeholt. 

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