Stromausfälle im Winter: Experten warnen vor Heizlüftern

Wegen Putins Krieg in der Ukraine scheint die Versorgung von Gasheizungen im kommenden Winter prekär. Viele Leute kaufen deshalb bereits elektrische Heizlüfter, in der Annahme, ihnen stünde damit eine Alternative zu Gas beim Heizen ihrer Wohnung zur Verfügung.

Werden Heizlüfter oder Heizstrahler aber in großer Zahl eingesetzt, gefährde dies die Stromversorgung, warnen der deutsche Verband der Elektrotechnik (VDE) und der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) in einer gemeinsamen Aussendung.

Sorge wegen aktueller Entwicklung

"Wir sehen die aktuelle Entwicklung mit einiger Sorge, da unsere Stromversorgung für eine derartige gleichzeitige Zusatzbelastung nicht ausgelegt ist", sagt Dr. Martin Kleimaier, Leiter des Fachbereichs "Erzeugung und Speicherung elektrischer Energie" der Energietechnischen Gesellschaft im VDE (VDE ETG). "Da die Heizgeräte einfach an eine Haushaltssteckdose angeschlossen werden, können sie – im Gegensatz zu elektrischen Wärmepumpen oder sogenannten Nachtspeicher-Heizungen – im Falle von drohenden Netzüberlastungen nicht vom Netzbetreiber abgeschaltet werden."

Bleiben die Heizlüfter also bei einem Stromausfall an der Steckdose angeschlossen und wird kein Aus-Schalter betätigt, würde es nach Reaktivierung der Stromversorgung gleich wieder zu einem Ausfall kommen.

Nur für kurzfristigen Einsatz gedacht

Ganz allgemein wird schon länger davor gewarnt, Heizlüfter als eine Alternative zu einer vollwertigen Gasheizung zu betrachten. Wie RND berichtet, verbrauchen die Geräte relativ viel Strom. Der Strompreis sei wesentlich höher als der Gaspreis, wodurch es zu viel höheren Kosten kommen würde. Heizlüfter seien für den kurzzeitigen Einsatz gedacht, etwa um ein Badezimmer rasch auf gemütliche Temperatur zu bringen - nicht aber, um größere Wohnräume dauerhaft zu heizen.