FILE PHOTO: The Apple Inc. logo is seen hanging at the entrance to the Apple store on 5th Avenue in New York
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Netzpolitik

Apple verklagt Spionagesoftware-Anbieter NSO

Die israelische Entwicklerfirma hinter der Überwachungssoftware Pegasus gerät mit einer Klage von Apple weiter unter Druck. Der US-Konzern will vor Gericht erreichen, dass der NSO Group die Nutzung jeglicher Geräte und Software von Apple verboten wird. In der am Dienstag veröffentlichten Klage wird auch eine nicht näher bezifferte „Wiedergutmachung“ für das Ausspähen von Nutzer*innen gefordert, weil dies gegen US-Recht verstoßen habe. NSO steht seit Monaten schwer in der Kritik.

Mitte Juli hatte ein internationales Journalist*innenkonsortium berichtet, dass mit Pegasus auch Oppositionelle und Reporter*innen ausgespäht worden seien. Auf Dutzenden Smartphones von Journalist*innen, Menschenrechtler*innen, deren Familienangehörigen sowie Geschäftsleuten seien Spuren von Angriffen entdeckt worden. NSO entgegnete, Pegasus werde „ausschließlich an Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste von geprüften Regierungen verkauft, mit dem alleinigen Ziel, durch Verhinderung von Verbrechen und Terrorakten Menschenleben zu retten“.

Die Erläuterungen reichen vielen aber nicht aus. Anfang November setzte die US-Regierung NSO auf ihre Sanktionsliste. Es gebe Beweise, dass Spionagesoftware an Regierungen geliefert worden sei, die sie zur böswilligen Überwachung unter anderem von Regierungsbeamt*innen, Journalist*innen und Wissenschafter*innen eingesetzt hätten. Apple betonte, dass NSO eine inzwischen geschlossene Software-Schwachstelle ausgenutzt habe, um „eine geringe Anzahl“ von Nutzer*innen der Geräte des Konzerns anzugreifen. „Die NSO Group und ihre Kund*innen verwenden die immensen Ressourcen und das Potenzial von Nationalstaaten, um Cyberangriffe sehr gezielt durchzuführen, die ihnen Zugriff auf das Mikrofon, die Kamera und andere sensible Daten auf Apple- und Android-Geräten ermöglichen“, hieß es.

Bereits seit Jahren läuft eine Klage von WhatsApp gegen NSO. Der zum Facebook-Konzern Meta gehörende Chatdienst wirft der Firma vor, unrechtmäßig seine Systeme ausgenutzt zu haben, um Nutzer*innen zu überwachen.

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